Gott hat ihn zum
Herrn und Christus gemacht
Lesung aus der Apostelgeschichte.
Am Pfingsttag trat Petrus auf, zusammen mit den Elf; er erhob seine Stimme und begann zu reden: Mit Gewissheit erkenne das ganze Haus Israel: Gott hat ihn zum Herrn und Christus gemacht, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt. Als sie das hörten, traf es sie mitten ins Herz und sie sagten zu Petrus und den übrigen Aposteln: Was sollen wir tun, Brüder? Petrus antwortete ihnen: Kehrt um und jeder von euch lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen zur Vergebung eurer Sünden; dann werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. Denn euch und euren Kindern gilt die Verheißung und all denen in der Ferne, die der Herr, unser Gott, herbeirufen wird. Mit noch vielen anderen Worten beschwor und ermahnte er sie: Lasst euch retten aus diesem verdorbenen Geschlecht! Die nun, die sein Wort annahmen, ließen sich taufen. An diesem Tag wurden ihrer Gemeinschaft etwa dreitausend Menschen hinzugefügt.
Apg 2, 14a.36–41
Ihr habt euch hingewandt
zum Hirten und Hüter eurer Seelen
Lesung aus dem ersten Brief
des Apostels Petrus.
Geliebte, bwenn ihr recht handelt und trotzdem Leiden erduldet, das ist eine Gnade in den Augen Gottes. Dazu seid ihr berufen worden; denn auch Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel gegeben, damit ihr seinen Spuren folgt. Er hat keine Sünde begangen und in seinem Mund war keine Falschheit. Als er geschmäht wurde, schmähte er nicht; als er litt, drohte er nicht, sondern überließ seine Sache dem gerechten Richter. Er hat unsere Sünden mit seinem eigenen Leib auf das Holz des Kreuzes getragen, damit wir tot sind für die Sünden und leben für die Gerechtigkeit. Durch seine Wunden seid ihr geheilt. Denn ihr hattet euch verirrt wie Schafe, jetzt aber habt ihr euch hingewandt zum Hirten und Hüter eurer Seelen.
1 Petr 2, 20b–25
In jener Zeit sprach Jesus: Amen, amen, ich sage euch: Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht, sondern anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirt der Schafe. Ihm öffnet der Türhüter und die Schafe hören auf seine Stimme; er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus. Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat, geht er ihnen voraus und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme. Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme der Fremden nicht kennen. Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus; aber sie verstanden nicht den Sinn dessen, was er ihnen gesagt hatte. Weiter sagte Jesus zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen. Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört. Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden. Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.
Joh 10, 1–10
Manches berührt uns mehr, manches weniger.
Manches fasst uns mehr an, manches weniger.
Wir sind nicht immer stabil genug, um uns selbst zu schützen.
Mal sind wir mehr anfällig für Verletzungen, mal weniger.
Wir fallen rein: Auf Werbung, die mir verspricht,
dass mir ein bestimmtes Produkt zum
Glücklich sein fehlt;
auf Genussmittel, die kurzfristig Wohlgefühle verschaffen;
auf dunkle Gedanken, die entmutigen und lähmen;
auf Menschen, die genau zu wissen vorgeben,
was für mich das Beste ist.
Unser Inneres ist auf vielfältige Weise erreichbar.
Gedanken, Bilder, Worte dringen in uns ein -
und nicht immer können wir uns wehren.
Die Weisen, wie Menschen sich erreichen und beeinflussen können,
sind vielfältig und subtil.
Abhängigkeitsverhältnisse spielen eine Rolle:
Je schwächer ich mich selbst fühle, um so mehr vertraue ich anderen
oder bin auf sie angewiesen.
Ich lande nicht automatisch bei Menschen,
die mich „bei meinem Namen rufen“, die mich persönlich meinen.
Ich lande auch bei Menschen, die mich brauchen,
um sich selbst bereichern zu können.
Sie finden einen Weg, eine Schwachstelle,
eine Einlassmöglichkeit in mein Inneres und betreiben Raubbau.
Wie schrecklich das sein kann,
führen uns die Missbrauchsverbrechen in der Kirche vor Augen:
Vertrauen wurde erschlichen, Menschen wurden angelockt,
aber das Ziel des Anlockens war nicht das Wohl des Menschen,
sondern die Befriedigung eigener Machtgelüste.
Im geistlichen Missbrauch nicht anders:
Das Schüren von Ängsten und Höllenängsten
ermöglichte Menschen in der Kirche einen Abhängigkeitsaufbau.
Priester und Bischöfe bekamen eine Macht
und nicht selten damit verbunden ein Ansehen und einen Reichtum,
der sie unantastbar machte, wie Maden im Speck leben
und Menschen klein und eingeschüchtert zurück ließ.
Berühmtes Beispiel ist das Wort des Dominikaners Johann Tetzel:
„Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt!“
Wir tragen füreinander Verantwortung.
In den vielfältigen Beziehungen, die wir leben,
schwingt mit diesem Evangelium die Frage mit:
Welche Zugänge wähle ich zu anderen Menschen?
Gehe ich den einsichtigen, den transparenten Weg durch die Tür?
Sind meine Absichten lauter - oder wo stehe ich in Gefahr,
Menschen zu gebrauchen und damit zu missbrauchen,
damit ich gut und groß da stehe oder ich mich bestätigt fühle?
Wie grausam sind Menschen und Institutionen,
die vorgeben, sich um andere zu kümmern,
es aber vor allem in der Absicht tun, um selbst dabei gute Gefühle zu haben
oder reich und mächtig zu werden.
Der Dieb hat sich selbst im Blick, er zerstört,
ebenso wie Werbung, Genussmittel, alles wissende Menschen
und dunkle Gedanken zerstören,
wenn sie über uns Macht gewinnen.
Anders ist es mit der Macht Jesu.
Und es geht hier um Macht, zumal das Hirtenmotiv im gesamten Alten Orient ein Bild für den Herrscher war, der sein Volk weidet,
sich also ihm in Fürsorge verpflichtet weiß.
Jesus versteht und lebt seine Macht nicht, damit sie ihn zum Blühen bringt,
sondern damit jene das volle Leben haben, aufblühen,
denen er begegnet.
Er sieht von sich weg auf den anderen, dessen Namen er kennt,
dessen Persönlichkeit Nahrung und Entfaltung finden soll.
Der gute Hirt.
Gastbeitrag
von Bernd Mönkebüscher*
* Bernd Mönkebüscher ist Pfarrer in St. Agnes in Hamm. Mehr über die Gemeinde in Hamm und Texte von Bernd Mönkebüscher unter unter:
30.04.2023 – 07.05.2023
Vierter Sonntag der Osterzeit
19.00 Uhr Heilige Messe der Gemeinde
Montag, 1. Mai 2023
19.00 Uhr Wortgottesdienst zur Eröffnung des Marienmonats Mai
Freitag:
18.00 Uhr Wortgottesdienst der Gemeinde
Fünfter Sonntag der Osterzeit
19.00 Uhr Heilige Messe der Gemeinde
Kollekte: LYSKIRCHENSonntag
Liebe Gemeinde
in St. Maria in Lyskirchen,
anbei finden Sie das Protokoll (als PDF) der Gemeindeversammlung am 16. April 2023 in unserer wunderbaren Kirche St. Maria in Lyskirchen. Herzlich danke ich allen Protokollanten und besonders Frau Martina Lenz für die liebevolle Zusammenfassung der Ergebnisse. Das Protokoll macht deutlich: Wir sind auf einem Weg. Und wir versuchen miteinander darauf zu hören, was der Geist Gottes uns als nächste Schritte weisen will. Das ist eine schöne und kostbare Erfahrung.
Konkret werden wir uns in den nächsten Tagen und Wochen in unterschiedlichen Konstellationen treffen, um die verschiedenen Meinungen und Beiträge zu bedenken: im Kirchenvorstand, im Kreis einiger Liturgieverantwortlichen, im Pastoralteam und mit den Mitarbeitenden.
Miteinander haben wir überlegt, dass wir bei einer weiteren Gemeindeversammlung vor den Sommerferien weiterschauen und nächste Schritte miteinander in den Blick nehmen.
Mit sonnigen Grüßen!
Ihr und Euer Dominik Meiering
An der Gemeindeversammlung hat auch Pfr. Thomas Frings teilgenommen. Er hat sich gerne, auch kurzfristig, in den Dienst der Gemeinde gestellt und dankenswerterweise auch die Kar- und die Osterfeierlichkeiten in Lyskirchen übernommen. Thomas Frings hat zugesagt bis zu den Sommerferien in Lyskirchen zu sein (weiteres im Protokoll der Gemeindeversammlung vom 16.04.2023).
Wer ist Pfr. Thomas Frings? Thomas Frings auf wikipedia >>>
Lange Zeit bereiteten die acht großen Linden neben Sankt Maria in Lyskirchen große Sorgen. Auch das Grünflächenamt der Stadt Köln war besorgt und hatte im April 2023 die Bäume „unter Beobachtung“ genommen. In den vergangenen Jahren warteten die Bäume aus der Familie der Malvengewächse nicht auf den Mai „um auszuschlagen“, sondern erfreuten ihr Umfeld bereits im April mit erfrischendem Grün.
Die acht Linden wurden nach dem II. Weltkrieg auf einem Trümmergrundstück gepflanzt. Die zuvor auf dem Grundstück vorhanden Häuser waren im Bombenhagel des II. Weltkrieg in der Nacht vom 30. auf den 31. Mai 1942 zerstört worden. Der erste Luftangriff der Royal Air Force mit über 1000 Bombern bekam den Namen Operation Millennium und hatte Köln zum Ziel.
Die ersten Flugzeuge erschienen am 31. Mai um 00:47 Uhr am Kölner Nachthimmel. Von den 1047 gestarteten Bombern erreichten etwa 890 das Zielgebiet und warfen 1455 Tonnen Bomben ab, davon zwei Drittel Brandbomben.
Die Stadt Köln wurde im Laufe des Zweiten Weltkriegs 262 mal bombardiert, mehr als jede andere deutsche Stadt.
In der nördlichen Westfassade (rechts neben dem barocken Windfang) befindet sich das Fenster Arche Noah unter dem Bundeszeichen, dem Regenbogen. Das Fenster ist 1980 nach einem Entwurf von Marga Wagner entstanden. Die Künstlerin ist auch hier der Anordnung der Decken-Fresken gefolgt und hat das Motiv aus dem Alten Testament auf der Nordseite angeordnet. Im unteren Teil des Fensters, die Zeichen des Lebens nach der Flut, erste Zweige mit Blätter und Weintrauben. In der Mitte des Fensters hat die Künstlerin die Arche Noah, unter der zurückkommenden Taube mit dem Ölzweig, angeordnet. Im oberen Teil zeigt die Hand Gottes auf die Arche. Zwischen der Hand Gottes und der Arche, das Bundeszeichen, der Regenbogen.
Die Ausstellung wurde am 26.03.2023 um 15.00 Uhr eröffnet und ist in der Pfarrhauswohnung von St. Maria in Lyskirchen sonntags von 15 – 18 Uhr oder nach Vereinbarung weiterhin zugänglich.