Sonntag, den 20.01.2013
2. Sonntag im Jahreskreis
Der 20. Januar ist der 20. Tag des Gregorianischen Kalenders, somit verbleiben noch 345 Tage bis zum Jahresende.
Für den 20. Januar 1942 lud der von der NS-Führung mit der "Endlösung der Judenfrage" beauftragte Reinhard Heydrich 13 Staatssekretäre verschiedener Ministerien sowie hohe Partei- und SS-Funktionäre zu einer "Besprechung mit anschließendem Frühstück" in die Berliner Villa "Am Großen Wannsee 56-58" ein. Thema der Konferenz war die Koordinierung der Zusammenarbeit aller an der "Endlösung" beteiligten Dienststellen. Das Protokoll der Besprechung führte Adolf Eichmann, zuständig für die zentrale Organisation der Deportationen. Durch dieses Protokoll sind die wesentlichen Ziele und Ergebnisse der Besprechung überliefert: die Unterrichtung der Teilnehmer über den Plan zum Mord an den europäischen Juden und die ausdrückliche Betonung der Federführung des Reichsführers der Schutzstaffel (SS), Heinrich Himmler, und Reinhard Heydrichs. Ein vorrangiges Ziel der Zusammenkunft war die Einbindung der vertretenen Institutionen in die Planung und technisch-organisatorische Umsetzung des Völkermords. Dieser war zum Zeitpunkt der Konferenz bereits in vollem Gang. Einsatzgruppen hatten bis Januar 1942 in Polen und in der Sowjetunion schon über 500.000 Juden erschossen oder in Gaswagen qualvoll vergast. Nun aber setzte der NS-Staat alle Mittel ein, um den Völkermord europaweit zu koordinieren und systematisch durchzuführen.
Die 15 Teilnehmer der Wannsee-Konferenz waren:
Reinhard Heydrich
Chef des Reichssicherheitshauptamts (RSHA)
Adolf Eichmann
Leiter im Referat IV B 4 ("Judenangelegenheiten") des RSHA
Heinrich Müller (1900-1945 verschollen)
Chef der Geheimen Staatspolizei (Gestapo)
Otto Hofmann (1896-1982)
SS-Gruppenführer - Rasse- und Siedlungshauptamt
Rudolf Lange (1910-1945)
SS-Sturmbannführer - Sicherheitspolizei
Eberhard Schöngarth (1903-1946)
SS-Oberführer - Sicherheitsdienst
Gerhard Klopfer (1905-1987)
SS-Oberführer - Parteikanzlei
Wilhelm Kritzinger (1890-1947)
Ministerialdirektor - Reichskanzlei
Josef Bühler (1904-1948)
Staatssekretär - Amt des Generalgouverneurs in Krakau
Georg Leibbrandt (1899-1982)
Reichsamtsleiter - Reichsministerium f. d. besetzt. Ostgebiete
Alfred Meyer (1891-1945)
Gauleiter - Reichsministerium f. d. besetzt. Ostgebiete
Erich Neumann (1892-1948)
Staatssekretär - Amt des Beauftragten für den Vierjahresplan
Martin Luther (1895-1945)
Unterstaatssekretär - Auswärtiges Amt
Wilhelm Stuckart (1902-1953)
Staatssekretär - Reichsministerium des Inneren
Roland Freisler
Staatssekretär - Reichsjustizministerium
Es sagte Ambrose Gwinnett Bierce
(1842 - 1914), genannt Bitter Pierce, US-amerikanischer Journalist und Satiriker
Mord: Die Tötung eines Menschen durch einen anderen. Es gibt vier Arten von Mord: verbrecherischen, entschuldbaren, gerechtfertigten und rühmlichen, doch dem Ermordeten ist es egal, welcher Art er zum Opfer fiel – die Klassifizierung ist nur zum Nutzen der Juristen da.
So tat Jesus sein erstes Zeichen -
in Kana in Galiläa
+ Aus dem heiligen Evangelium
nach Johannes
In jener Zeit fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt, und die Mutter Jesu war dabei. Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen. Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut! Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge, wie es der Reinigungsvorschrift der Juden entsprach; jeder fasste ungefähr hundert Liter. Jesus sagte zu den Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis zum Rand. Er sagte zu ihnen: Schöpft jetzt, und bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist. Sie brachten es ihm. Er kostete das Wasser, das zu Wein geworden war. Er wusste nicht, woher der Wein kam; die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es. Da ließ er den Bräutigam rufen und sagte zu ihm: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zu viel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt zurückgehalten. So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an ihn.
Joh 2, 1-11
Die Erzählung der Ereignisse bei einer Hochzeit zu Kana trägt wegweisende Aussagen in sich. Wegweisend führt sie vertiefend in das Verständnis des dann weiter erzählten Evangeliums des Johannes. Vorausgegangen ist die Darstellung des Täufers Johannes. Er weist auf Jesus als ‚das Lamm Gottes’ hin (1,29.35). Der Täufer führt Jesus die ersten Schüler zu (1,37). Durch das Zeugnis der Nachfolgenden kommen neue Schüler hinzu (1, 40-51).
Mit der Erzählung von der Hochzeit zu Kana konzentriert sich der Blick auf Jesus und sein Wirken. Es ist für unser Verständnis hilfreich, die Perspektive der Leser- bzw. Hörerschaft des Evangeliums einzunehmen. Wir (wie auch die Leserschaft der Johannes-Gemeinde) kennen den Ausgang der Geschichte. Wir sind gehalten, mit diesem Wissen die Geschichte wieder und wieder zu hören. Sie wird – wie die Schlussbemerkung bezeugt – uns einen Hinweis auf Inhalt und Weg des Glaubens an den Messias Jesus darstellen. Wir als die heute Lesenden werden auch durch die Geschichte mit dem Geschenkwunder auf die Bedeutung der Person Jesu hingewiesen. Er ist der Messias. Er ist der Offenbarer Gottes. An uns liegt es, in dieses Bekenntnis zu wachsen und ihm nachzugehen. Aber wir sind am Anfang der Geschichte des Johannesevangeliums. Wir dürfen getrost (und das immer wieder) uns auf einem Weg des ‚glauben‘-Lernens wissen.
Die Geschichte beginnt mit der Zeitangabe ‚am dritten Tag’. Wir liegen nicht falsch, wenn uns diese Festlegung an das Ostergeschehen erinnert. Innerhalb der Geschichte werden wir auch an Passion und Tod Jesu erinnert, wenn es heißt, die Stunde sei noch nicht gekommen. Im Verlauf des Evangeliums wird immer wieder auf diese ‚Stunde’ verwiesen. ‚Da’ ist die Stunde im Zusammenhang mit Passion und Tod Jesu. Wir dürfen davon ausgehen, dass diese Benennungen kein Zufall des Evangeliumschreibers sind. Er gibt uns mit der Beschreibung der ersten öffentlichen Tat bereits den Hinweis, dass alles um und mit Jesus nur aus der Perspektive von Tod und Auferweckung Jesu zu verstehen sein wird.
Berichtet wird, dass die Mutter Jesu (interessanterweise wird im Johannesevangelium nie der Name der Mutter genannt) auch bei der Feier war. Sie ist es, die – gegen jede normale Sitte – dem Gast Jesus die Rolle des Hausherrn zuweist mit der Bemerkung, dass der Wein ausgegangen sei. Die Antwort Jesu ist eine distanzierte Zurückweisung seiner Mutter – mit dem Hinweis auf ‚seine Stunde’, die noch nicht gekommen sei. Wir verstehen, dass hier der Evangelist eine theologisch durchdachte Erzählung berichtet. Ebenso nüchtern und anscheinend von der Zurückweisung nicht sonderlich berührt spricht die Mutter die Bediensteten an: ‚Was immer er euch sagt, das tut.’
Die aufmerksamen Leser und Hörer sehen hier eine Anweisung an alle, die mit Jesus in Berührung kommen: Tut, was er euch sagt! Wir wissen aus eigener Erfahrung, dass das gar nicht so leicht zu hören und oft noch begrenzter ist, es auch zu tun. In der ersten Geschichte des öffentlich wirkenden Jesus mutet der Evangelist uns aber diese Klarheit zu.
Dann wird die Szene um das sich vollziehende Geschenkwunder eindrucksvoll erzählt. Auf Jesu Wort hin werden die Wasserkrüge für die rituelle Reinigung bis zum Rand mit Wasser gefüllt. Die Maßangabe spricht von einer Menge zwischen 500 und 700 Liter. Das übersteigt jedes Maß. Selbst wenn die Hochzeit nicht in einem kleinen Dorf in Galiläa, sondern an prunkvollen Höfen der Reichen in der Stadt gefeiert worden wäre – dieses Maß ist sehr gewaltig. Zu bedenken ist, dass vorher auch nicht nur Wasser getrunken worden ist.
Die Geschichte erzählt nicht, wie das Wunder der Überfülle besten Weines geschehen ist. Dem Erzähler liegt nicht daran, die Wunderkraft des Jesus von Nazareth unter Beweis zu stellen. Tatsachen in dieser Geschichte sind die überfließende Fülle des Weines und die besondere Qualität des Weines. Die ‚Weinregel’ des Speisemeisters weist darauf hin.
Übergangslos endet die Geschichte mit dem Hinweis, dass Jesus damit das erste seiner ‚Zeichen’ gewirkt hat; dass er seine Herrlichkeit offenbarte und dass seine Schüler an ihn glaubten. Damit sind wesentliche Aussagen des Johannesevangeliums angesprochen. Die Zeichen sind Wegweiser, sind Stärkungen auf dem Weg des Glaubens. Sie sind Zeichen dessen, was Gott wirkt. Es sind Zeichen, die eine Erfahrung schaffen. Sie sind Zeichen dessen, was in der Vollendung des Lebens und der Welt zu erwarten ist.
Nicht von ungefähr geschieht dieses erste Zeichen bei einer Hochzeitsfeier. Das festliche Hochzeitsmahl ist im Glauben Israels und im Glauben der Schülerschaft Jesu immer auch ein Bild für die vollendete Zeit, für die Zeit des unendlichen Heiles. Die Erzählung verbindet dieses Wissen um die endgültige Heilszeit mit der Person Jesu. Er ist es, der bei dieser Feier das Zeichen der endgültigen Lebensfülle und Lebensfreude setzte.
Der Wein gilt in der damaligen Zeit auch als Zeichen der Lebensfreude. Wein in unvorstellbarer Menge (wie in den Steinkrügen vorhanden) hat auch etwas mit der überfließenden Lebensfülle zu tun. So stellte man sich eine glückliche Endzeit vor: eine Hochzeit mit unendlich viel Wein der Lebensfreude. (Unser heutiges Wissen um die Leben bedrohende Gefahr von einer grenzenlosen Alkoholfülle bremst die euphorische Beschreibung des Evangeliums.)
Das Zeichen ist eng verbunden mit dem Vertrauen, das die Schüler Jesu gefunden haben. Das Johannesevangelium lebt aus den jüdischen Wurzeln des Glaubens. Daher liegt es nahe, die Verbindung von ‚Zeichen’ und ‚glauben’ (bewusst ist das Verb gewählt!) aus dem Glauben Israels zu deuten. Im Buch Numeri z. B. wird berichtet, dass das Volk ängstlich reagiert, als ein Teil der Kundschafter ins gelobte Land warnt. Es erwarte sie da zu große Gefahr. Darauf hin fragt Gott Mose: „Wie lange glauben sie mir nicht bei all den Zeichen, die ich in der Mitte des Volkes getan habe?“ (Num 14,11) Zeichen sind auf Erfahrung gegründet. Zeichen sind Bekräftigung, sind Ermutigung zum Glauben. Das Evangelium des Johannes spricht im Verb, nicht im Nomen. Es redet vom ‚glauben’ als einem Geschehen, das immer wieder neu angegangen sein will. Das Evangelium in seinem weiteren Verlauf wird bezeugen, dass auch die Schülerschaft Jesu sich schwer tut zu glauben – bis zuletzt.
Die Geschichte am Anfang des öffentlichen Auftretens Jesu gibt also Wegweiser für die, die eigentlich das Ende der Geschichte (Tod und Auferweckung Jesu) kennen. Sie werden das Evangelium immer wieder lesen, weil das mit dem ‚glauben’ keine einmalige und für immer gültige Entscheidung ist. Das lehrt das Menschsein. Wir wachsen in den Glauben. Wir sind dabei auf Zeichen angewiesen. Wir erleben diese Zeichen sehr individuell, erleben sie auch als Glaubensgemeinschaft. Sie sind Hilfen, unser Leben, unsere Erfahrungen aus der Perspektive des Zutrauens auf Gott hin zu deuten. Diese Deutung an sich ist schon ein Akt des ‚glauben’-Lernens. Es ist auch ein Akt der Entscheidung.
Die Anknüpfung an die Geschichte aus dem Buch Numeri lässt uns wissen, dass diese Entscheidung, glauben zu wollen, nicht ohne Hindernisse ist. Der Wüstenweg Israels und die dann folgende Geschichte sind übersät von Gehversuchen, von Abgründen, von Glaubensverlusten und von zartem oder starkem Glaubensbekenntnis. Die ‚Stunde’, von der Jesus in der Geschichte erzählt, ist die Stunde des Scheiterns in den Augen der Menschen. Die ‚Stunde’ erfüllt sich nach dem Johannesevangelium im Tod Jesu. Das ist alles andere als eine Ermutigung, sich die Lebensfülle mit diesem Jesus vorzustellen.
Die Geschichte der Hochzeit zu Kana weist den Glaubenwollenden einen Weg. Mit der Zeitangabe des ‚am dritten Tag’ weist sie auf Ostern hin. Mit der Bemerkung, dass Jesus mit diesem ersten seiner Zeichen ‚seine Herrlichkeit’ offenbarte, weist sie auf Gott und seine Herrlichkeit hin. Gottes Herrlichkeit offenbart sich in seinem Messias Jesus. Ziel dieser Offenbarung ist der Zuspruch des unendlich heilvollen Lebens in der Gemeinschaft mit Gott – eben: wie bei einem schönen Hochzeitsessen mit erlesenem Wein. Diese Bilder sprechen in der Zuhörerschaft des Johannesevangeliums vertraute Bilder der Zusage auf unendliches und glückliches Leben an. Wir wissen – ebenso wie das glaubende Volk Israel auf seinem Weg –, dass ‚glauben’ ein Weg bleibt. Und dass es kostbar ist, wenn wir Zeichen finden, die uns bestärken, diesen Weg zu gehen.
Ihr Matthias Schnegg
Sonntag, den 20.01.2013
2. SONNTAG IM JAHRESKREIS
um 18.00 Uhr Heilige Messe der Gemeinde
Donnerstag, den 24. Januar 2013
um 18.00 Uhr Rosenkranzgebet für den Frieden
und Verstädnigung der Kulturen
Sonntag, den 27.01.2013
3. SONNTAG IM JAHRESKREIS
um 18.00 Uhr Heilige Messe der Gemeinde
Sie sind eingeladen