Wir feiern sie, wir zelebrieren sie,
wir stehen sie ab, wir sitzen sie ab, wir schöpfen aus ihr,
wir verstehen sie nicht, wir erfahren sie: die Messfeier.
Sie hält uns viele Zeichen hin, Worte, Handlungen, Gegenstände,
die wir wahrnehmen und nicht wahrnehmen.
Vielleicht mögen Sie es, einzelne Stationen in den Blick zu nehmen,
sich von ihnen ansprechen zu lassen,
sie neu zu entdecken.
Zeichen, Worte, Riten wollen verkostet werden
wie das Brot, die Eucharistie, die wir empfangen.
Nicht ihre Masse sorgt für den reichen Inhalt,
den reich gedeckten Tisch, sondern das Wahrnehmen dessen, das sich, der sich darin ausdrücken kann, dessen Gegenwart wir verkosten.
Bernd Mönkebüscher
Wie sind Sie hereingekommen?
Durch die Tür natürlich –
wie denn sonst gelangen wir von einem Raum in den anderen
oder von außen nach innen und umgekehrt…
Aber manchmal, da wollen wir gar keine Tür nutzen,
sondern wollen mit dem Kopf durch die Wand:
vielleicht, weil es uns nicht schnell genug geht,
oder weil uns die Geduld abhanden geraten ist.
Obwohl noch niemand mit dem Kopf durch die Wand gekommen ist,
können wir uns von dem Bestreben wohl nicht ganz frei sprechen. >>>
Schon die vorchristliche Antike kannte den Zuruf Kyrie eleison
und brauchte ihn als Huldigungsruf an den Herrscher,
an die aufgehende Sonne oder an sonst irgendeine Gottheit.
Es ist darum kein Bußruf, auch wenn unser deutsches „Herr, erbarme dich“
es nahe legen könnte,
es ist ein Lobpreis:
Das Volk jubelte seinem Kaiser zu. >>>
In der Urkirche bezeichnete man die Eucharistie als „Brot brechen“.
„Er brach das Brot“ hören wir in jeder Messfeier von Jesus,
nach Seiner Auferstehung wird Er sogar am Brotbrechen erkannt.
Das Brotbrechen ist ein starker Ausdruck für die Gegenwart Jesu,
denn es drückt Sein Leben aus:
ein Leben, das sich zerbrechen lässt,
um dem Leben anderer zu dienen. >>>
Und singen mit den Chören der Engel das Lob deiner Herrlichkeit
Wir vereinen uns mit den Chören der Engel
zum Hochgesang von deiner göttlichen Herrlichkeit.
In jeder Eucharistiefeier beten wir mit dieser oder einer ähnlichen Wortwahl.
Denn die Bibel, der Glaube
hat sich die Ewigkeit nicht anders vorstellen können als voll von Musik.
Der Himmel hängt voller Geigen.
Es gibt himmlische Chöre, Instrumente für die Engel,
den nicht enden wollenden Lobpreis. >>>