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heutiger Tag

 

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Der HERR
segne dich und behüte dich.

 

Der HERR
lasse sein Angesicht leuchten  über dir und sei dir gnädig.

 

Der HERR
hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.

 

Numeri 6,24-26

Der Herr hat dich in meine Hand gegeben;
doch ich wollte mich an dir nicht vergreifen

 

Lesung aus dem ersten Buch Sámuel.

 

In jenen Tagen machte Saul sich mit dreitausend Mann, ausgesuchten Kriegern aus Israel, auf den Weg und zog in die Wüste von Sif hinab, um dort nach David zu suchen. David und Ábischai kamen in der Nacht zu den Leuten Sauls und siehe, Saul lag mitten im Lager und schlief; sein Speer steckte neben seinem Kopf in der Erde und rings um ihn schliefen Abner und seine Leute Da sagte Ábischai zu David: Heute hat Gott deinen Feind in deine Hand ausgeliefert. Jetzt werde ich ihn mit einem einzigen Speerstoß auf den Boden spießen, einen zweiten brauche ich nicht dafür. David aber erwiderte Ábischai: Bring ihn nicht um! Denn wer hat je seine Hand gegen den Gesalbten des Herrn erhoben und ist ungestraft geblieben? David nahm den Speer und den Wasserkrug, die neben Sauls Kopf waren, und sie gingen weg. Niemand sah und niemand bemerkte etwas und keiner wachte auf; alle schliefen, denn der Herr hatte sie in einen tiefen Schlaf fallen lassen. David ging auf die andere Seite hinüber und stellte sich in größerer Entfernung auf den Gipfel des Berges, so dass ein weiter Zwischenraum zwischen ihnen war. David sagte: Seht her, hier ist der Speer des Königs. Einer von den jungen Männern soll herüberkommen und ihn holen. Der Herr wird jedem seine Gerechtigkeit und Treue vergelten. Obwohl dich der Herr heute in meine Hand gegeben hatte, wollte ich meine Hand nicht an den Gesalbten des Herrn legen.

1 Sam 26, 2.7–9.12–13.22–23

Wie wir nach dem Bild des Irdischen gestaltet wurden,
so werden wir auch nach dem Bild des Himmlischen

gestaltet werden

 

Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korínth.

 

Schwestern und Brüder!

So steht es in der Schrift: Adam, der erste Mensch, wurde ein irdisches Lebewesen. Der letzte Adam wurde lebendig machender Geist. Aber zuerst kommt nicht das Überirdische; zuerst kommt das Irdische, dann das Überirdische. Der erste Mensch stammt von der Erde und ist Erde; der zweite Mensch stammt vom Himmel. Wie der von der Erde irdisch war, so sind es auch seine Nachfahren. Und wie der vom Himmel himmlisch ist, so sind es auch seine Nachfahren. Wie wir nach dem Bild des Irdischen gestaltet wurden, so werden wir auch nach dem Bild des Himmlischen gestaltet werden.

1 Kor 15, 45–49

Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Euch, die ihr zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen! Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch beschimpfen! Dem, der dich auf die eine Wange schlägt, halt auch die andere hin und dem, der dir den Mantel wegnimmt, lass auch das Hemd! Gib jedem, der dich bittet; und wenn dir jemand das Deine wegnimmt, verlang es nicht zurück! Und wie ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut auch ihr ihnen! Wenn ihr die liebt, die euch lieben, welchen Dank erwartet ihr dafür? Denn auch die Sünder lieben die, von denen sie geliebt werden. Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, welchen Dank erwartet ihr dafür? Das tun auch die Sünder. Und wenn ihr denen Geld leiht, von denen ihr es zurückzubekommen hofft, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder leihen Sündern, um das Gleiche zurückzubekommen. Doch ihr sollt eure Feinde lieben und Gutes tun und leihen, wo ihr nichts zurückerhoffen könnt. Dann wird euer Lohn groß sein und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn auch er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist! Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden! Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden! Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden! Gebt, dann wird auch euch gegeben werden! Ein gutes, volles, gehäuftes, überfließendes Maß wird man euch in den Schoß legen; denn nach dem Maß, mit dem ihr messt, wird auch euch zugemessen werden.

Lk 6, 27–38

Feindesliebe

zu Lukas 6,27-38

Die Seligpreisungen und Weherufe aus der ‚Feldrede‘ des Lukasevangeliums wendeten sich an die Jüngerschar – die Menschen, die sich auf Jesus und seinen Weg einlassen wollten. Jetzt weitet der Evangelist die Perspektive auf ‚Euch aber, die ihr zuhört‘. Mit der Volksmenge sind alle Menschen gemeint. Die geforderte Liebe zu den Feinden ist exklusiv jesuanisch. Diese Feindesliebe wird zu einem Modell für alle, die von Jesus und seinem Umgang mit den Menschen erfahren haben. Es wäre zu billig, hier allein eine ethische Forderung zu sehen, die die Menschen sich abverlangen müssen, weil die jesuanische Ethik es so fordert. In der Feindesliebe offenbart sich ein grundlegendes Verständnis vom Menschen. Diese Sicht auf den Menschen hat eine theologische Begründung. Warum sollte ein Mensch seine Feinde lieben?

 

Diese Art der Liebe hat ihren Grund in der Vorstellung, dass alle Menschen gleich sind. Alle sind sie Teil der Menschseinsfamilie. Das gilt unabhängig von allem, was Menschen untereinander unterscheidet. Es gibt etwas, was allen Menschen gemein ist. Die theologische Begründung dazu liegt im Glauben, dass Gott der Urheber und das Ziel eines jeden Menschenlebens ist. Durch diesen Ursprung sind alle Menschen gleich – Töchter und Söhne Gottes, wie es im biblischen Sprachgebrauch heißt. Diese Gotteskindschaft wird der Nährboden, auf dem die Feindesliebe reifen kann. Wenn alle Menschen aus diesem einen Ursprung sind, gibt es eine grundlegende Verbindung, die aus der Natur des Menschseins gegeben ist. Das ist das Nicht-Unterscheidende, ohne die Ausdifferenzierung der individuellen Prägung des Lebens.

 

Wir gehen also davon aus, dass es das Urverbindende, das nicht Trennende im Menschsein gibt. Gleichzeitig bekennen wir, dass jeder Mensch ein unverwechselbares, unterscheidbares Individuum ist. Jede und jeder prägt etwas aus, was immer unterscheidend zum anderen ist. Diese Unterschiedlichkeit kann Ursache der Auseinandersetzung, der Konkurrenz, des Neides, des Hasses, der Feindschaft werden.

 

Die Erfahrung mit dem historischen Jesus hat offenbar dazu geführt, bei aller Individualität das alle Verbindende zu bedenken. Neben der ethischen Mahnung zur Feindesliebe wird das Verhalten Gottes – ablesbar am Verhalten Jesu – zur Ermutigung, das Trennende hintan zu stellen. Für Jesus schließlich sind alle Töchter und Söhne des einen Gottes. Das gilt sogar da, wo Menschen sich diesem Gott widersetzen; denn Gott kann sich als Schöpfer nicht verleugnen.

 

Die Feindesliebe fordert dazu auf, die Gleichzeitigkeit der Gegensätze zu gestalten. Diese Gegensätze werden sehr konkret: ‚Tut denen Gutes, die euch hassen. Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch beschimpfen.‘ Wenn wir uns das im Ablauf unseres alltäglichen Handelns vorstellen, wird es schwer genug sein. Feindsinnige Gefühle, die uns entgegenkommen, wecken feindselige Gegenempfindungen. Die praktische Anregung Jesu lautet, sich auf das Bedienen der schlechten Emotionen nicht einzulassen. Vielmehr möge im Gegenüber die/der zu sehen sein, der/die ungetrennt von mir auch Menschenkind ist.

 

Lukas überliefert sodann Anweisungen, die uns schwer ankommen werden: Am ehesten bewusst wird uns die Zumutung sein, die in der Aufforderung steht: ‚Dem, der dich auf die eine Wange schlägt, halte auch die andere hin und dem, der dir den Mantel wegnimmt, lass auch das Hemd.‘ Hier geht es um den bewussten Verzicht auf eigenes Recht und auf den rechtmäßigen Besitz. Wenn das von allen gefordert wäre: Wie gültig bleibt das Recht? Jesus wird das Recht als Grundlage der Möglichkeit des Zusammenlebens nicht in Frage gestellt haben. In dieser provozierenden Vergeltung durch Verzicht verfolgt die jesuanische Ethik die Möglichkeit der paradoxen Irritation. Jemand geht nicht mit seinem Anspruch auf Durchsetzung seiner Rechte auf die Ebene des Kampfes, um sein Recht durchzusetzen. Vielleicht lässt es den Bösen stutzig innehalten lassen.

Diese in der Praxis schwer durchzutragende Haltung hat ihren Ursprung in der Annahme, dass wir gleiche Menschen sind, durch unser Menschsein grundlegend verbunden.

 

In der Mitte dieser Anforderungen einer jesuanischen Praxis steht die ‚Goldene Regel‘. ‚Und wie ihr wollt, dass die Menschen tun sollen, das tut auch ihr ihnen.‘ Das kann sehr hilfreich sein, in der eigenen – evtl. aufgewühlten – Gemütsverfassung den Mitmenschen entsprechend zu behandeln.

 

Die Feindesliebe bleibt im alltagspraktischen Vollzug eine Herausforderung. Es geht um ein allgemein menschliches Phänomen. Sich dieser Herausforderung zu stellen, ist für Glaubende motiviert durch die Erfahrung, die Menschen mit Jesus gemacht haben. Und im Wesen Jesu offenbart sich uns das Wesen Gottes. Der Evangelist beschreibt, dass ja auch die Sünder – gemeint sind die Bösen – zu einer gewissen Form Liebe fähig sind. Ihre Liebe gilt vor allem denen, ‚von denen sie geliebt werden.‘ Die (meisten) Bösen tun auch denen Gutes, die ihnen Gutes tun.

 

Was sollte Menschen, die an Gottes Wirksamkeit in der Welt glauben, was sollte uns ermutigen, nicht in diesem engen Muster von vergeltendem Geben und Nehmen zu verharren? Die Antwort des Evangeliums ist eindeutig: ‚Denn auch er (der Höchste, der Ewige) ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.‘ Sich mit dem Maß Gottes verglichen zu sehen, mag für uns meist eine Überforderung sein. Es wird so sein, dass aber Menschen an Jesus erlebt haben, dass er tatsächlich sich ‚gegen die Undankbaren und Bösen‘ barmherzig erwiesen hat. Aus dieser Erfahrung nährt sich auch der Aufruf an alle – vor allem aber an die Jüngerschaft, an die christliche Gemeinde: ‚Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.‘ Dass das umsetzbar ist, das haben Zeitgenossen an Jesus erlebt. Das haben sie den nachkommenden Generationen überliefert.

 

In unserem Reifen und in unserer Erkenntnis kann es ein langer Weg sein, in diese Haltung der Feindesliebe zu kommen. Wir können sie uns schwerlich befehligen. Wir können zur Erkenntnis kommen, worin diese Zuwendung zum Mitmenschen ihren Ursprung hat. Begründet wird sie in der Vorstellung, dass es etwas Urverbindendes (und damit auch Urverbindliches) zwischen den Menschen gibt. Theologisch liegt dieser Grund in der Geschöpflichkeit aller. Das Urverbindliche wird wirksam in der Haltung zueinander. Es geht darum, im Geist dieses Schöpfers dem Miteinander der so unterschiedlichen Menschen Gestalt zu geben. Das Lukasevangelium gibt dafür konkrete Beispiele. Allesamt sind diese beeinflusst vom Armutsideal, das der Evangelist mit der Schülerschaft des historischen Jesus verbindet. Der grundsätzliche Verzicht auf jedweden Besitz macht es leichter, ,dem, der dir den Mantel wegnimmt auch das Hemd zu lassen.‘ Oder: ‚Gib dem, der dich bittet; und wenn dir jemand das Deine wegnimmt, verlang es nicht zurück.‘ Ferner: ‚Doch ihr sollt eure Feinde lieben und Gutes tun und leihen, wo ihr nichts zurückerhoffen könnt.‘

 

Die so markigen Mahnungen zur Grundhaltung in der Begegnung mit den Mitmenschen finden für viele von uns einen annehmbareren Abschluss. Da gibt es praktische Hinweise, die uns erinnern, dass wir in unserer ethischen Kraft begrenzte Menschen sind. Als solche sind wir immer auch angewiesen auf das Verständnis, das uns die Mitmenschen entgegenbringen mögen: ‚Richtet nicht, verurteilt nicht, erlasst die Schulden, gebt ...‘ immer in Anlehnung an die Goldene Regel des Zusammenseins: Denn auch wir wollen nicht voreilig beurteilt werden, weder gerichtet, noch verurteilt. Auch wir können in die Situation kommen, dass wir auf Schuldenerlass – materiell wie ethisch – angewiesen sein können. Auch wir werden darauf verwiesen sein, dass andere uns geben – materiell wie ideell.

 

Das Evangelium heute endet mit dem Ausblick auf die Verantwortung, die wir am Ende unseres Lebens vor Gott ablegen werden. Da werden wir uns wohl mancher Herausforderung um der Mitmenschen willen gestellt haben: ‚Ein gutes, volles, gehäuftes, überfließendes Maß wird man euch in den Schoß legen: denn nach dem Maß, mit dem ihr messt, wird auch euch zugemessen werden.‘ Dass etwas dran ist an dieser Verheißung, das können wir ab und an auch schon beglückend in dieser Welt erfahren. Gerade da, wo wir geben, ohne zurückzubekommen, wo wir lieben, ohne offensichtlich zurückgeliebt zu sein; wo wir auf Bewertung verzichten, ohne gesichert zu sein; wo wir Schuld oder/und Schulden erlassen haben, ohne dass es dafür sichtbare Dankbarkeit gibt – gerade da wird etwas von der Weisheit beglückend erfahrbar, was im Begriff der Feindesliebe, der Auflösung der Unterscheidung unseres Menschseins angesprochen ist.

 

Ihr Matthias Schnegg

 

 

Unser "Sonntagsblättchen" als PDF

Das Blättchen vom Sonntag 20. Februar 2022
Für alle, die auf das 'Blättchen' nicht verzichten wollen, hier zum downloaden und ausdrucken … Die Formatierung ist für beidseitig, kann aber auch einseitig ausgedruckt werden. Bei beidseitg, dann bitte auf die Einstellung "entlang der kurzen Seite spiegeln" achten ... dann klappts auch mit dem Drucker ;-)
sonntag-20-02-2022.pdf
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Öffnungszeiten der Kirche über die Karnevalstage

  • Die Kirche ist in der Regel von 9 bis 18 Uhr geöffnet.

  • An Weiberfastnacht, Karnevalssonntag und Rosenmontag bleibt die Kirche geschlossen. Lediglich zum Gottesdienst am Sonntag ist ab 17 Uhr geöffnet.

 

10. März: Einleitung in die Lesenacht

In der kommenden Lesenacht (7.Mai) werden wir das Lukasevangelium lesen - das Evangelium, das uns durch das Lesejahr der Liturgie begleitet.

 

Am 10. März um 19 Uhr wird Dr. Gunther Fleischer Interessierte in das Lukasevangelium einführen. Viele wissen die besondere Fähigkeit des Leiters der Bibelschule des Erzbistums sehr zu schätzen, die biblischen Texte auf dem Hintergrund des heutigen Wissensstandes auch in ihrer geistlichen Dimension zu erschließen - in einer Art, die gut verständlich ist.

 

Auch diese Veranstaltung wird online unter dem Link https://us06web.zoom.us/j/83428563976?pwd=MDU5d21hcHR5czlOYmZEbUFKVzFUZz09 stattfinden.


Interessierte können sich am 10. März mit zuschalten. 

20.02.2022 - 27.02.2022

                                                          7. Sonntag im Jahreskreis

18.00 Uhr   Heilige Messe der Gemeinde*

Kollekte: LYSKIRCHENSonntag

 

Freitag:       

18.00 Uhr    Wortgottesdienst der Gemeinde

20.00 Uhr    Bibelgespräch Online

 

8. Sonntag im Jahreskreis

18.00 Uhr   Heilige Messe der Gemeinde*

 

 


* Wegen begrenzt zugelassener Teilnehmerzahl müssen Sie Ihre Mitfeier der Sonntagsmesse leider bitte bis jeweils Freitag 12 Uhr im Pfarrbüro anmelden: Montag-Mittwoch und  Freitag von 9 – 12 Uhr, Donnerstag von 15 – 18 Uhr Telefonisch: 0221/214615 oder per Mail:
pfarrbuero@lyskirchen.de

Perspektive aus dem Erzbistum

Das Erzb. Generalvikariat hat jüngst veröffentlicht, was materiell, finanziell und personell in absehbarer Zukunft im Erzbistum Köln zu erwarten ist. Hier die Zusammenstellung, die der Hauptabteilungsleiter Markus Bosbach für uns alle veröffentlicht hat:

VERÄNDERUNGEN GESTALTEN – IN WELCHEM UMFELD?

Zahlen zum kirchlichen Leben

Rückgang der Zahlen der Katholikinnen und Katholiken setzt sich fort

  • Von 2010-2020 ist die Zahl der Katholikinnen und Katholiken im Erzbistum Köln um ca. 10% zurückgegangen.
  • Nach einer linearen Projektion für das Jahr 2030 ist mit einem Rückgang um 25% zu rechnen.
  • Lebten 2010 noch ca. 2 Mio. Katholikinnen und Katholiken im Erzbistum Köln, werden es im Jahr 2030 noch knapp 1,5 Mio. sein.

 

Gottesdienstgemeinden schrumpfen besonders stark

  • Setzt sich die Entwicklung von 2010-2019 auf das Jahr 2030 linear fort, bedeutet das für 2030 einen Rückgang der Zahl der Mitfeiernden um 70%. Im Vergleich würde damit nur noch jede/-r Dritte der heute Mitfeiernden am Sonntagsgottesdienst teilnehmen.

 

  • Eine lineare Projektion, die die Zahlen von 2020 (Coronaeffekt) mitberechnet, zeigt sogar einen Rückgang um 90%.

 

  • Es ist auf dieser Basis damit zu rechnen, dass die Zahl der Engagierten, die sich kurz-, mittel- und langfristig zeitintensiv z.B. in Gremien und Gruppierungen einbringen wollen, ebenfalls stark zurückgehen wird.

 

Personelle Entwicklung im Bereich der Pastoralen Dienste

Personalmangel bei Pastoralen Diensten weitet sich aus

  • Die Zahl der Pastoralen Dienste (Priester, Diakone und Pastoral- und Gemeindereferent/-innen) wird sich bis 2030 fast halbieren (von ca. 1000 auf ca. 600).

 

  • Die Mehrzahl der dann noch tätigen Pastoralen Dienste wird über 50 Jahre alt sein.

 

  • Prognosen sehen den Zuwachs an Pastoralen Diensten bei rund 8 Personen pro Jahr. Dies wird nicht ausreichend sein, um den Rückgang auszugleichen.

 

Vakanzen zu besetzen wird noch schwieriger

  • Statt wie heute rund fünf Pastorale Dienste pro Seelsorgebereich würden bei gleichbleibender Anzahl und Größe der Seelsorgebereiche 2030 nur noch rund zweieinhalb Stellen für jede Einheit zur Verfügung stehen. Die Arbeitsfähigkeit der Pastoralteams wäre vielerorts gefährdet.

 

  • Es ist davon auszugehen, dass angesichts der Komplexität der neuen Anforderungsprofile 2030 unter den Priestern nur noch ca. 50-60 zur Verfügung stehen, um als Pfarrer eine pastorale Einheit zu leiten.

 

Wirtschaftliche Ressourcen

Haushaltslage verschärft sich

  • Nach einer Modellrechnung droht dem Erzbistum Köln schon 2025 ein strukturelles Haushaltsdefizit von rund 50 Millionen Euro.

 

  • 2030 könnte der jährliche strukturelle Fehlbetrag bereits bei über 100 Millionen Euro liegen, Tendenz steigend.

 

  • Um zu verhindern, dass Einnahmen und Ausgaben in den kommenden Jahren immer weiter auseinanderklaffen, werden auch strukturelle Anpassungen nötig sein.

 

  • Es gilt bestehende Aufgaben und Strukturen auf den Prüfstand zu stellen, Schwerpunkte zu definieren und sie aktiv an die veränderte wirtschaftliche Situation anzupassen.