Sonntag, den 23. Oktober 2011
Der 23. Oktober ist der 296. Tag des Gregorianischen Kalenders, somit bleiben 69 Tage bis zum Jahresende.
23.10.2011 letzter Sonntag der Sommerzeit 2011:
Historische Sommerzeiten in Deutschland
Noch bis Ende des 19. Jahrhunderts hatte jeder Ort seine eigene Zeit, die sich am Stand der Sonne orientierte. Selbst innerhalb des deutschsprachigen Gebiets gab es Zeitunterschiede. In Bayern richtete man sich nach der "Münchener Ortszeit", in Preußen nach der "Berliner Zeit" - und war damit den Bayern um sieben Minuten voraus. Aber mit dem Ausbau des europaweiten Eisenbahnnetzes wurde eine einheitliche Zeit immer wichtiger. Eine Vereinheitlichung der Zeit wurde erstmal 1884 angestrebt, als in Washington DC die Einteilung der Welt in 24 Zeitzonen beschlossen wurde. Seit dem 1. April 1893 gilt in Deutschland die Mitteleuropäische Zeit.
Das heißt: nicht ganz. Seit 1916 wurde immer wieder mit der Einführung einer Mitteleuropäischen Sommerzeit (MESZ) experimentiert. Die alte Faustregel "Mittag ist dann, wenn die Sonne ihren höchsten Punkt erreicht hat." kann mittlerweile nicht mehr angewandt werden. Die Sommerzeit hat den natürlichen Zeitrhythmus durcheinander gebracht und stiftet international Verwirrung.
Deshalb gab es viele Kritiker, die sich vehement gegen die von Staat verordnete Sommerzeit wehrten. Die Geschichte der Sommerzeit hat aus diesem Grund viele Hoch- und Tiefpunkte. Der erste Versuch eine Sommerzeit einzuführen, wurde 1916 im Deutschen Kaiserreich gestartet. Drei Jahre lang stellte man die Uhren von Ende März bis Ende September eine Stunde vor. Doch 1919, zu Beginn der Weimarer Republik, wurde diese Regelung wieder rückgängig gemacht. Auch während der Anfangsjahre des Dritten Reiches behielt man das ganze Jahr die Mitteleuropäische Zeit bei.
Zu Kriegsbeginn allerdings wurde die Sommerzeit aus ökonomischen Gründen wieder eingeführt. Eine Stunde mehr Tageslicht bedeutete auch eine Stunde mehr Arbeitszeit - ein nicht unbedeutender Aspekt in der damaligen Rüstungsindustrie.
In der unmittelbaren Nachkriegszeit begann in Deutschland ein kleines Zeitchaos. Die drei westlichen Besatzungszonen bekamen die Sommerzeit verordnet. In der sowjetischen Besatzungszone und in Berlin galt die Moskauer Zeit. Zwischen Ost- und Westdeutschland klaffte also eine Zeitlücke von zwei Stunden.
Darüber hinaus gab es zwischen 1947 und 1949 noch eine Hochsommerzeit (11. Mai - 29. Juni) während der die Uhren noch einmal eine Stunde vorgestellt wurden.
Namens- und Gedenktage der Woche:
23. Oktober 2011 Weltmissionssonntag
28. Oktober Hl. Simon und Hl. Judas, Apostel
Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben; deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
In jener Zeit, als die Pharisäer hörten, dass Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen sie bei ihm zusammen. Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, wollte ihn auf die Probe stellen und fragte ihn: Meister, welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste? Er antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten.
Mt 22, 34-40
Wie geht das, Gott zu ‚lieben’? Den Mystikern mögen wir zutrauen, dass sie wissen und erleben, was das bedeutet: Gott lieben – wie man einen Menschen lieben kann? Das Evangelium heute prägt uns ein, Gott, den Nächsten, sich selbst zu lieben. Das 22. Kapitel des Matthäusevangeliums trägt noch einmal gewichtige Themen des Glaubens vor – wie zum Stellenwert Gottes, zur Auferstehung, zum größten Gebot und zur Messiasgestalt. Der heutige Textabschnitt ist dem Verständnis des ‚größten’ Gebotes gewidmet.
Die beiden Gebote, die hier im Blick stehen, sind keine Neuschöpfung Jesu. Es werden zwei auch in der Torá bekannten Gebote zusammengefügt. Wir verstehen diesen Text des Evangeliums am besten, wenn wir das jüdische Verständnis dieser beiden Textstellen mit im Blick haben.
Das Gebot der Gottesliebe wird in der täglichen Gebetspraxis der glaubenden Juden in lebendigem Bewusstsein bewahrt. Im Buch Deuteronomium ergeht die Weisung, das ‚Schema ‚JIsrael’ (Dtn 6,5) täglich zu beten: Es ist das Bekenntnis zu dem einen Gott JHWH, den es zu lieben gilt.
Wir Heutigen verbinden mit dem Begriff der Liebe viel Emotion. Im jüdischen Denken der Offenbarungsschrift aber ist ‚lieben’ sehr viel nüchterner gemeint. Die Liebe zu Gott erweist sich in den Taten des Gehorsams, der Frömmigkeit und der Treue zur Torá. Gott lieben heißt, sein Leben auf die Gebote Gottes einzurichten – mit ganzem Herzen = ungeteilt; mit ganzem Leben = bis zur Bereitschaft, für den Willen Gottes das eigene Leben in das Martyrium zu geben; mit ganzer Kraft = mit allem, was intellektuell zur Verfügung steht, um den Geboten Gottes im Leben Raum zu schaffen.
Das alles heißt: Gott lieben. Es geht dabei also weder um ein Gefühl noch um eine weltverlorene Stimmung. Es geht um die Erkenntnis Gottes als des einzigen Gottes. Und dass ihm die einzige Ehre des unbegrenzten Gehorsams gebührt.
Ohne dass es ausgesprochen ist, leuchtet uns schnell eine Nähe zur Achtung vor dem Nächsten ein. Die Weisung Gottes kreist nicht um das Wesen Gottes allein, sondern schließt immer den Menschen ein - den, von dem die Schrift bezeugt: Er/sie ist Repräsentant/in Gottes. Daher die Würde, daher die Verpflichtung der Nächstenliebe.
Die Nächstenliebe ist in einem anderen Text der Torá überliefert: Im Buch Levitikus wird die Liebe zum Nächsten geboten (Lev 19,18). Das Umfeld dieser Textstelle hilft uns, auch dieses ‚Lieben’ zu verstehen. Auch hier geht es nicht um eine Gefühlswallung, sondern um ganz konkrete Achtung des Nächsten: es geht um die sozial Schwachen und die Notleidenden, die um Gottes willen zu ehren sind. Den Nächsten zu ‚lieben’ heißt hier: dem Nächsten in praktizierter Solidarität zu begegnen – gemäß den Geboten, die JHWH seinem Volk gegeben hat. Was für uns zu bedenken ist: Gemeint sind in diesem Zusammenhang vorrangig die Stammesgenossinnen und –Genossen Israels und – man beachte dies! – die Fremden, die im Land wohnen.
Hier ist nicht von der Nächstenliebe, der Solidaritätsgebotes gegenüber allen Menschen dieser Erde die Rede.
Das darf uns nicht vorschnell verleiten, hier einen Mangel im Rechts- und Glaubensempfinden der jüdischen Gemeinden zu sehen, einen Mangel, den Jesus dann alle umfassend auflöste. Auch in der jüdischen Tradition hat es diese weite Sicht vom Nächsten gegeben. Aber in diesen Strömungen beruft man sich nicht auf die Schriftstelle Lev 19,18, die zusammen mit dem Gebot der Gottesliebe im Evangelium erscheint.
Was in der Beschreibung der Nächstenliebe in der Jesustradition anders ist, das markiert der Evangelist Matthäus in seiner Bergpredigt, indem er von der Feindesliebe spricht (Mt 5,43-48) und die ‚Goldene Regel’ (7,12) aus dem Rechtsempfinden anderer Völker mit in den Zusammenhang der Überlieferung des Gebotes Jesu stellt. Die Jüngerinnen und Jünger Jesu werden – um der von Gott zuerst gegebenen Liebe willen (!) – verpflichtet, diese Liebe zu Gott auch in der Liebe zum Nächsten zu bewahrheiten. Und dieser Nächste ist auch der Feind, nicht nur jede/r Notleidende.
Neben der Gottes- und Nächstenliebe benennt dieses ‚große’ Gebot auch die Selbstliebe. Aus unseren heutigen kulturellen Zusammenhängen ist dieses Wort der Selbstliebe sehr aufgeheizt. Man wittert dahinter sowohl die Selbstverliebtheit wie die Selbstverneinung. Das jüdische Denken zur Zeit der Erstellung der Torá und auch zur Zeit Jesu nutzt diesen Begriff der Selbstliebe sehr viel ’unschuldiger’. Die Selbstliebe meint die unterschiedlichen Ansprüche – die eigenen und die meines Gegenübers – sinngebend zu vermitteln. Von Selbstverwirklichung und Selbstbehauptung unserer neuzeitlichen Aufladung ist hier nicht die Rede. Daher darf diese Textstelle auch nicht überfrachtet werden mit den Anforderungen, die wir aus heutiger Sicht daraus lesen.
Der abschließende Vers (40) dieses Evangeliums fasst zusammen, wie der Evangelist dieses große Gebot verstanden sehen will: Wir begegnen hier biblischen Grundprinzipien. An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten. Im biblischen Denken gibt es nicht einmal eine Rangordnung der Gebote. Matthäus als der ausgewiesene Kenner der Gesetze des Alten Bundes lässt ‚große’ und ‚kleine’ Gebote bewertungsfrei nebeneinander stehen. Das große oder wichtigste Gebot benennt den Grundton, um den es in jedem Glauben geht: Gott lieben – in die Erkenntnis Gottes und seines Willens wachsen. Aus dieser ‚Liebe’ ergibt sich die praktizierte Solidarität mit den Notleidenden. Und denen kann ich begegnen, wenn meine Lebensansprüche mit den seinen in eine verantwortete Verbindung gebracht werden.
Das klingt sehr harmlos, ernüchtert. Für unsere Zeit, in der das Gott-Erkennen, das Gott-Lieben nicht mehr selbstverständlicher Maßstab der ethischen Werte sind, bekommt dieser Grundton der Offenbarung eine neue, reizvolle Bedeutung. Reiz - voll, weil Gottes und JesuChristi Maßstäbe wirklich andere sind als die, mit der unsere hiesige Welt sich bestimmen lässt. Nicht zuletzt so etwas wie die Kapitalmarktkrise und dazu in erschreckender Korrespondenz die zunehmende Hungersnot auf der Erde machen das deutlich. Gottes- und Nächsten- und Selbstliebe haben biblisch nichts mit Gefühl zu tun, aber in ihrer konkreten Herausforderung gehen sie gewaltig ans Gemüt – wenn wir es dann dahin kommen lassen. Da können Christenmenschen wirklich „Alternative“ in der Gesellschaft sein. Da müssen wir vermutlich viel reifen. Der ‚Grundton’ der Liebe lädt ein, das zu wagen – mit ganzem Herzen (ungeteilt), mit ganzem Leben (bis zum Martyrium), mit ganzer Kraft (mit allen Verstandeskräften)... Für die meisten von uns schwer aushaltbar.
Ihr Matthias Schnegg
WELTMISSIONSSONNTAG
30. Sonntag im Jahreskreis
Sonntag, den 23. Oktober 2011
um 19 Uhr Heilige Messe für die Gemeinde
Kollekte missio
Donnerstag, den 27. Oktober 2011
um 17 Uhr Rosenkranz für den Frieden und die
Verständigung der Kulturen
31. Sonntag im Jahreskreis
Sonntag, den 30. Oktober 2011
um 18 Uhr Heilige Messe für
die Gemeinde
Sie sind eingeladen
Sonntag, 06. November 2011 um 20 Uhr
„KLEINER PRINZ“ IN ST. MARIA IN LYSKIRCHEN
„Schreibt mir schnell, wenn er wieder da ist...“
Eine Begegnung mit dem Kleinen Prinzen
Wort – Musik –Tanz
mit Johannes Lemke, Saxophon
und Felix Grützner, Tanz
Rezitation: Mari Riedel, N.N.
Samstag, den 19. November ab 19 Uhr
Lesenacht in Lyskirchen
wort + tanz + musik
Zweimal im Jahr lesen wir in Sankt Maria in Lyskirchen ein ganzes biblisches Buch. Teile in der jeweiligen Originalsprache. Begleitet von Musik und Tanz. Die Bücher der Offenbarung wirken aus sich – als GottWortErfahrung in die Nacht:
Samstag, den 19. November ab 19 Uhr die Paulusbriefe: Kolloser, Epheser, 1. und 2. Timotheus und Titus
Heute am 23. Oktober ist Weltmissionssonntag. Auch in Lyskirchen ist am 23.10.2011 die Kollekte für die Arbeit von missio.
Ab dem 30. Oktober 2011 beginnt er Sonntagsgottesdienst, mit Beginn der Winterzeit um 18 Uhr. Ab diesem Sonntag ist auch wieder matthias Schnegg aus seinem
Jahresurlaub zurück.
Sonntagscafé –Start an Allerheiligen
Wir sind nun spürbar angekommen in dernasskalten Jahreszeit und damit naht auch das Ende der Sommerpause unseres Sonntagscafés, das die Kommunität Kosmas und Damian zusammen mit dem Notel betreibt. Das Café öffnet wieder ab dem 01. November (Allerheiligen) und unsere Gäste freuen sich immer wieder sehr über die vielfältigen Gaben aus unserer Gemeinde. Auch jetzt sind wir wieder auf Ihre Unterstützung angewiesen. Wir freuen uns wie in den vergangenen Jahren über Kuchen- und Kaffeespenden. Diese können Sie zur Sonntagsmesse in der Sakristei abgegeben werden. Vielen Dank!
Für die Kommunität Kosmas und Damian
Benjamin Kläden
Koordination Sonntagscafé
Bereits im Adventskalender des Bistums Essen ist das Bild Maria mit dem Jesuskind und dem Junkie am 2. Weihnachtstag zu sehen, darüber hinaus ist dieses Motiv auch in diesem Jahr die offizielle Weihnachtskarte des Bistums Essen. In einer Auflage von 400 000 Stück werden die Begleitzettel als Dankeschön von den Sternsingern an die besuchten Haushalte .in der Dreikönigenaktion verteilt. Auch dieser Handzettel ziert ein Bild aus der Milieukrippe aus unserer Kirche.
„Wann arbeiten wir morgen?“
Nein diese Frage wird sie in dieser Advents- und Weihnachtszeit nicht mehr stellen. Fast 20 Jahre lang war sie eine engagierte und kreative Begleiterin im Krippenaufbau. Durch ihre Arbeit an der Oper und vom Verständnis einer Inszenierung habe ich viel gelernt. Ihre sanfte und leise Wertung war mir immer sehr, sehr wichtig, ihre fein formulierte Zwischentöne werden mir beim Krippenaufbau 2011 sehr fehlen.
Frau Maria Brecht verstarb am Karfreitag dieses Jahres. Sie hat nie gewollt, dass ihre Figur in die Krippe gestellt wird, ich habe ihr immer gesagt, dass sie das dann nicht mehr bestimmen kann ... Ihre Antwort: „Machen Sie doch was Sie wollen“. Und das machen wir, Frau Brecht erhält einen Ehrenplatz in der Krippe in einer Darstellung, die ihr Leben prägte. In einer Darstellung wie sie nur von Wenigen in der Gemeinde gekannt wurde. Das wird ihr gefallen.
Der Holzbildhauer Leif Eric Voss macht zur Zeit Tonentwürfe für die Figur und nach Freigabe des Entwurfes wird dann die Holzfigur geschnitzt. Die Figur wird am 15.11. fertig sein und wird dann noch entsprechend eingekleidet. In die Krippe gestellt wird die Figur von Frau Brecht in der Adventszeit 2011.
Benjamin Marx