Gott selbst wird kommen
und euch erretten
Lesung aus dem Buch Jesaja
Jubeln werden die Wüste und das trockene Land, jauchzen wird die Steppe und blühen wie die Lilie. Sie wird prächtig blühen und sie wird jauchzen, ja jauchzen und frohlocken. Die Herrlichkeit des Libanon wurde ihr gegeben, die Pracht des Karmel und der Ebene Scharon. Sie werden die Herrlichkeit des HERRN sehen, die Pracht unseres Gottes. Stärkt die schlaffen Hände und festigt die wankenden Knie! Sagt den Verzagten: Seid stark, fürchtet euch nicht! Seht, euer Gott! Die Rache kommt, die Vergeltung Gottes! Er selbst kommt und wird euch retten. Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben werden geöffnet. Dann springt der Lahme wie ein Hirsch und die Zunge des Stummen frohlockt, denn in der Wüste sind Wasser hervorgebrochen und Flüsse in der Steppe. Der glühende Sand wird zum Teich und das durstige Land zu sprudelnden Wassern. Auf der Aue, wo sich Schakale lagern, wird das Gras zu Schilfrohr und Papyrus. Dort wird es eine Straße, den Weg geben; man nennt ihn den Heiligen Weg. Kein Unreiner wird auf ihm einherziehen; er gehört dem, der auf dem Weg geht, und die Toren werden nicht abirren. Es wird dort keinen Löwen geben, kein Raubtier zieht auf ihm hinauf, kein einziges ist dort zu finden, sondern Erlöste werden ihn gehen. Die vom HERRN Befreiten kehren zurück und kommen zum Zion mit Frohlocken. Ewige Freude ist auf ihren Häuptern, Jubel und Freude stellen sich ein, Kummer und Seufzen entfliehen.
Jes 35, 1-10
Macht euer Herz stark,
denn die Ankunft des Herrn steht nahe bevor
Lesung aus dem Jakobusbrief
Brüder, haltet geduldig aus bis zur Ankunft des Herrn! Auch der Bauer wartet auf die kostbare Frucht der Erde, er wartet geduldig, bis im Herbst und im Frühjahr der Regen fällt. Ebenso geduldig sollt auch ihr sein. Macht euer Herz stark, denn die Ankunft des Herrn steht nahe bevor. Klagt nicht übereinander, Brüder, damit ihr nicht gerichtet werdet. Seht, der Richter steht schon vor der Tür. Brüder, im Leiden und in der Geduld nehmt euch die Propheten zum Vorbild, die im Namen des Herrn gesprochen haben.
Jak 5, 7-10
+ Aus dem heiligen
Evangelium nach
Matthäus
In jener Zeit hörte Johannes im Gefängnis von den Taten Christi. Da schickte er seine Jünger zu ihm und ließ ihn fragen: Bist du der, der kommen soll, oder müssen wir auf einen andern warten? Jesus antwortete ihnen: Geht und berichtet Johannes, was ihr hört und seht: Blinde sehen wieder, und Lahme gehen; Aussätzige werden rein, und Taube hören; Tote stehen auf, und den Armen wird das Evangelium verkündet. Selig ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt. Als sie gegangen waren, begann Jesus zu der Menge über Johannes zu reden; er sagte: Was habt ihr denn sehen wollen, als ihr in die Wüste hinausgegangen seid? Ein Schilfrohr, das im Wind schwankt? Oder was habt ihr sehen wollen, als ihr hinausgegangen seid? Einen Mann in feiner Kleidung? Leute, die fein gekleidet sind, findet man in den Palästen der Könige. Oder wozu seid ihr hinausgegangen? Um einen Propheten zu sehen? Ja, ich sage euch: Ihr habt sogar mehr gesehen als einen Propheten. Er ist der, von dem es in der Schrift heißt: Ich sende meinen Boten vor dir her; er soll den Weg für dich bahnen. Amen, das sage ich euch: Unter allen Menschen hat es keinen größeren gegeben als Johannes den Täufer; doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als er.
Mt 11, 2-11
Es bleibt eine Herausforderung, die so alten Texte als Inspiration für unseren eigenen Glaubensweg annehmen zu können. Es fällt schwer, diese Botschaften ausschließlich vergeistigt zu lesen. Sie sind auch nicht als weltabgewandte schöngeistliche Literatur gedacht. Sie sind in konkrete Zeiten einer bewegten Zeitgeschichte geschrieben. Das Südreich Israels hat die Demütigung des babylonischen Exils erfahren, kennt aber auch die Zusage der Befreiung, weiß auch um die Heimführung aus Babylon durch den Perserkönig Kyrus. Der uns heute vorliegende Text des Jesajabuches umspannt die Zeit zwischen dem 8. und 6. vorchristlichen Jahrhundert. Was kann aus diesem Prophetenwort in unsere Zeit sprechen?
Für unsere aufgeklärte Wahrnehmung der Wirklichkeit ist die Vorstellung fremd, dass das politische Weltgeschehen etwas mit dem direkten Eingreifen Gottes zu tun hat. Fremd auch die Überzeugung, dass Sieg bedeutet, mit Gott im Reinen zu sein, Niederlage als Strafe Gottes, der sich nicht genug beachtet fühlt. Ob man zur damaligen Zeit nur so hat denken können, wissen wir nicht. Für die Offenbarungsschriften wird auf die geschichtlichen Ereignisse im Blick auf das Verhältnis zwischen Gott und dem Volk geschaut. Es ist eine Deutung aus dem Glauben heraus, dass Gott lebt und in die Geschichte der Menschen sich zeigt.
Vielleicht kann das uns heute Anregung sein, auf die gesellschaftlichen Ereignisse bewusst aus der Perspektive des Glaubens an die Wirkmacht Gottes zu schauen. Dann werden die Bilder und Aussagen der Prophetensprache durchlässig auf die Lebensdeutung unserer Wirklichkeit. In unserem Text geht es um eine Heilsverheißung, die auf verschiedene Lebenssituationen trifft. Einmal ist da ein Zustand der Bedrängnis, der sich aber aufzulösen beginnt (wie die Ahnung des Endes der babylonischen Gefangenschaft), andererseits ist es der Zustand der Befreiung, der sich der Ursache seiner Befreiung neu bewusst wird (wie für die Deportierten, die wieder in ihre Heimat zurückgekehrt sind).
Der Tenor der Botschaft sind die Freude und Dankbarkeit und der Aufbruch. All das kann geschehen, weil Gott Gott sein kann. Die Bindung an Gott schafft den lebevollen neuen Raum. Die Beziehung zu Gott gründet in der persönlichen und gemeinschaftlichen Bindung an Gott. Gottes Wille für die Welt ist ausgesprochen – durch die Tora, durch das Evangelium. Die Verheißung bedeutet, dass es ein heileres Leben da geben kann, wo Menschen sich in die Dynamik der Tora bzw. des Evangeliums Jesu einlassen.
Gerade das Zeugnis des Evangeliums besticht durch seine Entschiedenheit im Umgang miteinander und dem, was uns als Lebensraum anvertraut worden ist. Wir sind geneigt, die Botschaft des Evangeliums zu verharmlosen, indem sie zwar ein wenig unsere Gesellschaft und vor allem unsere Traditionen mit beeinflussen, aber nicht bestimmen darf. Es kommt nicht von ungefähr, dass manche das Evangelium ausgehöhlt sehen, lahmgelegt, müde gemacht durch die, die es sich gefügig gemacht haben. Dass eine solche Botschaft kaum noch prophetische Kraft ausstrahlen kann, leuchtet ein.
Das Prophetenwort, das uns an diesem Sonntag erreicht, ist ein Wort voller Zuversicht, dass diese Botschaft Leben erweckt. Leben kann da aufblühen, wo Menschen sich nicht allein zum Maß des Seins machen; wo Menschen Gott Gott sein lassen. Dieses ‚Gott-Gott-sein-Lassen‘ kommt da zum Zuge, wo wir als Jesus Christus Nachgehende das Evangelium leben.
Auf diesem Hintergrund können die Bilder des Prophetenbuches eine inspirierende Kraft entwickeln. Sie malen eine Landschaft voller Leben auf, eine Landschaft, die Freude an sich und ihrem Dasein hat: ‚Jubeln werden die Wüste und das trockene Land, jauchzen wird die Steppe und blühen, wie die Lilie ... und sie wird jauchzen, ja jauchzen und frohlocken!‘ Dieses Jauchzen über das Dasein hat seinen Urgrund darin, dass Gott in all seiner Schönheit erkannt worden ist: ‚Sie werden die Herrlichkeit des Herrn sehen, die Pracht unseres Gottes.‘ Sich auf Gott einzurichten ist nicht ewig nur Mühsal, Schuldbeladung, Kleinmachen. Die Herrlichkeit Gottes wird da als Freude erfahren, wo das Leben sich feiert. Wir kennen ja solche Glücksgefühle, ab und an, z. B. im Bestaunen mancher Naturerlebnisse, in der Erfahrung der Liebe.
Wenn nicht nur Begrenzung und Bedrängnis im Blick sind, sondern die positive Kraft, die aus der Gegenwart Gottes uns entgegenkommt, dann kann das enorm stark machen. Auch das kennen wir: Wie kräftigend es ist, wenn wir das Schöne leben und erleben dürfen. Im Prophetenwort wird das sehr leibgebunden ausgesprochen: ‚Stärkt die schlaffen Hände und festigt die schwankenden Knie!‘ Viele wissen, wie sich schlaffe Hände und schwankende Knie anfühlen, wie schwermütig, wie antriebsarm, wie anstrengend eine solche Lebenshemmung ist. Auch in diese Situation spricht der Prophet: ‚Sagt den Verzagten: Seid stark, fürchtet euch nicht! Seht, euer Gott!‘
Diese Vorstellung, dass unser Blick auf Gott eine Stärkung und Lebensfreude hervorrufen kann, ist vielen von uns kaum noch im Bewusstsein. Wie der Blick auf Gott geht? Es ist ein Bedenken der Gegenwart Gottes, wo immer wir uns bewegen. Es ist ein Vertrautmachen mit dem, was wir durch Jesus als Lebensstil nach der Vorstellung Gottes gelernt haben. Dieses Zutrauen kann Lebensumstände radikal verändern, kann aus Dürre kräftiges Leben machen, aus müder Blindheit einen klaren Blick formen, aus sich vor der Weltwirklichkeit verschließenden Ohren offene Wahrnehmung der Welt bringen.
In der Bildsprache der Prophetenbotschaft heißt das: ‚Die Augen der Blinden werden aufgetan, die Ohren der Tauben geöffnet; der Lahme springt wie ein Hirsch, die Zunge des Stummen jubelt; der glühende Sand wird zum Teich, das durstige Land zu sprudelnden Wassern ...‘
Die sonst so bedroht erlebte Umwelt legt die Furcht ab. Der Weg wird klarer, auf dem mir die Gegenwart Gottes begegnet. Wieder binden wir uns ein in die Sprache des Propheten: ‚Es wird dort keinen Löwen geben, kein Raubtier zieht hinauf.‘
Wie ein prall tosender Schlussakkord endet die Prophetie des Jesajabuches: ‚Die vom Herrn Befreiten kehren zurück und kommen zum Zion mit Frohlocken. Ewige Freude ist auf ihren Häuptern, Jubel und Freude stellen sich ein, Kummer und Seufzen entfliehen.‘
Das sind natürlich dichterische Überzeichnungen. Die wollen aber ein Gespür wecken, ein Empfinden auslösen, das im Menschen Aufbruch und Vertrauen in Gegenwart und Zukunft eröffnet. Das mit dem Kummer und Seufzen, das ist vielen sehr vertraut. Die Prophetenworte werden auch nicht bewirken, dass dies alles sogleich weggeblasen ist.
Der Weg aus der Düsternis zu mehr Licht ist ein Weg, kein Überspringen dessen, was wir als Entwicklung und Reifungsprozess kennen. In unserem Textausschnitt steht dieser Hinweis auf den Weg hin zur Befreiung aus der Enge, der Gefangenschaft, hin zur jauchzenden Freude. Da, wo die Erfahrung von Bedrohung vorherrschte, ‚auf der Aue, wo die Schakale lagern ... dort wird es eine Straße, den Weg geben; man nennt ihn den Heiligen Weg ... Er gehört dem, der auf dem Weg geht.‘
Wir gehen als Jesus-Christus-Glaubende diesen Weg gerade mitten durch manche Bedrohung und Lebenslähmung als den Weg des Evangeliums. Das haben wir, weil es den Menschen Jesus gibt, der das Abbild des Menschen nach der Vorstellung Gottes ist; der der Weg für uns ist, wie wir Gott Gott sein lassen können; und wie wir aus dieser Grundhaltung und aus diesem Grundvertrauen Leben in Fülle finden können.
Dass das nicht nur fromme, hinhaltende Prophetenphantasien sind, das können Menschen bezeugen, die die Dunkelheiten des Menschseins ebenso kennen wie die befreiende Kraft, die die Entschiedenheit für das Evangelium, für Gott, für die Menschen, für die alles verbindende Liebe durchleben.
Weil all das sich nähren darf aus der Erfahrung mit Jesus, färbt der Blick auf das Gedenken seines Menschseins auch die Vorfreude auf das, was aus Vertrauen an Lebensfülle wachsen und reifen kann.
Ihr Matthias Schnegg
Gaudete in Domino semper:
„Freut euch im Herrn allezeit“
3. Advent 2019:
18.00 Uhr Rorate-Messe
zum 3. Advent
Dienstag:
18.00 Uhr Rorate-Messe der Gemeinde,
auch als Dankmessfeier zur Diamantenen Hochzeit
der Eheleute Klara und Fredi Dierkes
Mittwoch:
18.00 Uhr Rorate-Messe der Gemeinde
Donnerstag:
18.00 Uhr Rorate-Messe der Gemeinde
Freitag:
18.00 Uhr Rorate-Messe der Gemeinde
Anschließend Bibelgespräch im Pfarrsälchen
Samstag:
18.00 Uhr Rorate-Messe der Gemeinde
Rorate, caeli desuper,
et nubes pluant iustum:
aperiatur terra,
et germinet salvatorem:
„Tauet, ihr Himmel,
von oben, ihr Wolken, regnet den ...
4. Advent 2019:
18.00 Uhr Rorate-Messe
zum 4. Advent
Montag:
18.00 Uhr Rorate-Messe der Gemeinde
Weihnachten 2019
Am 24.12. um
18 Uhr feierliche Christmette
und um
23 Uhr feierliche Christmette
Am 25.12. und 26.12.
um 18 Uhr:
Festliche
Hl. Messe zum 1. Weihnachtstag
und zum Stephanustag (26.12.)
Victoriastr. 12
50668 Köln
Heilige Messe im NOTEL
jeweils dienstags
und donnerstags
um 18.45 Uhr
HEILIG ABEND 24.12.2019
um 18 Uhr Christmette und
um 23 Uhr Christmette
Weihnachten 25.12.2019
um 18 Uhr Festhochamt
zur Geburt des Herrn
Stephanus 26.12.2019
um 18 Uhr Heilige Messe zum
Gedenken des Erzmärtyrer Stephanus
Eine Einleitung zu Jesaja
von Matthias Schnegg
In den Messfeiern an den Adventssonntagen werden wir uns im Reifen unseres Glaubens durch die Lesungen aus dem Propheten Jesaja begleiten lassen. Daher hier auch ein Text um sich mit dem Jesaja-Buch vertraut zu machen.
Den Abschied vom ausgehenden Jahr begehen wir mit einem feierlichen Gottesdienst. Erfahrungen des scheidenden Jahres werden als Fürbitten in die Gegenwart Gottes gestellt. So die herzliche Einladung, dass auch in diesem Jahr die Anliegen und Fürbitten aus dem Kreis der Gemeinde kommen. Die Themen können Sie selbst wählen. Die Fürbitten sind in der Form vergleichbar mit den Großen Fürbitten, wie wir sie aus der Liturgie des Karfreitags kennen:
1. Das Gebetsanliegen wird benannt.
2. Die Gemeinde schließt sich mit dem Kyrieruf diesem Anliegen an.
3. Der Vorsteher spricht das Gebet, mit dem dieses Anliegen vor Gott getragen werden soll. Ein Beispiel:
1. Herr, wir merken, wie der Umgang der Menschen miteinander rauer wird, dass Hass geäußert werden darf, dass Verantwortung für das eigene Wort versagt wird. Wir beten um Respekt vor der
Würde jedes Menschen.
2. Kyrie eleison.
3. Herr, du bist er Schöpfer aller Menschen. Ohne Ausnahme hast du sie mit göttlicher Würde ausgestattet. Stärke in uns die Würdigung dieser Würde. Stärke uns in unseren Begegnungen, diese
Würde zu wahren.
Sie sind eingeladen, mit einem Ihnen wichtigen Anliegen aus dem ausgehenden Jahr eine Fürbitte mit einzubringen. Danke für Rückmeldungen an schnegg@lyskirchen.de .
Die Woche vor Weihnachten ist adventlich geprägt. Wir feiern ab 17.12. jeweils
18 Uhr Hl. Messe als Rorate-Messe auf das Weihnachtsfest hin.
Die Woche nach Weihnachten ist weihnachtlich geprägt. Wir feiern bis zum 31.12. um 18 Uhr feierliche Hl. Messe.
Das Sonntagsblättchen erscheint am 4. Advent nicht, sondern erst zu Weihnachten. Die dann folgende Ausgabe kommt zu Neujahr. Danach erfolgt der Rhythmus wieder jeden Sonntag.
Diesen 3. und den kommenden 4. Advent wird der Wäschekorb aus dem Notel wieder am Eingang zur Kirche stehen. So Sie können und mögen, nimmt dieser Korb gerne Artikel auf, die für das alltägliche Leben im Notel und in der Krankenwohnung gebraucht werden: Salami, Nutella, Obstkonserven, Deo-Spray und Zahnbürsten.
Die Weihnachtserzählung scheint manchmal so idyllisch – eine anrührende Geschichte aus orientalischer Welt. Und dann sehen wir die Figuren in der Lyskircher Krippe und sehen da die Menschen, die munter Weihnachtsmarkttreiben genießen und solche, die im gleichen Umfeld zur Registrierung gezwungen werden. Der Polizist ist Weg weisend.
In der Weihnachtserzählung ist es die Volkszählung, die die Menschen anstehen ließ, um sich registrieren zu lassen. Und heute stehen andere da, der Jude, der um seines Glaubens willen erfasst wird, der Obdachlose, die Sozialdemokratin, das Roma - Mädchen, die Autistin, der Asylsuchende. Denen, die Weihnachtsmärkte mögen, sollen ihren Gefallen daran haben. Ein nur idyllisches Ausblenden nimmt die Weltwirklichkeit nicht wahr. Just in diese Weltwirklichkeit kommt die sichtbare Gegenwart Gottes. Sie ist der mögliche andere Blick, der der unbeirrbaren Liebe Gottes zum Leben traut und dieses Vertrauen bezeugt. Dieses Kommen gilt denen auf dem Weihnachtsmarkt ebenso wie denen, die zur Registrierung anstehen müssen. Und wie schnell kann es geschehen, dass die Seiten gewechselt werden müssen – wider Willen. Daher der nachdenkliche Gedanke des Martin Niemöller:
„Als die Nazis die Kommunisten holten,
habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Gewerkschaftler holten, habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Gewerkschaftler.
Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Jude.
Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.“
(Im Anschluss an die Messfeier des 2. Advent wird der Inspirator der Krippe, Benjamin Marx, eine Führung zur diesjährigen Krippenbotschaft im Advent halten.)