Viele von uns wird das Rücktrittsangebot des Kardinal Marx aus München getroffen haben - aus unterschiedlichen Gründen. Mich bewegt vor allem seine Diagnose, dass die Kirche derzeit an einem ‚toten Punkt‘ angekommen ist. Diese Einschätzung werden auch viele teilen. Manche reden vom ‚freien Fall‘, andere vom ‚an die Wand Fahren‘. Diese Wahrnehmung muss uns wehtun, weil es ja nicht alleine um eine Organisation geht, die eine schwere Krise in sich trägt, sondern weil es auch um uns als Gemeinschaft geht, die Repräsentantin des Evangeliums sein möchte.
Kardinal Marx spricht nicht nur vom ‚toten Punkt‘, sondern auch von der ‚österlichen Hoffnung‘ und vom ‚Wendepunkt‘, der uns mit dieser Krise eröffnet ist. Die Antwort ist nicht Resignation - nach dem Motto: ‚Es geht doch alles den Bach runter.‘ Vielleicht müssen wir erst die Kapitulation zulassen, damit wir begreifen, was der Geist will. Manche kennen es aus eigener Biographie: Erst die Akzeptanz der Kapitulation vor der eigenen Lösungsfähigkeit eröffnet oftmals die Möglichkeit, dass der Geist Gottes diesen Wendepunkt öffnet. Die Diagnose des ‚toten Punktes‘ ist vielleicht jene Kapitulation, die es braucht, damit Neues werden kann. Kann sein, dass jetzt die Stunde gekommen ist, so sicher Geglaubtes auf den Prüfstand des Geistes zu bringen.
Die Kirche braucht das Vertrauen, verlieren zu können, um - vom Geist geschenkt - dazugewinnen zu können. Es wird unterschiedliche Wege dazu geben. Wir werden je einzeln und als Gemeinde Teile davon sein, so wir zustimmen und mitgehen und selbstkritisch die Spur des Vorlebens Jesu aufnehmen. Wir können nicht verleugnen, dass wir in einer langen Kette der kirchengeschichtlichen Entwicklung stehen. Manchmal ist eine solche Tradition auch eine Kette, die gefangen hält.
Was ist zu tun? Für mich bedeutet es, die Einschätzung des ‚toten Punktes‘ als Schmerz begreifen zu lernen und nicht sogleich mit aktionistischen Lösungen eine vermeintliche ‚Normalität‘ zu suchen. Und dann offen zu sein, dass es anders weitergehen wird - wenn es irgend geht auch in der Gemeinschaft des Glaubens. Was das konkret bedeutet, das werden u.a. auch wir als Gemeinde zu finden haben. Vielleicht gibt unsere Gemeindeversammlung am kommenden Samstag erste Impulse.
Und was die österliche Hoffnung angeht, so hat ein Gemeindemitglied erinnert, dass wir in den österlichen Evangelien immer wieder die trostvolle Botschaft gehört haben: Der auferstandene Herr ist es, der die Initiative ergreift: Plötzlich steht er in ihrer Mitte, nicht zwingend erkannt und ohne alte Rechnungen aufzumachen sagt er „der Friede sei mit Euch“. Hoffnung wird lebendig und die Versammelten wagen neu Nachfolge...
Im Moment wünschte ich mir,
der Papst nähme dieses Rücktrittsersuchen ernst und an.
Matthias Schnegg
Feindschaft setze ich zwischen dir und
der Frau, zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen
Lesung aus dem Buch Génesis.
Nachdem Adam von der Frucht des Baumes gegessen hatte, rief Gott, der Herr nach ihm und sprach zu ihm: Wo bist du? Er antwortete: Ich habe deine Schritte gehört im Garten; da geriet ich in Furcht, weil ich nackt bin, und versteckte mich. Darauf fragte er: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du von dem Baum gegessen, von dem ich dir geboten habe, davon nicht zu essen Adam antwortete: Die Frau, die du mir beigesellt hast, sie hat mir von dem Baum gegeben. So habe ich gegessen. Gott, der Herr, sprach zu der Frau: Was hast du getan? Die Frau antwortete: Die Schlange hat mich verführt. So habe ich gegessen. Da sprach Gott, der Herr, zur Schlange: Weil du das getan hast, bist du verflucht unter allem Vieh und allen Tieren des Feldes. Auf dem Bauch wirst du kriechen und Staub fressen alle Tage deines Lebens. Und Feindschaft setze ich zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen. Er trifft dich am Kopf und du triffst ihn an der Ferse.
Gen 3, 9–15
Wir glauben, darum reden wir
Lesung aus dem zweiten Brief
des Apostels Paulus an die Gemeinde
in Korínth.
Schwestern und Brüder! Wir haben den gleichen Geist des Glaubens, von dem es in der Schrift heißt: Ich habe geglaubt, darum habe ich geredet. Auch wir glauben und darum reden wir. Denn wir wissen, dass der, welcher Jesus, den Herrn, auferweckt hat, auch uns mit Jesus auferwecken und uns zusammen mit euch vor sich stellen wird. Alles tun wir euretwegen, damit immer mehr Menschen aufgrund der überreich gewordenen Gnade den Dank vervielfachen zur Verherrlichung Gottes. Darum werden wir nicht müde; wenn auch unser äußerer Mensch aufgerieben wird, der innere wird Tag für Tag erneuert. Denn die kleine Last unserer gegenwärtigen Not schafft uns in maßlosem Übermaß ein ewiges Gewicht an Herrlichkeit, uns, die wir nicht auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare blicken; denn das Sichtbare ist vergänglich, das Unsichtbare ist ewig. Wir wissen: Wenn unser irdisches Zelt abgebrochen wird, dann haben wir eine Wohnung von Gott, ein nicht von Menschenhand errichtetes ewiges Haus im Himmel.
2 Kor 4, 13 – 5, 1
In jener Zeit ging Jesus in ein Haus und wieder kamen so viele Menschen zusammen, dass er und die Jünger nicht einmal mehr essen konnten. Als seine Angehörigen davon hörten, machten sie sich auf den Weg, um ihn mit Gewalt zurückzuholen; denn sie sagten: Er ist von Sinnen. Die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren sagten: Er ist von Beélzebul besessen; mit Hilfe des Herrschers der Dämonen treibt er die Dämonen aus. Da rief er sie zu sich und belehrte sie in Gleichnissen: Wie kann der Satan den Satan austreiben? Wenn ein Reich in sich gespalten ist, kann es keinen Bestand haben. Wenn eine Familie in sich gespalten ist, kann sie keinen Bestand haben. Und wenn sich der Satan gegen sich selbst erhebt und gespalten ist, kann er keinen Bestand haben, sondern es ist um ihn geschehen. Es kann aber auch keiner in das Haus des Starken eindringen und ihm den Hausrat rauben, wenn er nicht zuerst den Starken fesselt; erst dann kann er sein Haus plündern. Amen, ich sage euch: Alle Vergehen und Lästerungen werden den Menschen vergeben werden, so viel sie auch lästern mögen; wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung, sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften. Sie hatten nämlich gesagt: Er hat einen unreinen Geist. Da kamen seine Mutter und seine Brüder; sie blieben draußen stehen und ließen ihn herausrufen. Es saßen viele Leute um ihn herum und man sagte zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und suchen dich Er erwiderte: Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder? Und er blickte auf die Menschen, die im Kreis um ihn herumsaßen, und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder. Wer den Willen Gottes tut, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.
Mk 3, 20–35
Die uns heute als Evangelium vorgelegten Episoden dienen der eindeutigen Klärung der Sendung Jesu. Das alleine reicht nicht. Diese Klärung wird der Gemeinde vorgelegt, auf dass sie selbst sich in ihrer Beziehung zu Jesus und seinem Wort vergewissert.
Wir hören diesen Text heute. In einem ersten Schritt des Verstehens mögen wir die Situation erfassen, die uns erzählt wird. Im folgenden Schritt verlässt der Text seine zeitliche Bindung und möchte uns helfen, mehr in unserer Beziehung zu Jesus zu klären.
Am Anfang und am Ende unseres Evangelienausschnittes hören wir von den Verwandten Jesu. Die erfahren, wie missraten der älteste Sohn der Maria sich bewegt – als obdachloser Wanderprediger. Und weil das nicht so geht, weil ‚man‘ anders zu leben hat, ‚machten sie sich auf den Weg, um ihn mit Gewalt zurückzuholen.‘ Da kommt uns einiges an Aggression entgegen. Und weil sie Jesus nicht verstehen, markieren sie ihn: ‚Er ist von Sinnen!‘ heißt: Er ist verrückt. Ein erstes Innehalten auch für uns als heutige Zuhörerschaft. Wenn wir wirklich das Maß Jesu anlegten an unseren Umgang miteinander, mit der Welt, dann finden wir uns vermutlich schnell bei denen, die spinnen. Die Gewaltlosigkeit Jesu, seine über vieles erhabene Liebe, vor allem aber sein grenzenloses Vertrauen in das gegenwärtige Wirken Gottes, das mögen wir gerne bekennen; es aber radikal, von der Wurzel unserer Überzeugung her zu leben, das wird uns schwerer fallen.
Der Evangelist Markus hat es in seiner Erzählung darauf angelegt, uns dieser Zumutung zu stellen: Seine Schülerschaft versteht ihn letztlich nicht. Der engste Kern seiner Familie versteht ihn nicht. Sie wollen ihn sogar ‚mit Gewalt‘ zurückholen. Wohin?
Das wird im dritten Teil unseres Textes erklärt. Es wird konkreter: Seine Mutter und seine Brüder stehen vor der Türe. Sie lassen Jesus von draußen ausrichten, dass sie ihn suchten – um ihn wieder in den Verbund der Familie zurückzuholen, den, der ‚von Sinnen‘ zu sein scheint. Die Dramaturgie der Erzählung ist ernüchternd für die, die ihn zurückholen wollten: ‚Wer ist meine Mutter, wer sind meine Brüder?‘ Alles andere als die Heimkehr in eine als ‚christliche Familie‘ stilisierte Hausgemeinschaft.
Die Sendung Jesu ist hart, bleibt hart und kennt die klärende Abgrenzung. Wir werden in das Haus geführt, in dem Jesus zu seiner Schülerschaft spricht: ‚Das hier sind meine Mutter und meine Brüder.‘ Die Jüngerschaft Jesu wird zur neuen Familie erkoren. Das Kriterium der Zugehörigkeit sind nicht Blutsbande. ‚Wer den Willen Gottes tut, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.‘ Übersetzt heißt das: Wer den Willen Gottes tut, die/der gehört zu Jesus – wie man zu einer Herkunftsfamilie gehört. So etwas so entschieden sagen zu können, bedeutet auch Abgrenzung zu manchem, dem wir uns aus Bindungen an die Gepflogenheiten der Gesellschaft verpflichtet wissen. Ein verbürgerlichtes Christsein muss sich angefragt sehen. Unsere Überzeugung als glaubende Weltanschauung hat sich im Laufe der Jahrhunderte mit vielem verbunden, was letztlich uns zur Kultur, nicht aber Ausdruck gelebter Glaubensbindung geworden ist. Das ist ein Phänomen, das wir in allen Religionen kennen. Man kann vermeintlich religiöse Bräuche vollziehen und vollbringt damit ‚nur‘ eine kulturelle Leistung.
Zwischen die familiären Anfragen und Begegnung Jesu hat der Evangelist eine weitere Ebene eröffnet, die der Klärung bedarf. Es kommen Schriftgelehrte aus Jerusalem. Da können wir schon hellhörig werden, denn für Markus kommt im Leben Jesu das Unheil aus Jerusalem. Die Schriftgelehrten stellen Jesu Autorität in Frage. Sie tun es fundamental. Die Glaubenden sind zur Überzeugung gekommen, dass in Jesus Gottes Gegenwart gegeben ist; dass in Jesus der Geist Gottes am Werk ist. Aus diesem Geist heraus kommt Jesus diese einmalige Bedeutung in der Verbindung zu Gott zu.
Was kann da gegensätzlicher sein als der Vorwurf, dass Jesus seine vermeintlich heilsamen Taten als Werk Gottes bezeichnet, obwohl sie Werk des Bösen, Werk des Satan sind? Der größte Betrug Jesu läge darin, etwas für Sache Gottes auszugeben, obwohl es Sache des Satans ist. Dass nicht Gott befreiend wirkt, sondern das Böse vermeintlich befreit, um umso mehr zu knechten. So denn die Behauptung der Gegner: ‚Er ist von Beelzebul besessen; mit Hilfe des Herrschers der Dämonen treibt er die Dämonen aus.‘
In der Darstellung des Evangelisten stellt sich Jesus diesen Vorwürfen. Er geht darauf ein, indem er Fragen stellt. Es sind Fragen, die sich die aufmerksamen Zuhörer auch stellen mögen. Am Ende werden sie um so klarer wissen, mit wem sie es zu tun haben, wenn sie sich Jesus und nicht dem Bösen anschließen. Jesus führt Gleichnisse an – Anregungen, sich selbst ein Urteil zu bilden. Wenn es denn stimmte, dass Jesus im Bund mit dem Widergöttlichen steht, dann bedeutete die Austreibung von bösen Geistern, dass sie mit höheren bösen Geistern vertrieben wären. Das ist wie in einem Reich, das in sich gespalten ist und gegeneinander kämpft. Alle Zuhörenden wissen sogleich: Das kann nicht gut gehen. Damit reibt sich die Macht des Bösen in sich selber auf und wird damit wirkungslos.
Ein zweites Gleichnis geht dasselbe Phänomen an: ‚Es kann aber auch keiner in das Haus des Starken eindringen und ihm den Hausrat rauben, wenn er nicht zuerst den Starken fesselt.‘ In der Auseinandersetzung Jesu mit der widergöttlichen Macht muss er also der Stärkere sein, denn die Dämonen verlassen die Besessenen auf sein Wort hin.
Die befreiende Kraft Jesu, so bekräftigt es der Autor des Evangeliums, ist eindeutig die überlegene Macht Gottes, die durch Jesus wirkt. Alle, die Jesus mit dem unreinen, widergöttlichen Geist in Verbindung bringen, haben nichts vom Wesen und von der Sendung Jesu begriffen. Die Aussage: ‚Er hat einen unreinen Geist‘ geht daher an die Wurzeln des Verständnisses Jesu.
Dazu formuliert der Evangelist daher sehr eindringlich, dass nur eines letztendlich von Gott trennen kann: Die Leugnung der Wirkmacht des gegenwärtigen Gottes, die Leugnung des Geistes, die Leugnung Gottes. Feierlich eindringlich heißt es daher: ‚Amen, ich sage euch …‘ Und dann steht die Größe Gottes stark leuchtend im Raum: ‚Alle Vergehen und Lästerungen werden den Menschen vergeben werden, so viel sie auch lästern mögen.‘ Das ist ein Ausspruch großer Souveränität, großer Freiheit und großer Güte. Wie unbegrenzt doch Gottes Vergebung ist. Selbst sich wiederholende Lästerungen, sie trennen nicht endgültig und unwiderruflich von Gott. Wie erhaben sich hier die liebende Größe Gottes bezeugt!
Umso aufschreckender die dann folgende Feststellung: ‚Wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung, sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften.‘ Einmal abgesehen davon, dass es dennoch in Gottes Ermessen liegen wird, wie weit seine Vergebung geht; mit der Lästerung wider den Heiligen Geist ist es der Mensch, der sich von Gott löst, bewusst seine Gegenwart in seinem Geist leugnet. Der Evangelist wird dies in eine Situation hineingeschrieben haben, in der die Gefahr des Glaubensabfalls präsent war. Diese Klarheit des Ausspruches mag als Mahnung gedient haben, sich von der Anbindung an den Christus Jesus nicht zu lösen.
Wie weit Gottes Vergebung darin Grenzen hat – wir wissen es nicht. Den Heiligen Geist zu verleugnen, das nimmt dem Glauben die Lebenskraft. Auch wenn wir gar nichts von Gott verstehen, wenn wir auch keinen Zugang zur Heilsbotschaft des Evangeliums finden mögen – das Vertrauen, dass ‚irgendwie‘ Gott gegenwärtig sei, dass der Heilige Geist die lebendige Möglichkeit Gottes in unserer Welt ist, das möge Fundament des Glaubens sein. Fundament für uns Einzelne. Fundament für die Gemeinde.
Dass wir da hinreifen können, dazu gilt die Einladung, Teil der ‚Familie‘ des Christus Jesus zu sein: sein Wort zu hören und den Willen des Vaters zu tun. Diesen Willen zu erkennen, ist manchmal nicht leicht. Die kulturellen und gesellschaftlichen Bedingungen sind diesem Willen manchmal so entfremdet, dass wir viel Vertrauen und manchmal auch viel Mut brauchen, um uns als Bestandteil der Schwestern und Brüder Jesu zu verstehen. Einander in diesem Vertrauen zu stützen und zum Mut zu bewegen, das macht uns zur Gemeinde, zur ‚Familie Jesu‘. Manchmal bedarf es der entschiedenen Klärung, um was es geht. Dann gilt es zu tun, was ansteht.
Ihr Matthias Schnegg
Dieses Thema bleibt weiterhin aktuell. Die apostolische Visitation steht in diesem Monat an. Gerne folge ich dem Vorschlag des Erzbischofs, sich im Vorfeld der Visitation mit Spekulationen in der Öffentlichkeit zurückzuhalten, was von einem solchen Besuch zu erwarten sei.
Auch in Lyskirchen sind manche Gemeindemitglieder bewegt von der Frage, wie sie unter den Umständen des Vertraunsverlustes u.a. in unserem Erzbistum Teil dieser Kirche sein und bleiben wollen - oder eben den Schritt des Austritts aus der Institution Kirche wählen oder schon gewählt haben. Mehrfach ist der Wunsch ausgesprochen worden, dass Gemeindemitgliedern die Möglichkeit geboten wird, miteinander über diese Thematik ins Gespräch zu kommen.
Die Gelegenheit dazu besteht in der Gemeindeversammlung, die für den kommenden Samstag, 12. Juni, von 16-17.30 Uhr anberaumt ist. Wegen der Bestimmungen zu Versammlungen kann dieses Treffen nicht präsent stattfinden, sondern nur online. Wer teilnehmen möchte, lasse sich bitte im Pfarrbüro den entsprechenden Link geben, unter dem eine Zoom-Versammlung zum Thema stattfinden wird.
Es ist wichtig, im Austausch miteinander zu sein, auch in unterschiedlichsten Erfahrungen und Erkenntnissen, die uns zu dieser Fragestellung bewegen. Der Respekt des Zuhörens auch in gegensätzlichen Erkenntnissen und Wahrnehmungen ist ein wichtiger Bestandteil des Miteinanders aus dem Geist der jesuanischen Nachfolge. Herzlich willkommen zum Austausch über das, was uns im Blick auf ‚unsere Kirche‘ bewegt.
Das Gespräch wird, wie in anderen Gemeindeversammlungen auch schon, durch
Marcus Siebolds, Mitglied unserer Gemeinde, moderiert
Alle werden wohl die sinkenden Inzidenzzahlen und die damit einhergehenden öffnenden Möglichkeiten sehr begrüßen. Wenn etwas von Lasten abfällt, wird uns meist umso bewusster, wie sehr die Einschränkungen unser Lebensgefühl beeinflusst haben. Viele haben sehr deutlich gespürt, dass der persönliche Energiehaushalt tüchtig in Anspruch genommen ist - ganz hintergründig unbewusst, aber doch spürbar.
Die Lockerungen im gesellschaftlichen Leben beeinflussen auch unsere Versammlungen, auch die gottesdienstlichen Versammlungen. Wie gerne sängen wir mal wieder aus Leibeskräften! Die Feiertage haben uns wieder vor Augen geführt, dass der Gesang als Ausdruck unserer Mitfeier und der Festtagsfreude uns sehr gefehlt hat. Die mit bestimmten Gesängen verbundene Empfindung war und ist deutlich unterdrückt. Denken wir an den Abschluss der Kommunionfeier am Himmelfahrtstag. Das ‚Großer Gott, wir loben dich‘ allein vom Kantor gesungen lässt die Herzen sich nicht erheben. Und ein Pfingstfest, an dessen Ende wieder nur der Kantor das ‚Der Geist des Herrn erfüllt das All‘ singen darf und wir bestenfalls hinter Masken mitsummen können - auch da fehlt die Möglichkeit, das gefeierte Fest mit dem kraftvollen Gesang (dazu auch dem Tanz) ausströmen zu lassen.
Wir haben die Anpassungsleistung in der Art unserer Gottesdienstfeier erbracht. Sie kann und mag aber auch kein Dauerzustand sein.
Im Zusammenhang mit den staatlichen Verfügungen zur Lockerung der Schutzbestimmungen sind auch die Möglichkeiten für gemeindliche Versammlungen angesprochen. Allerdings hat das für unsere gottesdienstliche Feiern und auch für andere Formen der Versammlung (wie das Bibelgespräch oder Gemeindeversammlungen) noch keine lockernde Auswirkung. Es gilt nach wie vor die Abstandsregelung von 2 m. Es bleibt auch die Pflicht, während des Gottesdienstes eine medizinische Maske zu tragen. Auch der Gesang ist nach wie vor in geschlossenen Räumen nicht möglich. Zunächst sah es so aus, als gäbe es die Möglichkeit, hinter der Maske zu singen. Eine Präzisierung der Verordnungen durch den Generalvikar stellt aber fest: „Singen im Innenraum ist leider noch nicht möglich. Dies wurde von der Staatskanzlei ausdrücklich bestätigt. Sobald sich hier etwas Neues ergibt, werden wir Sie informieren.“
Die Verordnung spricht auch davon, dass „Geimpfte und Genese grundsätzlich bei der Höchstzahl einer Veranstaltung nicht zu berücksichtigen sind.“ Abgesehen davon, dass durch die Abstandnotwendigkeit nicht mehr Menschen in unserer Kirche sich versammeln könnten, käme es aus grundsätzlichen Erwägungen nicht in Frage, hier eine Unterscheidung in Geimpfte/Genesene und Nichtgeimpfte vorzunehmen. Das widerspräche einer gottesdienstlichen Versammlung deutlich grundsätzlicher als die Notwendigkeit, sich zur Mitfeier leider anmelden zu müssen.
Konkret heißt das für uns, dass wir noch keine nennenswerte Änderung erfahren können. Es ist zu überlegen, ob wir es mit dem Gesang hinter der Maske probieren wollten.
Größeren Freiraum böten Freiluftgottesdienste - aber auch da sind Abstände, Registrierung der Mitfeiernden (wegen der Rückverfolgbarkeit) und mindestens Alltagsmasken erforderlich. Für uns in Lyskirchen haben wir keinen Platz für einen Gottesdienst unter freiem Himmel, den so viele mitfeiern könnten, wie jetzt schon in der Kirche mitfeiern können.
Wir brauchen also weiterhin
guten Willen und Geduld.
Danke für beides, was wir schon seit Ende Juni 2020 aufbringen,
um miteinander Gottesdienst feiern zu können.
06.06.2021 - 13.06.2021
Zehnter Sonntag – im Jahreskreis*
19.00 Uhr Heilige Messe
9. Jahrgedächtnis Wolfgang Pilartz
Kollekte: LYSKIRCHENSonntag
Freitag:
18.00 Uhr Wortgottesdienst
der Gemeinde
20.00 Uhr Bibelgespräch Online
Elfter Sonntag – im Jahreskreis*
19.00 Uhr Heilige Messe
* Wegen begrenzt zugelassener Teilnehmerzahl müssen Sie Ihre Mitfeier der Sonntagsmesse leider bitte bis jeweils Freitag 12 Uhr im Pfarrbüro anmelden:
Montag-Mittwoch und Freitag von 9 – 12 Uhr, Donnerstag von 15 – 18 Uhr Telefonisch: 0221/214615 oder per Mail:
pfarrbuero@lyskirchen.de