Sonntag, den 19.02.2012
7. Sonntag im Jahreskreis
Der 19. Februar ist der 50. Tag des Gregorianischen Kalenders, somit verbleiben noch in Schaltjahren 316 Tage bis zum Jahresende.
Fastelovend
Fastelovend eß gekumme!
All de Kölsche sin aläät,
üvverall gonn decke Trumme,
üvverall do weed getrööt.
Durch de Stroße springe Gecke,
gääl der ein, der andere grön;
wat se och zesammeflecke,
jeder meint, sing Kapp wör schön.
Wie de Ale su de junge!
Plätsch un Raspel en der Hand,
kütt dat Puutespill gesunge,
hügg säht nichs der Herr Scharschant.
Vun dem Nüümaat stolz un stödig trick
der Fastelovendszog,
un et Volk läuf rack wie wödig,
süüht der Prinz nit off genog.
Strüüßger fleegen un Kamelle,
alles juhz un raaf un Iaach;
mallig deit dervun verzälle,
wann vörüvver eß de Praach.
üvverall gonn decke Trumme,
üvverall do weed getrööt,
Flastelovend eß gekumme,
un de Kölsche sin aläät!
Peter Berchem
(1866-1922)
Es sagte Homer, (etwa 8. Jh. v. Chr.),
auch Homeros, griechischer Dichter:
Nachher ist
sogar ein
Narr klug.
Namens- und Gedenktage der Woche:
21.02.2012 Petrus Damiani, Bischof, Kirchenlehrer (1072)
22.02.2012 Aschermittwoch
24.02.2012 Matthias, Apostel
Der Menschensohn hat die Vollmacht,
hier auf der Erde Sünden zu vergeben
+ Aus dem heiligen
Evangelium nach Markus
Als Jesus nach Kafarnaum zurückkam, wurde bekannt, dass er wieder zu Hause war. Und es versammelten sich so viele Menschen, dass nicht einmal mehr vor der Tür Platz war; und er verkündete ihnen das Wort. Da brachte man einen Gelähmten zu ihm; er wurde von vier Männern getragen. Weil sie ihn aber wegen der vielen Leute nicht bis zu Jesus bringen konnten, deckten sie dort, wo Jesus war, das Dach ab, schlugen die Decke durch und ließen den Gelähmten auf seiner Tragbahre durch die Öffnung hinab. Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben! Einige Schriftgelehrte aber, die dort saßen, dachten im Stillen: Wie kann dieser Mensch so reden? Er lästert Gott. Wer kann Sünden vergeben außer dem einen Gott? Jesus erkannte sofort, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Was für Gedanken habt ihr im Herzen? Ist es leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh umher? Ihr sollt aber erkennen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben. Und er sagte zu dem Gelähmten: Ich sage dir: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh nach Hause! Der Mann stand sofort auf, nahm seine Tragbahre und ging vor aller Augen weg. Da gerieten alle außer sich; sie priesen Gott und sagten: So etwas haben wir noch nie gesehen.
Mk 2, 1-12
Unsere Geschichte endet mit Staunen, Lobpreis und Bekennen: Was wir mit Jesus erleben, das haben wir noch nie erlebt! Um diese Einzigkeit geht es, wenn Markus uns diese Überlieferung erzählt. Es geht nicht um das Wunder, das zum Glauben führt. Es geht um den Glauben, der zum Wunder wird...
Die Erzählung führt uns wieder nach Kafarnaum. Die Szene ist uns schon vertraut: Wo Jesus ist, da sammeln sich bald viele Leute. Sie wollen etwas von Jesus. Manche wollen vielleicht ‚nur’ ein Wunder für sich – wer möchte das bewertend beurteilen. Menschen, die in Krankheiten gefangen sind, wissen, wie groß die Sehnsucht nach Heilung ist. Menschen müssen sich heute wie damals zum Teil über Jahre hin mit großen Hinderungen durch Krankheiten abplagen. Dass da jeder Strohhalm der Hoffnung ergriffen wird, das wird niemand kritisch beäugen wollen.
Gewiss ist im historischen Auftreten Jesu viel an Heilung durch ihn geschehen. Die Überlieferer dieser Begebenheiten haben sich das nicht aus den Fingern gesogen. Wir werden vielleicht ganz neidisch, dass uns das heute so selten begegnet. Wir wissen, dass manche sagen: ‚Wenn dieses oder jenes Wunder geschieht, dann glaube ich an Gott.’ Die Überlieferungen zu Heilungswundern Jesu lehnen gerade diesen Zusammenhang ab. Um was geht es dann?
Wir sehen in unserer Geschichte die Masse an Menschen, die von Jesus etwas wollen. Mag sein, dass sie Wunder erwarten. Jesus gibt – aber er gibt ‚nur’ ‚das Wort’. Aus den Anfängen des Markusevangeliums wissen wir, was das Wort ist: ‚Erfüllt ist die Zeit. Nahegekommen ist euch die Herrschaft Gottes!’ (1,14f) Das ist die Botschaft, die von Jesus ausgeht. Gottes Gegenwart ist euch in der Person Jesu gegeben. Was Menschen mit Jesus erleben, ist die konkrete Erfahrung dieser Herrschaft Gottes – wider die Mächte und Gewalten in der Welt.
Wir kennen von Markus auch schon, dass die ‚Lehre’ Jesu sich nicht als ein Katechismus über Gott darstellt. Wo von Jesu Lehre die Rede ist, da wird seine Verkündigung durch Taten bezeugt: Dem Besessenen in der Synagoge spricht er den Beistand Gottes zu – und der Mann ist erlöst von den Fesseln des Dämons. (1,21-28). Die Schwiegermutter des Petrus wird vom Fieber befreit und lebt vor, um was es Jesus geht: zu dienen ((1,29-31). Der Aussätzige erfährt die Solidarität Jesu und die Wiedereingliederung in die Gemeinschaft. (1,40-45). Jede dieser Erfahrungen mit Jesus dient dazu, das nahe gekommene Gottesreich erkennen zu lernen. Um diese Erfahrung geht es auch, wenn die vielen Leute zu Jesus kommen und er ‚das Wort’ verkündet.
Die Erzählung erfährt eine dramatische Steigerung: Weil so viele Leute von Jesus angezogen sind, ist kein Zugang zu ihm zu finden. Als Gelähmter hat man sowieso keine Chance. Daher kommen vier Männer dazu, die ihn tragen. Die hauen das Dach durch, um dem Gelähmten den Zugang zu Jesus zu ermöglichen. Es bahnte sich eine besonders spektakuläre Aktion an: Sogar ein Dach wird durchhauen, damit der Gelähmte in den Genuss der Wunderheilkraft des Jesus kommt.
Die Geschichte geht aber anders als erwartet weiter. Kein Schielen auf ein öffentlichkeitswirksames Wunder. Gewiss werden der Gelähmte und die Träger sich von dieser Begegnung mit Jesus etwas versprochen haben. Die Überlieferung dieser Begebenheit lenkt die Aufmerksamkeit woanders hin. Die Reaktion Jesu wird beschrieben: ‚Als Jesus ihren Glauben sah’. (V 5) Der Gelähmte wird als auf Jesus Vertrauender dargestellt, mit ihm aber auch die Träger. Ausgangspunkt all dessen, was jetzt geschieht, ist dieses Vertrauen. Wir werden im Verlauf der Geschichte erfahren, worauf sich das Vertrauen bezieht: Sie vertrauten, dass die Macht Gottes in Jesus wirkt. Die Erzählung im Markusevangelium stellt den unlösbaren Zusammenhang zwischen dem Wirken Gottes und dem Handeln Jesu her. Darum endet die Geschichte auch nicht damit, dass die Leute Jesus umjubeln und mit Lobpreis überschütten. Das wäre eine ganz normale Reaktion der Dankbarkeit. Am Ende aber steht der Lobpreis Gottes, die Danksagung gegenüber Gott. Gott ist es, der heilt. Gott ist es, der sich in seinem ‚Sohn’ heilend offenbart. Die Geschichte Jesu ist eine Geschichte Gottes mit den Menschen.
Wenn uns das bewusst ist, dass es um eine Darstellung des Wirkens Gottes geht, dann bekommt der Fortgang der Erzählung einen leicht nachvollziehbaren Sinn. Jesus sagt dem Gelähmten nicht das Heilungswort für seine unbeweglichen Gliedmaßen. Jesus spricht den Mann von seinen Sünden los. In der Zeit Jesu war die Deutung von Krankheit als Folge der Sünde sehr verbreitet. Darauf lässt Jesus sich nicht ein. Es ist nicht seine Deutung von Krankheit. Uns verwirrt, dass er aber angesichts der Krankheit von Sündenvergebung spricht. Das Motiv dieses Hinweises auf die Sündenvergebung liegt darin, dass etwas, was nur Gott kann, von Jesus ausgesprochen werden kann. Jesus ‚kann’ das, weil – so ist Markus überzeugt – im Wirken Jesu das nahegekommene Reich Gottes gegenwärtig ist.
Die lautlose Reaktion der Schriftgelehrten greift den zu erwartenden Widerstand gegen die Sündenvergebung Jesu auf. Das ist keine Bösartigkeit der Schriftgelehrten. Aus der Überlieferung des Volkes Israels ist eindeutig, dass niemand außer Gott Sünden vergeben kann. Jede/r, die/der das von sich aus behauptet, lästert Gott, versündigt sich in hohem Maße selber. Die Schriftgelehrten, die diesen Zuspruch Jesu miterlebt haben, liegen ganz in der Linie der glaubenden Juden.
In der Erzählung hat Jesus die Gedanken seiner Gegner aufgegriffen. Jetzt geht es um die Glaubwürdigkeit des Handelns Jesu als eines Handelns Gottes. Das Angebot Jesu lautet: Es ist einsichtig, wenn ein Gelähmter auf sein Wort hin gehen kann. Das können alle Zuschauer dann bezeugen. Es ist schwerer, die vollzogene Sündenvergebung nachzukontrollieren; das ist ein innerer Vorgang. Ehe dann das sichtbare Wunder der Heilung vollzogen wird, geht die Deutung des Handelns Jesu voraus: ‚Ihr sollt erkennen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben.’(V10) Die dann folgende Heilung des Gelähmten wird zum eindeutigen Zeichen der göttlichen Vollmacht Jesu. Schon beim ersten Auftreten in der Synagoge (1,22) stellt das Markusevangelium die von Gott in Jesus wirkende Vollmacht dar.
Die Heilung des Gelähmten ist ein sichtbares Zeichen für die in Jesus wirkende Vollmacht. In der Folge heißt das auch: So wie Jesus aus göttlicher Vollmacht Krankheiten heilt, so heilt Jesus in göttlicher Vollmacht von der Sünde. Die Träger und der Gelähmte haben dieser göttlichen Vollmacht Jesu vertraut. Die Reaktion Jesu auf ihre Aktion mit dem Dach ist der Hinweis auf deren Glauben. Daher dürfen wir annehmen, dass das Vertrauen auf Jesus die Sündenvergebung mit sich bringt. Die Menschen, die das damals erlebt haben, sind außer sich, weil die miterlebte Erfahrung ihr bisheriges Wissen übersteigt. Sie richten ihre Verzückung an den, der in Jesus wirkt: Gott selbst.
Markus erzählt uns diese Geschichte, damit wir im Glauben an Jesus wachsen. Der Glaube bezieht sich auf ‚das Wort’, das er verkündet. Wegen dieses Wortes sind so viele Menschen zu ihm gekommen. Jesus hat sich nicht mit Worten begnügt. Er hat seine Worte gebunden an leibhaftige Erfahrungen von Befreiung, von Heilung, von Eröffnung von Lebensmöglichkeiten. Wir sind immer wieder drängend, dass wir doch auch mit der Kraft des Glaubens solche großen Dinge Gottes wirken könnten oder an uns vollzogen sähen. Wir können nicht sagen, warum das nicht so ‚funktioniert’. Uns bleibt nichts anderes, als an Jesu ‚Wort’ zu hängen und in die Schule Jesu zu gehen. Das führt uns zu Haltungen und Handlungen, die Menschen frei machen, nicht beengen; die heilen und nicht absichtlich verwunden; die Leben zulassen, wo Leben sich nicht traut. Wir werden feststellen, dass wir selbst uns auf beiden Seiten wiederfinden.
Ihr Matthias Schnegg
7. Sonntag im Jahreskreis
Sonntag, den 19.02.2012
um 18 Uhr Heilige Messe für die Gemeinde
Dienstag, den 21.02.2012
um 11.30 Uhr Auferstehungsmesse für Ursula von Lom
um 13.30 Uhr Beerdigung auf Melaten
Aschermittwoch
Mittwoch, den 22.02.2012
um 18 Uhr Heilige Messe mit Auflegung des Aschenkreuzes
Die Feier beginnt auf dem Pfarrhof
Donnerstag, den 23.02.2012
um 17 Uhr Rosenkranz für den Frieden
und die Verständigung der Kulturen
Freitag, den 24.02.2012
um 06 Uhr Frühschicht Heilige Messe in der Krypta
1. Fastensonntag
Sonntag, den 26.02.2012
um 18 Uhr Heilige Messe für die Gemeinde
Sie sind eingeladen
Fastenzeit in Lyskirchen: Ein von Herrn Marx wieder sehr ansprechend gestaltetes Faltblatt informiert über das ‚Ostern – Feiern’ – vom Aschermittwoch bis in die Karwoche als Vorbereitung und als sich wiederholendes Nachklingen des großen Festes bis Pfingsten. Sie sind herzlich willkommen, diese Tage der Glaubensvergewisserung, der Glaubenssuche, der Glaubensbeschenkung mitzufeiern.
Aschermittwoch: Wir beginnen diesen Tag mit dem Feuer im Hof der Kirche. Wenn Sie ‚alten Palm’ vom Palmsonntag des Vorjahres mit verbrennen mögen, dann können Sie den vor der Messfeier noch auf das Blech legen. Bitte nur die verdorrten Blätter, nicht die Strünke, da wir mit dieser Asche uns das Aschenkreuz auflegen.
Hl. Messe als Frühschicht: Freitags feiern wir um 6 Uhr früh in der Krypta die Heilige Messe. Anschließend sind Sie eingeladen zum Frühstück im Sälchen im Pfarrhaus.
Einstimmung in die Kar- und Osterliturgie: Am 10. März von 10-16 Uhr sind Interessierte eingeladen zur Einstimmung in die Kar- und Osterliturgie. Wir werden beispielhaft biblische Texte aus der Liturgie der jeweiligen Tage zur Grundlage unseres Gespräches machen. Da es mittags einen Imbiss gibt, bitten wir um Anmeldung – in der Sakristei oder per Mail schnegg@lyskirchen.de
Die Teilnehmerzahl wird durch die Kapazität des Pfarrhaus – Sälchens begrenzt.
Kirche offen – Kirche zu: An den Rosenmontag ist die Kirche geschlossen. Am Karnevalsdienstag ist sie ab 10 Uhr geöffnet. Um 11.30 finden die Exequien für Frau Ursula von Lom statt.