Sonntag, den 24.06.2012
12. Sonntag im Jahreskreis
Der 24. Juni ist in Schaltjahren der 176. Tag des Gregorianischen Kalenders, somit verbleiben noch 190 Tage bis zum Jahresende.
24. Juni Johannes der Täufer
Auch der Koran erwähnt Johannes den Täufer. Wie die Mandäer nennen auch die Muslime Johannes Yahya. Auch der Koran schildert, dass Zacharias Nachricht über die Geburt eines Sohnes von Engeln bekam. Er bat Allah um ein Zeichen, woraufhin Zacharias drei Tage lang (anders in der biblischen Version) nicht zu den Menschen (Al-Imran 3:38–41, Maryam 19:10) sprach. Der Koran gibt zwar keine Details zum Leben Johannes’, sagt aber, dass er „Weisheit“ hatte, „als er noch ein Kind war“ (Maryam 19:13).
Der Koran sagt in der Sure 19 (Maryam), in den Versen 7 und 13-15 folgendes über Johannes:
7 "O Zakariyyá, Wir verkünden dir einen Jungen, dessen Name Yahyá ist, wie Wir zuvor noch niemanden Kennzeichen gleich den seinen gegeben haben."
12 "O Yahyá, nimm die Schrift mit (aller) Kraft." Und Wir gaben ihm schon als Kind die Urteilskraft
13 und Mitgefühl von Uns aus und Lauterkeit. Er war gottesfürchtig
14 und gütig gegen seine Eltern, und er war weder gewalttätig noch widerspenstig.
15 Und Friede sei auf ihm am Tag, da er geboren wurde, und am Tag, da er stirbt, und am Tag, da er wieder zum Leben auferweckt wird.
Es wird berichtet, dass Johannes mit wilden Tieren aß, da er den Kontakt mit anderen Menschen fürchtete. Überdies weinte Johannes sehr oft. Dies begründete er damit, dass die Brücke zwischen Hölle und Paradies nur mit Tränen überschritten werden könne.
Die Anhänger Johannes des Täufers werden im Koran vermutlich als Sabäer bezeichnet. Sie genießen, da sie Anhänger einer Buchreligion sind, im islamischen Staat besonderen Schutz, wenn sie die Jizyah (eine Steuer für Christen, Juden und Sabäer) leisten.
Es sagte Augustinus (354 - 430),
Bischof von Hippo, Philosoph, Kirchenvater und Heiliger:
Johannes der Täufer scheint so etwas wie eine Trennlinie zwischen den beiden Testamenten zu sein. Er stellt in seiner Person das Alte dar und verkündet doch das Neue.
Sein Name ist Johannes
+ Aus dem heiligen
Evangelium nach
Lukas
Für Elisabet kam die Zeit der Niederkunft, und sie brachte einen Sohn zur Welt. Ihre Nachbarn und Verwandten hörten, welch großes Erbarmen der Herr ihr erwiesen hatte, und freuten sich mit ihr. Am achten Tag kamen sie zur Beschneidung des Kindes und wollten ihm den Namen seines Vaters Zacharias geben. Seine Mutter aber widersprach ihnen und sagte: Nein, er soll Johannes heißen. Sie antworteten ihr: Es gibt doch niemand in deiner Verwandtschaft, der so heißt. Da fragten sie seinen Vater durch Zeichen, welchen Namen das Kind haben solle. Er verlangte ein Schreibtäfelchen und schrieb zum Erstaunen aller darauf: Sein Name ist Johannes. Im gleichen Augenblick konnte er Mund und Zunge wieder gebrauchen, und er redete und pries Gott. Und alle, die in jener Gegend wohnten, erschraken, und man sprach von all diesen Dingen im ganzen Bergland von Judäa. Alle, die davon hörten, machten sich Gedanken darüber und sagten: Was wird wohl aus diesem Kind werden? Denn es war deutlich, dass die Hand des Herrn mit ihm war. Das Kind wuchs heran, und sein Geist wurde stark. Und Johannes lebte in der Wüste bis zu dem Tag, an dem er den Auftrag erhielt, in Israel aufzutreten.
Lk 1, 57-66.80
Jeder der Evangelisten zeichnet ein eigenwilliges Profil Jesu. Jesus ist der Messias Gottes – darin sind sich alle selbstverständlich einig. Die Art der Verkündigung dieses Glaubens, die hat jeder Evangelist nach seiner eigenen Theologie gestaltet. Der Evangelist Lukas hat (wie auch Matthäus) seinem Evangelium eine sogenannte Kindheitsgeschichte Jesu vorangestellt. Sie dient den Lesenden als eine Hilfe, wie sie das Wirken Jesu zu verstehen haben. So sehr sich solche Texte lesen mögen wie historische Berichte, so sehr sind sie doch ganz im Dienst der Verkündigung verfasst. Eine mögliche Sicherheit in der Beschreibung des Ereignisses tritt zurück vor dem, was über Jesus, den Messias, verkündet werden will.
Das Lukasevangelium hat die Kindheitsgeschichte sehr kunstvoll komponiert. Es hat die Geschichte des Täufers Johannes mit der Geschichte Jesu zusammenlaufen lassen. Wie zwei Stränge, so erzählt es von der Ankündigung der Geburt des Täufers und der des Jesus, von der Begegnung der beiden Mütter und von der Geburt des Täufers und des Jesus. Beim Lesen wird schnell klar: Johannes ist ein außergewöhnlicher Mensch, der in der Heilsgeschichte Gottes eine große Rolle spielt. Aber Jesus übertrifft alles, was an Besonderheiten bei Johannes erzählt worden ist. Die Absicht einer solchen Erzählung ist klar: Wir sind gerufen, auf Jesus als den Messias zu schauen. Von ihm ist die Gegenwart Gottes zu erwarten.
Der Textausschnitt heute knüpft an die Ankündigung der Geburt des Täufers in Lk 1,5-25 an. Diese Ankündigung ist schon begleitet von aufsehenerregenden Begleitumständen. Der Vater Zacharias erfährt von der kommenden Schwangerschaft seiner bisher kinderlosen Frau Elisabeth. Kinderlosigkeit galt damals gesellschaftlich als Schande. Die beiden Alten haben darunter gelitten. Der Engel Gabriel verkündet das nach menschlichem Maß Unmögliche: Ihr werdet trotz des hohen Alters und der bisherigen Kinderlosigkeit ein Kind bekommen. Zacharias kann das nicht glauben und verstummt. Der Erzähler des Lukasevangeliums hat damit eine dramatische Situation geschaffen. Die Ankündigung der Geburt Jesu – ebenfalls durch den Engel Gabriel – übersteigt das menschlich Unmögliche: Das hier gezeugte Kind ist Kind des Heiligen Geistes! Mehr als menschlich überfordernd.
Wir erkennen die Absicht des Erzählers: Johannes ist außergewöhnlich, Jesus ist göttlich.
Unsere Perikope schildert nun die Geburt des Johannes. Das Ereignis der Geburt selber ist wie nebensächlich benannt. Die Auseinandersetzung um den Namen wird viel dramatischer aufgezogen. Es war damals nicht Brauch, dass die Nachbarn und Verwandten einem Neugeborenen den Namen gaben. Dafür waren auch damals die Eltern zuständig. Es war auch nicht Brauch, dass ein Junge den Namen seines Vaters erhielt. Es gab die Sitte, den Namen des Großvaters weiterzugeben. Lukas schafft in seiner Erzählung Kanten, an denen man sich als damaliger Leser reiben musste. Aber gerade das Ungewöhnliche will ja erzählt sein. Der Stil der Geschichte hilft, über das Ungewöhnliche zu stolpern. Als ungewöhnlich wollen aber nicht die fremden Sitten benannt sein, sondern das Kind, das geboren ist. Der Auftrag dieser Besonderheit wurde schon in der Ankündigung der Geburt durch den Engel benannt: „Viele Israeliten wird er zum Herrn, ihrem Gott, bekehren.“(1,16)
Wie eine Prophetin nennt Elisabeth den Namen ‚Johannes’ – den Namen, den der Engel dem Priester Zacharias im Tempel geoffenbart hat. Die Geschichte des Lukas hat nämlich nicht erwähnt, dass Elisabeth von diesem Namen wusste. Sie spricht ihn dennoch nach der Geburt des Kindes aus.
Zacharias verliert darauf hin seine Stummheit. Ihm war die Sprache entzogen worden, weil er die unglaublichen Möglichkeiten Gottes nicht glauben mochte. Jetzt, da das Kind geboren ist und die Mutter diesen Namen ‚Johannes’ benennt, weicht die Stummheit von ihm. Die Lesenden und Hörenden spüren, wie erleichtert der durch seinen Unglauben Geschlagene sein wird. Es lohnt sich, wider alle eigenen Einsichten auf Gottes Hinweise und Botschaften zu vertrauen. Wie schwer das fällt, das wissen viele, die ihr Leben aus dem Glauben an Gott deuten und gestalten.
Gerade weil es in uns liegt, skeptisch zu sein, das Unmöglich bei Gott für möglich zu halten, endet die Stummheit des Zacharias mit dem Lobpreis Gottes. Gottes Zusage hat sich bestätigt, so erzählt der Evangelist. Er ermutigt, dem Unmöglichen Gottes zu trauen und mit dem dankbar Staunenden zu antworten: dem Lobpreis.
Bisher waren in der Erzählung nur Nachbarn und Verwandte anwesend. Jetzt kommen alle ins Spiel, die ‚in jener Gegend wohnten’ (V. 65). Diese Menge war jetzt gar nicht zu erwarten. Aber sie steht nun in der Erzählung. Das verdeutlicht: Lukas erzählt diese Geschichte von Zacharias, Elisabeth und Johannes für alle, die das Evangelium lesen. Wir, die Hörenden und Lesenden, sind aufgerufen, wie das Volk aus der ganzen Gegend zu reagieren: Gott tut Großes in dem Täufer Johannes. Noch Größeres wirkt er in Jesus. Und dass wir davon wissen und dass wir in Beziehung mit diesem Messias Jesus stehen können, das soll Ehrfurcht vor der Größe Gottes in uns bewirken. Erschrecken und Betroffenheit bleibt bei den Menschen in der Geschichte des Lukas zurück. Wir Hörenden mögen auch so antworten auf die Erfahrung, die uns im Zeugnis des Täufers und im Leben des Messias Jesus zuteil wird.
Im weiteren Verlauf des Evangeliums folgt ein ausführlicher Lobgesang des Zacharias, das ‚Benedictus’. Erfüllt vom Heiligen Geist kann Zacharias die Dankbarkeit über das Heilswirken Gottes besingen. Der Evangelist wie auch die Lesenden kennen längst das Ende des Evangeliums: Jesu Tod und Auferweckung und Sieg über den Tod. Der Lobpreis des Zacharias entfaltet in Dankbarkeit die Heilsgeschichte Gottes, die auf den Messias Jesus hinführte.
Johannes der Täufer wird die Gestalt, die den Übergang von Altem und Neuem Bund markiert. Er wird der große Rufer zur Umkehr sein, um dem gerechten Gericht Gottes entgehen zu können. Er wird aber auch der sein, der auf den weist, der größer und stärker ist als er. Hier bestätigt sich wieder, was Lukas in seinem Evangelium so kunstvoll zusammenkomponiert hat, indem er die Geschichte des Täufers und die Geschichte Jesu parallelisiert hat.
Abschluss findet die Episode von der Geburt des Täufers mit dem Hinweis auf die Zukunft des Kindes Johannes. Es wächst heran – und sein Geist wird stark. Er wird Wegbereiter des Messias. Dazu bedarf es auch erzählerisch einer kraftvollen, auffallenden Gestalt. Er lebt in unbesiedelter Gegend – bis zu dem Tag, an dem er den Auftrag erhielt, in Israel aufzutreten. Mit diesem Hinweis hat der Evangelist seine Erzählung zum Täufer Johannes abgeschlossen. Sogleich beginnt er mit der erhabenen Erzählung von jenen Tagen, in denen Kaiser Augustus den Befehl erließ, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen... (vgl. 2,1). Die alles überbietende Bedeutung des Kindes Jesus ben Miriam wird dann in erhabenen, anrührenden Worten erzählt.
Lukas ist ein kunstvolles Werk gelungen. In spannender Erzählung von Ungewöhnlichem erzählt er zielgerichtet von dem absolut Besonderen: Gott offenbart sich in einem geschichtlichen Menschen. Um dem glauben zu lernen, hat Lukas sein Evangelium geschrieben. Die Geschichte von der Geburt des Täufers steht ganz im Dienst am Glauben, dass Jesus der Retter, der Heiland, der Sohn Gottes, der Messias ist. Und wer ihn findet und ihm nachgeht, der findet Gott und mit Gott das unzerstörbare Leben.
Warum Menschen zu diesem Glauben kommen, davon (oder dafür) erzählt das weitere Evangelium des Lukas. Johannes der Täufer ist Wegbereiter, der Macht und Kraft der Gottesgegenwart in Jesus zu vertrauen.
Ihr Matthias Schnegg
Sonntag, 24.06.2012, 12. Sonntag im Jahreskreis
um 9 Uhr Heilige Messe für die Gemeinde,
mit Pfarrprozession Sie sind eingeladen.
Donnerstag, den 28.06.2012
um 18 Uhr Rosenkranz für den Frieden
und die Verständigung der Kulturen
Sonntag, 01.07.2012, 13. Sonntag im Jahreskreis
um 19 Uhr Heilige Messe für die Gemeinde,
Und Gedenken für Jutta Dierkes
Kollekte: Peterspfennig
Sie sind eingeladen
FeierDank
Von Herzen Dank allen, die das Gedenken zu meinem 40. Weihetag, dem Tag der Indienstnahme für das Evangelium, in unterschiedlicher und vielfältiger Weise mitbedacht, mitgefeiert, mitgebetet haben. Es war für mich ein wunderbares Erleben – besonders zusammengefügt in der Feier der sonntäglichen Eucharistie und der Agape im Hof. Das Evangelium des Tages (die Gleichnisse von der selbstwachsenden Saat und vom Senfkorn) haben mich ermutigt, weiter dem Weg meiner Berufung zu trauen. Es ist mir eine sehr kostbare Erfahrung – gerade in den letzten Jahren hier in den Kölner Altstadt - Marienkirchen - , dass wir dem Geist trauen dürfen. Träger des Geistes ist nicht einzig der geweihte Priester. Trägerin und Träger des Geistes sind wir alle. Immer wieder haben Impulse von unterschiedlichen Mitglaubenden die Entwicklung in der Gemeinde mit wachsen lassen. Das gilt für die vertiefende Beschäftigung mit der Heiligen Schrift; das gilt für die wachsende Selbstverständlichkeit der Diakonie; das gilt auch für die sich weiter auf das Wesentliche gestaltende Liturgie.
Von Herzen Dank, dass ich – was meinen persönlichen Anteil am Werden betrifft – in diesen Gemeinden und in diesem Dienstamt sein kann und über 40 Jahre hin bleiben konnte. Von Herzen Dank Ihnen allen, die Sie meinen und unseren gemeinsamen Weg mitgehen.
Von Herzen Dank allen, die dieses ‚Jubiläums‘ mit gedachten. Von Herzen Dank den Herren Benjamin Marx und Benjamin Kläden, die das Agape-Fest nach der Messfeier so wundervoll organisiert und vor- und nachbereitet haben!
AGAPE – Stiftung
In der Messfeier haben wir als Zeichen der Solidarität mit den Armen während der Gabenbereitung sehr stolze 2639,26 € zusammengetragen. Diese Unterstützung und Beschenkung, dieser Blick auf die Armen, die nicht als erste im Blick der Hilfeleistungen stehen, all das berührt mich tief und dankbar. Auch hier von Herzen allen Dank, die diese reiche Fülle mit zusammengebracht haben! Da dieses Geld eine Zustiftung zur AGAPE-Stiftung sein wird, wird es lange und immer wieder wirken. Denn aus dem Ertrag des Stiftungskapitals können jedes Jahr Hilfen z.B. für Obdachlose und obdachlose Drogenabhängige ausgeschüttet werden. Wir, die wir diesen Betrag der Stiftung schenken können, werden nun bei jeder Ausschüttung still und wirksam dabei sein. Herzlichen Dank!
Kollekten an den folgenden Sonntagen
Zu unserer üblichen LYSKIRCHENSonntagszeit wird die Kollekte des ‚Peterspfennigs‘ sein – die Sammlung für die Belange des Papstes und des Vatikans. Unsere allmonatliche Sonderkollekte verschiebt sich um einen Sonntag nach hinten – auf den 8.Juli.