LAETARE
Sonntag, den 18.03.2012
4. Fastensonntag 2012
Der 18. März ist in Schaltjahren der 78. Tag des Gregorianischen Kalenders, somit verbleiben noch 288 Tage bis zum Jahresende.
18.3.1229: Ein Genie als Kaiser krönt sich zum König von Jerusalem. Trotz des Widerstandes seitens des Patriarchen von Jerusalem, der Johanniter und Templer krönte sich der römisch-deutsche Kaiser Friedrich II. selbst zum König von Jerusalem. Damit wollte er seine Unabhängigkeit vom Papst deutlich machen, der ihn wegen der Aufschiebung der versprochenen gewalttätigen Kreuzzüge exkommuniziert hatte. Friedrich hatte Jerusalem durch friedliche Verhandlungen mit dem ägyptischen Sultan erhalten. Bis zu diesem Zeitpunkt war es der Papst, der mit der Krönung weltlicher Herrscher die geistliche Macht demonstrierte. Er nutzte nun die Abwesenheit Friedrichs, um die Stauferherrschaft in Sizilien zu brechen. Doch Friedrich kehrte schnell zurück und vertrieb die päpstlichen Truppen.
Namens- und Gedenktage der Woche:
19. März HEILIGER JOSEF
Es sagt die Bauernregel:
"Ist es klar am Josephstag,
spart er uns viel Not und Plag."
Gott hat seinen Sohn in die Welt gesandt,
damit die Welt durch ihn gerettet wird
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodemus: Wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, in ihm das ewige Leben hat. Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hergab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat. Denn mit dem Gericht verhält es sich so: Das Licht kam in die Welt, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse. Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.
Joh 3,14-21
Ohne einen Glauben an Jesus, den Offenbarer Gottes, kann kein Evangelium gelesen werden. Das Johannesevangelium spitzt dies zu: Jesus ist der Einzigoffenbarer Gottes. Jesus zu vertrauen heißt, Gott zu vertrauen. Der Glaube an den Offenbarer Gottes, an den Messias Gottes, erwächst aus dem Glauben an die Auferweckung Jesu von Nazareth aus dem Tod. Alles, was wir in Evangelien lesen, geht von dieser Grundüberzeugung aus.
Manchmal können wir das auch gut nachverfolgen in den Texten, die wir lesen. In unserem heutigen Leseabschnitt begegnen wir Jesus in der 3. Person ‚der Menschensohn‘, obwohl Jesus selbst redet. Der Text spricht von Jesus als dem, der in den Himmel hinaufgestiegen ist. In dieser Formulierung ist an die Auferweckung Jesu gedacht. Alles, was das Johannesevangelium uns heute sagt, lässt sich allein aus der Grundüberzeugung lesen: Gott hat Jesus als seinen Messias bekundet. Daher wird Jesus das Maß unserer Gottesbegegnung und unserer Gotteserkenntnis. Das Johannesevangelium lässt auch keinen Zweifel daran, dass wir das Leben verlieren, wenn wir nicht mit Gott verbunden sind. Jedes Leben ohne Gott ist ein Leben in trügerischem Schein und in menschlicher Selbstüberschätzung. Daher, so die Überzeugung des Evangelisten, ist ein Leben ohne Gott ein sich verlierendes Lebens. Diese Benennung übersteigt eine nur moralistische Bewertung. Wie das zu verstehen ist, gibt unsere Perikope preis.
Wir werden vielleicht mit besonderer Aufmerksamkeit lesen, wenn wir hören, ein Leben ohne Gott sei ein Trug. Eine große Schar von Mitmenschen lebt sehr bewusst oder durch die Lebenspraxis geformt ohne Gott. Wir haben gelernt, dass Menschen sehr unterschiedlich sein können, dass es auch unterschiedlichste Lebensdeutungen gibt. Wir haben auch gelernt, zu respektieren, dass Menschen ohne Gott leben. Wir maßen uns nicht an, ihnen bestimmt ein verlorenes Leben vorzuwerfen. Manchmal sind wir selbst auch schwankend, ob wir Gott wirklich glauben, ob es Gott ‚gibt‘, ob es eine Bedeutung für mein gelingendes Leben in der Welt hat, auch ‚ohne Gott‘? Als Menschen in dieser Welt scheint es fast unausweichlich, einmal oder immer wieder einmal an die Grenzen des eigenen Gottglaubens zu gelangen.
Das Johannesevangelium ist überhaupt nicht zimperlich, was die Eindeutigkeit seines Bekenntnisses angeht. Johannes spricht zu Menschen, die Glaubende sind. Auch damals wird es Menschen gegeben haben, die Glaubende sind und doch immer wieder im Glauben zweifeln. Der Zweifel ist dabei weniger theoretisch. Der Zweifel berührt die eigene Existenz, berührt unser Vertrauen in einen Lebenssinn.
Unser Textabschnitt ist eingebunden in das Gespräch Jesu mit dem pharisäischen Ratsherrn Nikodemus. Jesus sagt, dass der Mensch ‚von oben her‘ neu geboren sein müsse. Ein Mensch ohne diese Lebensgrundlage kann demnach das Reich Gottes nicht sehen. Der Mensch müsse ‚neu geboren‘ werden. Das veranlasst den klugen Ratsherrn zu fragen, wie denn das gehen solle – ob der Erwachsene zurück in den Mutterbauch fahren müsse (vgl. 3,3ff). Das Neu-Werden hat aber, wie die Verse unserer Perikope offen legen, mit der Neuorientierung und Verankerung unseres Lebens zu tun. Fundament und Lebensquelle ist das Vertrauen in Gottes Gegenwart und Handeln.
Der Vers 13 setzt uns als Lesende in Verbindung mit Jesus. Der ist Offenbarer, weil er ‚von oben‘, aus der Welt Gottes ist. Dass er dieser Welt Gottes zuzurechnen ist, ist den Glaubenden bezeugt in seiner Auferweckung. Unser Text spielt darauf an, dass der ‚in den Himmel hinaufgestiegen‘ ist. Nicht nur das: Er, der Auferweckte, wird zum Richter des Lebens aus dem Vertrauen auf Gott.
Schnell werden wir uns wieder in der Rolle derer befinden, die sorgsam zu achten haben, dass wir möglichst alles im Sinne Gottes machen. Das ist tunlich, aber der Text gibt uns eine vertiefende Grundlage für unser Leben. Es will ja ‚begründet‘ werden, warum ein Mensch sein Leben ganz aus dem Vertrauen Gottes leben soll. Wie schon erwähnt: Viele Menschen (auch Glaubende) setzen ihr Leben lieber in eigene Berechenbarkeit.
Das Johannesevangelium stellt wie in einem Programm das Wirken und die Bedeutung Jesu dar. Wir begegnen drei Aussagen, denen jeweils eine Zielrichtung zugesprochen ist.
1. Jesus ist wie die Schlange in der Wüste: Das Zeichen für das Vertrauen auf Gott. Das Vertrauen rettet aus der tödlichen Bedrohung. (Das Johannesevangelium spielt hier auf eine Geschichte aus dem Buch Numeri (21,4-9) an. Da hatte sich Israel von Gott abgewandt; die kupferne Schlange an einer Signalstange wurde zum Zeichen: Wer sich vertrauensvoll Gott zuwendet, wer also von Gott Heil erwartet, der wird gerettet.)
Die Zuhörenden des Johannesevangeliums kannten diese Geschichte und verstanden: Jesus mit seiner Hingabe am Kreuz ist das Zeichen. An ihm, an seiner Hingabe ins Vertrauen Gottes, finden Menschen wieder Vertrauen zu Gott.
Dann geht es aber nicht um die Einforderung des Vertrauens an sich. Es gibt ein Ziel: das ewige Leben. Damit ist nicht Unsterblichkeit gemeint - denn das Kreuz Jesu bezeugt unmissverständlich, dass das Vertrauen auf Gott keine leibliche Unsterblichkeit garantiert. Mit ‚ewigem Leben‘ ist die Teilnahme an der ‚kommenden Welt‘ benannt. Wie diese ‚Welt‘ aussieht, das bricht sich bei jedem Versuch, diese unbezweifelbar beschreiben zu wollen. Es ist ein Vertrauen, dass Gott ist und dass Gott unauflösbar, unzeitlich ist und dass uns ein ‚Leben‘ in dieser unbeschreibbaren ‚Welt‘ zugesagt ist. Solche Aussagen sind für uns Heutigen schwer auszuhalten, weil wir ‚es‘ genauer wissen wollen. Da kommen uns einerseits Bilder von dieser neuen Welt sehr gelegen; andererseits sind wir oft genug fundamental verunsichert, weil so wenig nachvollziehbar – unbezweifelbar auszusagen ist. Es gibt ‚nur‘ (!) das Vertrauen. Das Johannesevangelium ermutigt uns, in der Verbindung mit dem historischen Jesus ins Vertrauen auf Gott zu wachsen.
Der Vers 16 geht von der weiterführenden Aussage aus: Gott hat die Welt so geliebt, dass er seinen ‚Sohn‘ gab. Der Schwerpunkt liegt auf der Grundüberzeugung, dass Gott Liebe ist und so auch die Welt liebt. Jesus wird als der ‚Sohn‘ bekannt. Er macht mit seinem Leben sinnlich erfahrbar, was Liebe Gottes ist. Auch diese Aussage über Jesus und Gott steht nicht isoliert: Allen, die Jesus und Gott vertrauen, haben Anteil an der ‚unendlichen Welt‘ Gottes.
Vers 17 bestärkt dieses Verständnis: Jesu Sein mit Gott und den Menschen dient nicht der Vernichtung des Menschen, sondern der Rettung. Diese ist nicht auf eine auserwählte Schar begrenzt, sondern gilt ‚der Welt‘. Die soll neu und durch das Vertrauen auf Gott gerettet werden. Rettung ist Sinnfüllung des Lebens.
Die unseren Text abschließenden Verse 18-21 ziehen eine Spannung auf. Einerseits ist ‚der Welt‘ die Rettung zugesagt, jetzt, an dieser Stelle, wird die Rettung wieder an das Vertrauen, an den Glauben gebunden. Rettung ist an das Vertrauen auf Gott gebunden. Die Aussagen hier fügen den Aspekt dazu: Der Mensch hat die Freiheit, sich in dieses Vertrauen zu begeben oder nicht. Da Gott und Mensch immer ein Beziehungsgeschehen ist, wird die Ablehnung dieser Beziehung mit in den Blick genommen. Diese Ablehnung zeigt sich auch in der Tat.
Johannes schreibt dies an Menschen, die eigentlich von sich sagen mögen, dass sie im Vertrauen auf Gott leben. Die Wirklichkeit aller Glaubenden ist aber auch, dass wir immer wieder durch unser Tun bezeugen, dass wir nicht im Vertrauen auf Gott leben. Daraus wachsen Taten, die das Licht scheuen. Denn oft genug wissen wir, dass unser Tun dem Vertrauen in Gott und dem Vertrauen auf Jesu Lebenspraxis nicht entspricht. Umso mehr betont das Johannesevangelium, dass die Werke aus Gottvertrauen hell aufstrahlen und erkennen lassen, dass darin Gott am Werk ist. Gott, der die Welt liebt und die Rettung, das Heil, das gelingende Leben wünscht. Es ist Teilhabe an der ‚anderen Welt‘ Gottes, auch vor dem Übergang des Todes.
Neu geboren ist der Mensch, der sein Leben ganz aus Gottvertrauen hat und lebt. Wir kennen unser Leben und wissen, dass das sehr ideal ist. Das weiß das Johannesevangelium auch. Es gibt aber nicht auf, zum Wachsen in das Vertrauen zu ermutigen.
Ihr Matthias Schnegg
Laetare
4. Fastensonntag
Sonntag, den 18.03.2012
um 18 Uhr Heilige Messe für die Gemeinde
Donnerstag, den 22.03.2012
um 18 Uhr Rosenkranz für den Frieden
und die Verständigung der Kulturen
Freitag, den 23.03.2012
um 06 Uhr Frühschicht Heilige Messe in der Krypta
anschließend gemeinsames Frühstück
5. Fastensonntag
Sonntag, den 25.03.2012
um 19 Uhr Heilige Messe für die Gemeinde
und Gebet für Magdalena Arndt
Kollekte MISEREOR
Sie sind eingeladen
Liberia -
Ein neues Leben für Kindersoldaten
ein Projekt von misereor
Wo Krieg herrscht, sind Kinder besonders betroffen: Hunger, Gewalt und Vertreibung verursachen körperliche und psychische Schäden, an denen Mädchen und Jungen auch nach dem Krieg noch lange leiden. Besonders ausgeprägt sind die Kriegsfolgen bei Kindersoldaten - Kindern und Jugendlichen, die von skrupellosen Kriegsherrn zwangsrekrutiert worden sind und oft jahrelang an vorderster Front gekämpft und getötet haben. MISEREOR-Partnerorganisationen kümmern sich um kriegsgeschädigte Kinder in Liberia und eröffnen ihnen Perspektiven für ein Leben im Frieden.
Zum Töten gezwungen
„Ich war zehn oder elf, als Soldaten unser Dorf überfielen und mich und acht andere Jungen und Mädchen aus unserem Dorf mitnahmen. Mein Vater ist ihnen noch ein Stück hinterhergelaufen und hat sie angefleht, uns doch loszulassen. Da haben sie ihn einfach erschossen. In einem versteckten Lager irgendwo im dichten Wald haben wir dann gelernt, ein Maschinengewehr zu bedienen. Als wir das konnten, sind wir mit den Soldaten nachts in unser Dorf zurück. Mit Schreien und Gewehrsalven haben wir die Leute geweckt, und als sie aus den Hütten kamen, mussten wir auf sie schießen.“
Was Ronny erzählt, ist ein typisches Schicksal von Kindersoldaten. Anführer von Kriegsbanden entführen Kinder und zwingen sie, Nachbarn, nahe Verwandte oder gar ihre eigenen Eltern zu töten. Wer das getan hat, hat keine Heimat mehr und ist fortan auf den „Schutz“ seines „Kriegsherrn“ angewiesen. Allein in Liberia wurden während des langen Bürgerkriegs auf diese Weise über 60.000 Jungen und Mädchen als Kindersoldaten missbraucht.
An der Zukunft arbeiten
Acht Jahre hat Ronny in einer der sieben Bürgerkriegsarmeen in Liberia gekämpft. Er hatte unwahrscheinliches Glück, dass er diese Zeit überlebte. „Nur ganz wenige meiner ehemaligen Kameraden sind noch am Leben. Zwei von ihnen sind jetzt auch hier“, erzählt er. „Hier“, das ist das handwerkliche Ausbildungszentrum der Diözese Gbarnga. Etwa 50 Jungen und Mädchen – alle ehemalige Kindersoldaten und Opfer des Bürgerkrieges – werden hier zu Schreinern, Zimmerleuten und Maurern ausgebildet. Ronny hat bereits 2006 seine Lehre als Maurer abgeschlossen und hilft nun als Ausbilder anderen Jugendlichen. „Die jungen Männer und Frauen arbeiten hier nicht nur an ihrer eigenen Zukunft, sondern auch an der Zukunft ihres zerstörten Landes. Denn Liberia benötigt dringend gut ausgebildete Handwerker für den Wiederaufbau“, so Chris Brennan, Leiter des Ausbildungszentrums. Neben Gbarnga unterhält die Diözese in vier weiteren Orten Lehrwerkstätten sowie eine Landwirtschaftsschule mit insgesamt 120 Ausbildungsplätzen für zukünftige Schreiner, Maurer, Schneider, Automechaniker und Kleinbauern.
MEHR ÜBER DIE ARBEIT VON MISEREOR FINDEN SIE AUF
FIRMUNG: Am 4. November wird im Dom wieder Firmung sein, zu der sich auch unsere Gemeinden St. Maria im Kapitol und St. Maria Lyskirchen anschließen werden. Jugendliche, aber auch Erwachsene, die noch gefirmt werden mögen, sind zur Vorbereitung herzlich eingeladen. Die Vorbereitungen finden ab Ende der Sommerferien jeden Sonntagnachmittag statt. Interessierte können sich weiter informieren oder sich auch zur Vorbereitung anmelden unter schnegg@lyskirchen.de
AGAPE – Feier am Gründonnerstag: Die Liturgie des Gründonnerstag werden wir wieder mit der Feier einer Agape verbinden. Wie aus den Vorjahren bekannt, brauchen wir viele Frauen und Männer, die mithelfen, diese Feier zu gestalten. Erbeten wird die Hilfe für das Auf- und Abtragen während des Essens. Erbeten wird auch die Hilfe für das Wegräumen und Spülen nach der Feier. Daher heute schon die herzliche Bitte, sich zur Mithilfe bereit zu finden. Teilen Sie Ihre Bereitschaft bitte in der Sakristei mit oder unter schnegg@lyskirchen.de. Danke fürs Mittragen dieser großen Feiern. Da werden Gottesdienst und Dienst füreinander auch ganz konkret