Aus Anlass des 50.. Todestages haben die Roma im Arnold Fortuin Haus am Freitag vor dem Bild von Arnold Fortuin Blumen niedergelegt.
Im Arnold Fortuin Haus in der Harzer Straße in Berlin Neukölln sind Menschen mit dem Corona Virus infiziert. Die Bewohner halten die angeordnete Quarantäne sehr vorbildlich ein.
Am Tag zuvor war der Bürgermeister von Berlin Neukölln, Martin Hikel in der Harzer Straße und hat sich bei den Bewohnern für ihr vorbildliches Verhalten bedankt und um Verständnis gebeten. Auch fand er Worte, dass das Sprechen über den Ausbruch der Infektionskrankheit nicht die Bewohner stigmatisieren darf. Gerade an einem Ort, der den Namen eines Mannes trägt, der in sehr dunkler Zeit sich gerade für Sinti und Roma eingesetzt hat.
INFO:
Hetze gegen Roma nach Corona-Ausbruch in Berlin
Die Corona-Pandemie wird zur Gefahr für sozial Schwache
Gottesdienst zu Ehren von Arnold Fortuin in St. Michael-Saarbrücken
Arnold Fortuin >>>
und das Arnold Fortuin Haus in Berlin >>>
An diesem Sonntag werden wir nach den Wochen des Verzichtes in unserer Kirche wieder gemeinsam Eucharistie feiern. Es bleibt unbefriedigend, dass nicht alle, die mögen, mitfeiern können, dass daher Anmeldungen zur Mitfeier nötig sind. Es widerspricht dem Wesen der gemeindlichen Gottesdienstfeier. Aber die Pandemie setzt Grenzen, die sich unserer Beeinflussbarkeit entziehen. Mir ist wichtig, nie aus dem Auge zu verlieren, dass diese (nötigen) Einschränkung nicht nur ein logistisches Problem aufrufen, sondern auch ein theologisches – im Verständnis dessen, was Gemeinde und was gemeindliche Messfeier angeht.
Er rettet das Leben der Armen
aus der Hand der Übeltäter
Lesung aus dem Buch Jeremía.
Jeremía sprach: Ich hörte die Verleumdung der Vielen: Grauen ringsum! Zeigt ihn an! Wir wollen ihn anzeigen. Meine nächsten Bekannten warten alle darauf, dass ich stürze: Vielleicht lässt er sich betören, dass wir ihn überwältigen und an ihm Rache nehmen können. Doch der Herr steht mir bei wie ein gewaltiger Held. Darum straucheln meine Verfolger und können nicht überwältigen. Sie werden schmählich zuschanden, da sie nichts erreichen, in ewiger, unvergesslicher Schmach. Aber der Herr der Heerscharen prüft den Gerechten, er sieht Nieren und Herz. Ich werde deine Vergeltung an ihnen sehen; denn dir habe ich meinen Rechtsstreit anvertraut. Singt dem Herrn, rühmt den Herrn; denn er rettet das Leben des Armen aus der Hand der Übeltäter.
Jer 20, 10–13
Anders als mit der Übertretung
verhält es sich mit der Gnade
Lesung aus dem Brief des Apostels
Paulus an die Gemeinde in Rom.
Schwestern und Brüder! Durch einen einzigen Menschen kam die Sünde in die Welt und durch die Sünde der Tod und auf diese Weise gelangte der Tod zu allen Menschen, weil alle sündigten. Sünde war nämlich schon vor dem Gesetz in der Welt, aber Sünde wird nicht angerechnet, wo es kein Gesetz gibt; dennoch herrschte der Tod von Adam bis Mose auch über die, welche nicht durch Übertreten eines Gebots gesündigt hatten wie Adam, der ein Urbild des Kommenden ist. Doch anders als mit der Übertretung verhält es sich mit der Gnade; sind durch die Übertretung des einen die vielen dem Tod anheimgefallen, so ist erst recht die Gnade Gottes und die Gabe, die durch die Gnadentat des einen Menschen Jesus Christus bewirkt worden ist, den vielen reichlich zuteilgeworden.
Röm 5, 12–15
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln: Fürchtet euch nicht vor den Menschen! Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird. Was ich euch im Dunkeln sage, davon redet im Licht, und was man euch ins Ohr flüstert, das verkündet auf den Dächern! Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch eher vor dem, der Seele und Leib in der Hölle verderben kann! Verkauft man nicht zwei Spatzen für einen Pfennig? Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde ohne den Willen eures Vaters. Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. Fürchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen. Jeder, der sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen. Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen.
Mt 10, 26–33
Es gibt biblische Texte, die sich uns nur sehr schwer erschließen. Wir leben in einer anderen Situation als die Adressaten des Evangelisten. Wir können auch die Unbedingtheit der Aussagen nicht so leicht nachvollziehen. Und wenn es dann noch eine Aufforderung mit dem Winken der Hölle beinhaltet, wird es noch einmal schwerer. Und wenn die Erwartung damit verknüpft wird, furchtlos und koste es, was es wolle, sich in jedem Gegenwind mutig zu Christus zu bekennen, dann werden viele von uns eher ratlos bis abweisend reagieren.
Der Abschnitt unseres Sonntagsevangeliums ist gefüllt von diesen Aussagen, denen wir eher widerstrebend zuhören. Es kann auch nicht das Ziel sein, diesen Widerstand in uns zu brechen. Wir stehen in unserer eigenen Lebens- und Glaubensverantwortung. Auch das sei gesagt: Es muss nicht jedes biblische Wort uns eine Hilfe sein, in unserer Gottesbeziehung und in unserem gelebten Christsein zu wachsen.
Da uns der Text nun vorgegeben ist, mögen wir uns mit ihm vielleicht auseinandersetzen. Der erste Schritt der Annäherung liegt darin, den Text – soweit wir das rekonstruieren können – in seinem Zusammenhang verstehen zu lernen. Der Abschnitt steht im Zusammenhang der ganzen Evangelienerzählung. Der Abschnitt wird auf dem Hintergrund der zeitgeschichtlichen Situation zu bedenken sein. Vielleicht ergibt sich aus diesem Wissen eine Öffnung auf einen Impuls in unsere Lebensumstände.
Innerhalb der Evangelienerzählung gehört unser Textabschnitt in die Aussendungsrede des Matthäusevangeliums. Da sind die Jünger gesendet worden, wie Jesus den Menschen die Wirklichkeit des nahe gekommenen Himmelreiches zu überbringen. Jesus tat es u. a. mit Heilungen, die den an Leib und/oder Seele Kranken die Zuwendung Gottes sichtbar machten. Aus der Lebensgeschichte Jesu wissen seine Schülerinnen und Schüler, dass er Widerstände aushalten musste, dass er Hass auf sich zog und schließlich um der Botschaft willen hingerichtet wird. Alle, die sich in den Dienst dieser Botschaft stellen, müssen mit einem vergleichbaren Schicksal rechnen: ‚Der Jünger muss sich damit begnügen, dass es ihm geht wie seinem Meister ...‘ (24)
Daran schließt sich unser Textabschnitt an. Er ist als eine Tröstung, aber auch als eine Mahnung an die Jünger zu verstehen: In aller Bedrängnis: Haltet dem Herrn und der Botschaft vom Himmelreich die Treue. Habt keine Angst vor denen, die eure Gegner sind.
Der Evangelist setzt seine Gedanken hier in den weiten Zusammenhang des Endgerichtes. Endgericht ist die Verantwortung des Lebens in der Ewigkeit des Schöpfers. Selbst wenn es Bedrängnis und Verfolgung gibt, selbst wenn ihr verunsichert werdet und euch fürchten müsst: Das Wahre und Bedeutende wird offenbar werden – im Endgericht, in der Begegnung des Lebens in der Einheit mit Gott. ‚Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird.‘ Diese Aussage lässt sich einerseits auf die Wirksamkeit der Jünger beziehen; dann wird es sich lohnen, unbeirrt weiter zu verkündigen. Andererseits wird all das, was in menschlichen Augen so erfolglos erscheinen mag, in den Augen der Lebensbilanz vor Gott ein anderes Gewicht bekommen.
Daraufhin erfolgt die Ermutigung, sich wirklich nicht ängstlich zurückzuziehen, sondern sich laut zu machen: ‚... und was man euch ins Ohr flüstert, das verkündet von den Dächern.‘
Und um den unbedingten Sendungsauftrag mit einem eigenen Gewicht zu belegen, wird der Vergleich hergestellt zwischen dem, was man vor den Menschen verlieren kann und dem, was man vor Gott verlieren kann. Menschen können den Jüngern arg zusetzen, können ihnen sogar das Leben nehmen, können aber nicht das Urwesen des Menschen, den Lebensatem Gottes zerstören: ‚Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können.‘ Die ‚Seele‘ bezeichnet jene von Gott eingehauchte Lebendigkeit.
Die Jünger mögen viel mehr bedenken, wie fundamental zerstörerisch ein Verlust der Verbindung mit dieser Lebenskraft Gottes, der ‚Seele‘ ist: ‚Fürchtet euch eher vor dem, der Seele und Leib in der Hölle verderben kann.‘
Um die Zuhörerschaft nicht entmutigt stehen zu lassen, erinnert der Evangelist nun noch einmal an die alles umfassende Macht und Souveränität Gottes. Selbst die in den Augen der Menschen materiell so bedeutungslosen Spatzen sind in der Obacht Gottes. Und wenn das schon für sie gilt: Wie viel mehr können sich die Menschen darauf verlassen, dass Gottes Obacht für sie niemals endet. ‚Fürchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen!‘
Selbst wenn das menschliche Leben durch Verfolger zerstört werden kann, so wird das Ziel des Lebens, die endgültige Gemeinschaft mit Gott, nicht zerstört werden können. Für die Gemeinde des Matthäus ist Jesus durch seinen Tod und seine Auferweckung dafür verlässlicher Zeuge. Auch hier können die Jünger ihn als Leitfigur ihres Lebens betrachten. Fürchtet euch nicht vor den Menschen. Fürchtet euch, das Ziel eures Lebens in der Wiederverbindung mit eurem Schöpfergott zu verpassen.
So endet unser kleiner Textabschnitt aus der Aussendungsrede an die Jünger: Bekennt euch standhaft zu Gott und dem Christus Jesus und dem Himmelreich. Ihr könnt gewiss sein, dass sich Gott ebenso zu euch bekennt. Das sind Gesten und Worte der Ermutigung, die Berufung angstfrei zu leben.
Auch das Gegenbeispiel findet Erwähnung: ‚Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch in vor meinem Vater im Himmel verleugnen.‘ Eine solche Aussage ist schwer auszuhalten. Wie sollen wir uns vorstellen, dass es im Wesen Gottes möglich wäre, seine Geschöpfe zu verleugnen? Dieser Satz steht hier, weil er eine klare Trennschärfe aussprechen will. Dieser Satz bezeugt die Ernsthaftigkeit, mit der der Evangelist um Menschen als Verkünder des Glaubens wirbt. Es ist anzunehmen, dass diese scharfe Grenzziehung dem Autor nötig erschien, um zu unterstreichen, wie zwingend der Auftrag einer Sendung ist
Dass Gott – auch im Zeugnis Jesu – kein Gott der Ausgrenzung ist, wird vom gleichen Evangelisten anrührend in der Skizzierung der Gestalt des Petrus deutlich. Der hat Jesus verleugnet. Trotz dieses Versagens erfährt er Vergebung und Würdigung. Er wird zum Fels, auf dem Jesus seine Kirche bauen will.
Soweit die Vermutung, wie der Autor diesen Akzent seines Evangeliums an seine Gemeinde gerichtet haben mag. Wir werden bedenken, wie uns in unsere Lebenssituation diese Gedanken erreichen. Vielleicht bewegt uns die Frage, ob wir uns überhaupt und wie wir uns als Verkündiger des nahe gekommenen Himmelreiches verstehen? Vielleicht kommen uns Szenen in Erinnerung, in denen wir spürten, wie schwer es uns fällt, uns zu unserem Glauben zu bekennen. Vielleicht denken wir an Begegnungen, nach denen wir ein schlechtes Gefühl hatten, geschwiegen zu haben, wo wir uns auch nach unseren eigenen Maßstäben hätten bekennen sollen. Vielleicht bewegt uns die Vorstellung, ob es so etwas wie eine Furcht angesichts unserer Verantwortung vor Gott gibt? Ob es eine Furcht ist, die uns klein machen und unfrei machen will – oder ob es eine Furcht ist, die uns unserer Verantwortung vor Gott bewusst werden lässt?
Vielleicht bewegt uns das Bild von einem sorgenden Gott, dem nichts von uns gleichgültig ist. Selbst die Haare auf dem Kopf seien in seinem Blick – nicht als Beobachter, sondern als Sorgender.
Und seiner Barmherzigkeit und Vergebung dürfen wir wohl immer gewiss sein. Wirkt diese Gewissheit für uns als Einladung, die eigene Lebensverantwortung nicht ganz so ernst zu nehmen?
Das könnten Gedanken sein, die dieser Text uns mit auf den Weg geben mag. Sperrig darf der Text dennoch bleiben. Es hilft, ihn erst einmal losgelöst von uns aus seiner Entstehungszeit heraus zu erschließen. Dann gibt es meist allemal Impulse, die uns nachdenklich stimmen können, heilsam nachdenklich.
Ihr Matthias Schnegg
Gegen Ende Juni feiern wir große Heiligengestalten – Johannes der Täufer (24.) und Peter und Paul (29.). An beiden Festtagen feiern wir um 18 Uhr eine Hl. Messe in unserer Kirche. Wir müssen dann leider darauf verzichten, uns an Orten der Darstellungen der Heiligen zu versammeln. (Johannes der Täufer krönt das Altarbild im nördlichen Seitenschiff, während die Heiligen Petrus und Paulus als Steinskulpturen hinter dem Taufstein zu sehen sind.
An den Freitagen werden wir weiterhin die Gottesdienste als Wortgottesdienste feiern. Es tut gut, dass diese Gottesdienste seit Beginn der Pandemie – wie selbstverständlich – von Gemeindemitgliedern geleitet werden. Das möge auch so bleiben, selbst wenn es hier nun wieder Messfeiern gibt. Sie sind eingeladen, die Leitung eines solchen Wortgottesdienstes zu übernehmen. Hilfestellung, wie so etwas aussehen kann, gibt es, wenn das erwünscht ist. Bitte melden Sie sich unter schnegg@lyskirchen.de. Danke allen, die solchen Gottesdiensten schon vorgestanden haben. Ihr Beispiel ermutigt, diese Feierform als festen Bestandteil unserer Liturgieformen zu bewahren.
21.06.2020 - 28.06.2020
12. Sonntag im Jahreskreis 2020:
19.00 Uhr Heilige Messe
Dienstag: 10.00 Uhr Gottesdienst
zur Verabschiedung von Herrn Fritz Goost, anschließend Beerdigung auf dem Friedhof Melaten
Mittwoch: 18.00 Uhr Heilige Messe
zum Fest Johannes des Täufers
Freitag: 18.00 Uhr Wortgottesdienst,
anschließend Bibelgespräch
in der Kirche
13. Sonntag im Jahreskreis 2020:
19.00 Uhr Heilige Messe
Der Prozess der Anpassung erfordert bestimmte Regeln, die durch die Einschränkungen erzwungen sind. Dazu gehört die Notwendigkeit, die Mitfeier am Gottesdienst anzumelden. Wie problematisch, aber auch den Umständen geschuldet das ist, wissen wir.
Bitte nur über das Pfarrbüro bei
Frau Nowakowski anmelden:
Mo-Fr 9-12 Uhr, nur Do 15-18 Uhr.
Tel: 0221/214615 oder
per Mail pfarrbuero@lyskirchen.de –
auch da nur Mo ab 9 Uhr bis Fr 12 Uhr.
Praktische Hinweise beim Kommen
zum Gottesdienst
Dass das alles nicht schön ist und teils auch als Zumutung erfahren wird, ist klar. Die Alternative wäre Stillstand. Danke für das geduldige oder gar humorig hingenommene Mitaushalten der Situation.