Sonntag, den 10.02.2013
5. Sonntag im Jahreskreis
Der 10. Februar ist der 41. Tag des Gregorianischen Kalenders, somit verbleiben noch 324 Tage bis zum Jahresende.
10. Februar 1823: Erster Kölner Karnevalszug:
Thronbesteigung des Helden Carneval
In weniger als zwei Wochen Vorbereitungszeit organisierten die „Festordner“ unter der Führung von Heinrich von Wittgenstein den ersten großen Maskenzug, der schließlich am 10. Februar 1823 nach einem 12 Paragrafen umfassenden, strengen Reglement in 15 Gruppen rund um den Kölner Neumarkt zog. Er stand unter dem Motto „Die Thronbesteigung des Helden Carneval“, was in §1 des Ablaufplanes so erklärt wurde:
Sie ließen alles zurück und folgten ihm nach
+ Aus dem heiligen Evangelium
nach Lukas
In jener Zeit, als Jesus am Ufer des Sees Genesaret stand, drängte sich das Volk um ihn und wollte das Wort Gottes hören. Da sah er zwei Boote am Ufer liegen. Die Fischer waren ausgestiegen und wuschen ihre Netze. Jesus stieg in das Boot, das dem Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück weit vom Land wegzufahren. Dann setzte er sich und lehrte das Volk vom Boot aus. Als er seine Rede beendet hatte, sagte er zu Simon: Fahr hinaus auf den See! Dort werft eure Netze zum Fang aus! Simon antwortete ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen. Das taten sie, und sie fingen eine so große Menge Fische, dass ihre Netze zu reißen drohten. Deshalb winkten sie ihren Gefährten im anderen Boot, sie sollten kommen und ihnen helfen. Sie kamen, und gemeinsam füllten sie beide Boote bis zum Rand, so dass sie fast untergingen. Als Simon Petrus das sah, fiel er Jesus zu Füßen und sagte: Herr, geh weg von mir; ich bin ein Sünder. Denn er und alle seine Begleiter waren erstaunt und erschrocken, weil sie so viele Fische gefangen hatten; ebenso ging es Jakobus und Johannes, den Söhnen des Zebedäus, die mit Simon zusammenarbeiteten. Da sagte Jesus zu Simon: Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fangen. Und sie zogen die Boote an Land, ließen alles zurück und folgten ihm nach.
Lk 5, 1-11
Unser Text erzählt von Jesus, der das Wort Gottes lehrt, vom Wunder des reichen Fischfangs und von der Berufung des Petrus als Menschenfischer. Mit dieser Episode erzählt Lukas, dass Jesus Helfer sucht, die der Verkündigung des Wortes dienen. Sie sind die, die in der urchristlichen Kirche missionieren und Menschen für das Wort Gottes und den Christus Gottes zu gewinnen – mit dem Ziel, dass das Leben in eine göttliche Sinngebung eingebunden ist. Klar wird auch, dass das Ziel der Berufung der Einzelnen der Mission der Glaubensverkündigung dient. Auf der Ebene der Zeitgeschichte Jesu erzählen die Geschichten, dass Jesus zwar Menschen beruft, dass sie aber zur Lebzeit Jesu selten ohne Jesus gehen. Sie bleiben vielmehr Lernende in der Nähe Jesu. Für die Gemeinde des Lukas kommt diese Erzählung auf die Ebene der jungen Kirche, die sich auf den Weg macht, das befreiende Evangelium Gottes unter den Völkern zu verkündigen.
Unsere Geschichte greift auf, was wir in 4,15 schon gehört haben: Viele Menschen sind fasziniert von Jesus, seiner Lehre und seinem Wirken. Die Ereignisse in der Versammlung (Synagoge) von Nazareth haben die Grenzen dieser Begeisterung offengelegt. Nun also wieder viele Menschen. Sie drängen sich (und Jesus). Sie wollen das Wort Gottes hören. Sie wollen der Predigt Jesu lauschen, denn er scheint sie erreicht zu haben mit seinem Wort.
Lukas ist ein Erzähler, der – in Anlehnung an Markus – die Geschichten weise ausgestaltet. Wir sehen die große Menschenmenge. Dann wird unser Blick auf die Fischerboote gelenkt. Dann wird die Person des Petrus hervorgehoben. Erst gegen Ende, im Vers 10, werden andere Mitwirkende der Geschichte wieder in unser Blickfeld gesetzt. Allein durch die Ausgestaltung der Erzählung wird uns die Gewichtigkeit der Person des Petrus vor Augen geführt.
Anders als das Markusevangelium erzählt Lukas die Begebenheit der Berufung des Petrus nach dem Ereignis der Krankenheilung an der Schwiegermutter des Petrus. Damit setzt Lukas den Akzent, dass Petrus nicht von seiner Arbeit weg gerufen wird. Petrus hat Jesus in der Kraft seines Wortes und in der heilenden Wirkung seiner Begegnung schon erlebt. So werden wir die Erzählung des Fischfangwunders und der Berufung des Petrus schon als einen Nachklang der ersten Erfahrungen mit Jesus deuten können. Es ist die Situation der Gemeinde, die aus (meist erzählten) Vorerfahrungen eines Erlebens eine Begegnung mit dem Messias Jesus hat. So ist die hier erzählte große Menschenmenge auch in den Menschen zu sehen, die zur Gemeinde des Lukas gehören.
Wegen der vielen Leute werden die Boote der Fischer in den Blick genommen: Jesus wählt das des Petrus aus, um sich vor der erdrückenden Menge zu schützen. Er predigt vom Boot des Simon Petrus aus. In der Erzählung wird Petrus nicht mehr aus dem Blick genommen. Er kennt durch die Erfahrung mit der Schwiegermutter einiges von Jesus. Dieser Jesus sitzt in seinem Boot. Er wird ihm weiter sehr angeregt zugehört haben. Über den Inhalt der Predigt erzählt die Geschichte nichts. An dieser Stelle sind dem Evangelisten das Thema des Petrus und das Thema der Mission viel wichtiger. Nach der Predigt ergeht das Wort Jesu an Simon, er möge weiter auf die See fahren und dort die Netze auswerfen.
Petrus spricht in seiner Antwort Jesus mit dem Wort ‚Meister’ an – unserem heutigen Begriff ‚Chef’ verwandt. Petrus zeigt sich grundsätzlich bereit, bringt aber sein Wissen als Fachmann ein: Ihr Fangversuch in der optimaleren Nacht war ohne Erfolg. Aber: Sein Vertrauen in das Wort Jesu ist so groß, dass er seine eigenen Erfahrungen hintanstellt. Der Erzähler Lukas profiliert die Mittelpunktperson des Petrus: Er wird gekennzeichnet als der, der im glaubenden Gehorsam tut, was der Meister ihm aufgetragen hat.
Vom überreichen Erfolg des Fischfangs ‚auf sein Wort hin’ weiß die Erzählung sehr breit zu berichten. Andere Boote müssen gerufen werden; alle Boote sind überfüllt, so gelohnt hat sich das Vertrauen auf sein Wort. Wieder sehen wir Petrus in seiner Reaktion auf diese überwältigende Erfahrung: Es ist hier nicht nur von einem einmaligen Fischfang erzählt worden. Das Wunder des reichen Fischfangs weist auf die Erscheinung Gottes selber hin. Im Angesicht dieser wunderbaren Erfahrung Gottes erkennt der Mensch seine tatsächliche Gottentfremdung, sein Sündersein. Im Moment der größten Gottesbegegnung wird offenbar, wie weit von wirklichem Vertrauen auf Gott sich Menschen immer wieder entfernt finden. Das zeigt uns die Geschichte am Beispiel des Petrus. Er hat wunderbare Erfahrungen mit Jesus, dem Lehrer, dem Heiler gemacht. Er hat sich auf das Wort Jesu eingelassen und ist auf die See gefahren. Alles Zeichen, mit denen er sich doch eigentlich in der Gottesnähe wissen darf. Das Evangelium aber lehrt uns, dass die Wucht der tatsächlichen Gottesoffenbarung zeigt, wie klein, wie verzagt, wie zweifelsvoll unser Glaube immer wieder sein kann. Immer wieder wird das Evangelium bekräftigen, dass der Glaube kein Leistungswerk des Menschen ist.
Unsere Geschichte bezeugt dieses Geschehen in der Haltung des Petrus. Er fällt vor Jesus nieder, eine Haltung der größten Ehrerbietung. Er erkennt die ungeahnte Größe Gottes, die sich ihm zeigt. Das ist für ihn unaushaltbar. Aus Erzählungen des Alten Bundes wissen wir, dass der Mensch das Sehen Gottes nicht überleben könnte. Dieses Wissen lässt Petrus bitten, dass der Herr von ihm weggehen möge. Hat er am Anfang der Geschichte Jesus noch als ‚Meister’ angeredet, spricht er ihn nun als ‚Herr’ an. In dieser Anrede spricht er zu der Gotteserfahrung, die er in der Person des Jesus macht. Es ist offenbar überwältigend, wenn Menschen in der Begegnung mit Jesus diese unmittelbare Gottesnähe erleben.
Wir – wie auch die Hörerschaft der lukanischen Gemeinde – wissen, dass dieser Petrus trotz all dieser besonderen Erfahrungen sich an Jesus und seinem Vertrauen auf ihn wieder versündigen wird. Er wird ihn in seiner Passion verleugnen. Sehr anrührend wird Lukas in seinem 22. Kapitel dieses Thema wieder aufnehmen. Jesus, der hier bei der Berufung so Gehuldigte, wird von Petrus verraten. Jesus aber ist es, der in der Szene des Abschlussmahles bitten wird, dass der Glaube des Petrus nicht erlöschen möge. Jesus ist es, der dem Petrus einräumt, dass er eine neue Chance bekommen wird, in aller Abwendung, in allem Verrat. Jesus ist es, der ihn vielleicht auch gerade wegen dieser düsteren Erfahrungen zur Stärkung seiner Brüder und Schwestern beruft. (22,31-34) Das verstehe ein Mensch!
Die an der Episode beteiligten sind ebenso wie Petrus erschrocken. Von der Menschenmenge ist lange nicht mehr die Rede. Sie spielt keine weitere Rolle, denn das Ziel der Erzählung ist die Berufung zum Zeugnis und zur Mission. Neben Petrus kommen aber die beiden Gefährten des Petrus, die Zebedäussöhne Jakobus und Johannes, in die Szene. Auch sie sind ob dieser Glaubenserfahrung tief verunsichert und erschrocken.
Auf der einen Seite steht Petrus, der erschrocken ist und Jesus bittet, wegzugehen, weil er ihn und seine Gottesnähe nicht aushalten kann. Jesus ist es sodann, der auf diesen Erstarrten zugeht, ihn wieder mit in die Beziehung nimmt. Er sagt – wieder gezielt auf Petrus hin -, er brauche sich nicht zu fürchten. Jesus schafft den Raum für das, was als Höhepunkt der Geschichte uns erzählt sein will: ‚Von nun an‘! Damit markiert Jesus eine Wende im Leben des Petrus. Von nun an wird es die Aufgabe des Petrus sein, Menschen für die Botschaft des lebendigen Gottes zu gewinnen. Das ‚Menschenfangen’ ist nicht als Ausdruck eines hinterlistigen oder gar Überzeugungen missachtenden, gewaltsamen Einfangens zu deuten. Petrus wird berufen, Menschen das Wort Gottes zu verkündigen.
In der Darstellung des Lukasevangeliums (bei anderen Evangelisten anders) braucht es nach dieser überwältigenden Erfahrung des Petrus keine ausdrücklichen Nachfolgerufe an ihn mehr. Petrus ist Helfer der Verkündigung des Wortes Gottes geworden durch seine Begegnung und Erfahrung mit dem Messias Jesus. Lukas bekräftigt, dass das hier zwischen den beiden Geschehene eine Lebenswende für Petrus bedeutet: ‚Von nun an’ wird er anders in der Welt sein.
Mit der Nennung der Reaktion dieser Erfahrung endet diese Episode des Lukasevangeliums. Simon Petrus und die beiden Zebedäussöhne haben begriffen. Sie haben das Vertraute stehen und liegen gelassen. Sie sind hinter ihm her gegangen.
Wir wissen, dass Lukas diese Begebenheiten aus der Zeit Jesu erzählt auf seine Gemeinde hin. Auch da sind Menschen gerufen, dieses ‚von nun an’ für sich zu hören. Es ist der Ruf einer Berufung, dem Wort Gottes zu dienen. Und das bedeutet, das stehen zu lassen, was bisher für das Leben so bedeutsam war. Wie sich das für uns je einzeln buchstabieren lässt, das werden wir erfahren, wenn wir in diese Begegnung mit dem Messias Jesus kommen. Das ‚Wort Gottes’ ist darin wegführend.
Ihr Matthias Schnegg
Sonntag, den 10.02.2013
5. SONNTAG IM JAHRESKREIS
um 18.00 Uhr Heilige Messe der Gemeinde
Mittwoch, den 13.02.2013
um 18 Uhr Heilige Messe zum Beginn
der Fastenzeit mit Austeilung des
Aschenkreuzes
(Beginn im Pfarrhof)
Invocabit me, et ego exaudiam eum
„Wenn er mich anruft, dann will ich ihn erhören“
Sonntag, den 17.02.2013
1. Fastensonntag 2013
um 18 Uhr Heilige Messe
zum Fastensonntag
Sie sind eingeladen
Aschermittwoch
Mit der Feier des Aschermittwochs beginnt die Vorbereitungszeit auf Ostern. Wir beginnen diese Liturgie des Aschermittwochs wieder im Hof der Kirche. Wenn Sie ‚alten Palm’ mit verbrennen möchten, bringen Sie ihn bitte vor Beginn der Liturgie in den Hof. Um nicht mit ‚Balken’ in der Asche rechnen zu müssen, ist es hilfreich, wenn Sie nur die verwelkten Blätter Ihres ‚Palms’ in die Schale geben.
Fastenzeit
Vorbereitung zur Lesenacht 4. Mai 2013 in Maria Lyskirchen
Am 4. Mai findet unsere nächste ‚nachterfahrung’ statt – die Lesung ganzer biblischer Bücher. Seit 2001 finden diese Lesungen zwei Mal im Jahr statt.
Es ist gute Tradition geworden, dass der Leiter der Bibel- und Liturgieschule des Erzbistums uns eine exegetische Einleitung in die Briefe gibt, die dieses Mal gelesen werden: die Petrus-Briefe, die Johannesbriefe und der Judasbrief.
Restaurierung der Fenster
Zwischen dem 20. und 22. Februar werden die Fenster der Südseite wieder eingebaut. Das wird uns wieder einen ganz neuen Blick und neues Licht in die Kirche geben. Der Übergangszustand mit der Schutzverglasung hatte auch seinen Reiz – ein eigenes Erleben des Mitlebens der Außenwelt in der Kirche.
Die historischen Renaissance-Fenster werden etwas später wieder eingebaut. Die Ergänzung der Maternus-Scheibe wird noch etwas dauern. Wie schon angeregt: Wer sich gerne an den Kosten (ca. 6000.- €) beteiligen möchte, ist dazu gern eingeladen.
Wenn mal alles wieder an Ort und Stelle ist, werden wir eine kleine Feier der Rückkehr der Fenster halten. Dann werden die Fachleute uns auch etwas über die spannende Arbeit der Restaurierung erzählen können.