Sonntag, den 05.10.2014
Der 5. Oktober ist der 278. Tag des Gregorianischen Kalenders, somit verbleiben noch 87 Tage bis zum Jahresende.
Buddeln unterm Todesstreifen
"Tunnel 57"
brachte die Freiheit
Am 5. Oktober 1964 ist die bis dahin größte und Aufsehen erregendste Tunnelflucht unter der Berliner Mauer hindurch abgeschlossen: 57 Ostberlinern gelingt es durch einen 140 Meter langen Tunnel in den Westteil der Stadt zu fliehen.
Als Ausgangspunkt wählten sie den Keller einer stillgelegten Bäckerei im Wedding, Bernauer Straße 97, unmittelbar an der Sektorengrenze. Elf Meter teuften sie den Einstieg ab, dann wühlten sie sich 140 Meter weit unter zwei Straßenbreiten und einem Häuserblock hindurch bis unter den Hinterhof des Ost-Berliner Hauses Strelitzer Straße 55.
Es sagte Immanuel Kant
(1724 - 1804), deutscher Philosoph
Das Vermögen, die Motive des Wollens schlechthin
selbst hervorzubringen, ist die Freiheit.
Und so viele Menschen, so viele heute, befinden sich in der Lage des Ijob. Wie Ijob verstehen viele gute Menschen nicht, was ihnen zugestoßen ist, warum es so ist. Viele Brüder und Schwestern, die keine Hoffnung haben. Denken wir an die Tragödien, an die großen Tragödien, zum Beispiel an diese unsere Brüder und Schwestern, die – weil sie Christen sind – aus ihren Häusern verjagt wurden und denen nichts mehr bleibt: ‚Aber Herr, ich habe an dich geglaubt. Warum? An dich glauben – ist das eine Verfluchung, Herr?’“.
Papst Franziskus am Dienstag zu Ijob
(3,1-3.11-17.20-23)
Er wird den Weinberg an andere Winzer verpachten
+ Aus dem heiligen
Evangelium nach Matthäus
In jener Zeit sprach Jesus zu den Hohenpriestern und den Ältesten des Volkes: Hört noch ein anderes Gleichnis: Es war ein Gutsbesitzer, der legte einen Weinberg an, zog ringsherum einen Zaun, hob eine Kelter aus und baute einen Turm. Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste in ein anderes Land. Als nun die Erntezeit kam, schickte er seine Knechte zu den Winzern, um seinen Anteil an den Früchten holen zu lassen. Die Winzer aber packten seine Knechte; den einen prügelten sie, den andern brachten sie um, einen dritten steinigten sie. Darauf schickte er andere Knechte, mehr als das erste Mal; mit ihnen machten sie es genauso. Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen; denn er dachte: Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben. Als die Winzer den Sohn sahen, sagten sie zueinander: Das ist der Erbe. Auf, wir wollen ihn töten, damit wir seinen Besitz erben. Und sie packten ihn, warfen ihn aus dem Weinberg hinaus und brachten ihn um. Wenn nun der Besitzer des Weinbergs kommt: Was wird er mit solchen Winzern tun? Sie sagten zu ihm: Er wird diesen bösen Menschen ein böses Ende bereiten und den Weinberg an andere Winzer verpachten, die ihm die Früchte abliefern, wenn es Zeit dafür ist. Und Jesus sagte zu ihnen: Habt ihr nie in der Schrift gelesen: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, er ist zum Eckstein geworden; das hat der Herr vollbracht, vor unseren Augen geschah dieses Wunder? Und wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschellen; auf wen der Stein aber fällt, den wird er zermalmen. Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird euch weggenommen und einem Volk gegeben werden, das die erwarteten Früchte bringt.
Mt 21, 33-44
Im Fluss der Erzählung des Matthäusevangeliums finden wir Jesus weiterhin im Tempel. Er spricht besonders zu den Hohenpriestern, den Ältesten und den Pharisäern. Das Volk und die Schüler Jesu werden mitgehört haben. Es geht um das Reich Gottes. Immer wieder hat das Evangelium betont, dass das Reich Gottes sich im Tun der Gerechtigkeit Gottes zeigt, also kein spirituelles Jenseitsereignis ist, sondern eine Lebenshaltung und Lebenspraxis, die ihre Erfüllung in der Vollendung bei Gott finden wird. Matthäus betont auch immer wieder, dass es darauf ankommt, dass wir die Früchte des Reiches Gottes einbringen. Kein frommes ‚Herr, Herr!‘ wird ausschlaggebend sein, sondern ‚wer diese meine Worte hört und danach handelt, ist wie ein kluger Mensch…‘ (7,24)
Am Ende unseres Gleichnisses von den bösen Winzern geht es auch wieder um das Fruchtbringen. Das Gleichnis selber verlagert das Gewicht aber auf die Winzer, also auf die, denen der Weinberg anvertraut ist. Der Weinberg steht für das Reich Gottes. Der Herr dieses Weinberges ist Gott. Das Evangelium greift mit dem Weinberg auf ein Motiv zurück, dass der Prophet Jesaja (5,1-7) sehr plastisch ausmalt. Darin geht es auch um den liebevoll sorgenden Weinbergsbesitzer und um die Früchte, die zu erbringen sind – nicht saure, sondern süße Beeren. Die Enttäuschung im Weinberglied des Jesaja ist nachhaltig: Das Volk, dem diese Kostbarkeit Gottes anvertraut ist, wird dieser Gabe nicht gerecht. Das hat zerstörerische Wirkung.
Jesus in der Darstellung des Matthäusevangeliums greift dieses Bild vom Weinberg auf. Jetzt steht es für das, was er gebracht hat: das Reich Gottes. Matthäus verlegt die Geschichte in die nahe Erntezeit. Aufmerksame Zuhörer des Evangelisten wissen, dass sowohl der Täufer Johannes als auch Jesus bei seinem ersten öffentlichen Auftreten vom nahegekommenen Reich Gottes sprechen. Die Erntezeit unterstreicht, dass mit Jesus dieses Reich Gottes tatsächlich nahegekommen ist. Jesus predigt diese Ankunft durch Wort und Tat. Die, die das eigentlich am ehesten hätten hören können, waren die religiösen Führer – die Hohenpriester, die Ältesten, die Pharisäer. Alle kennen sie die Heiligen Schriften. Alle wissen sie, dass mit dem Messias das Reich Gottes sich vollendet.
Das Drama der Glaubensgeschichte besteht darin, dass dieses Geschenk Gottes von den Menschen nicht angenommen wird. Zur Zeit der Erzählung des Gleichnisses sind es die widerstrebenden religiösen Führer. Sie sehen das Reich Gottes nicht in Jesus angekommen. Sie haben ihre eigenen Vorstellungen, wie Reich Gottes zu sein hat. Weil sich die Begegnung mit Jesus so ganz anders gestaltet als die eigenen Vorstellungen, kommt es zum gewaltigen Konflikt. Das Gleichnis nimmt dieses erzählerisch auf:
Der Weinbergbesitzer bewahrt sein Interesse an seinem Weinberg. Das ist gut zu wissen, denn selbst wenn die Winzer ihn veruntreuen – der Herr wird seinen Weinberg niemals aufgeben. Er bestellt Winzer, die für die Zeit seiner Abwesenheit Sorge tragen sollen. Sie müssen nicht einmal zur Ernte alles abgeben. Der Herr beansprucht seinen Anteil. Aber die Winzer erweisen sich als böse. Sie wollen mehr. Alle Knechte des Herrn, die die Früchte abholen wollen, werden missachtet. Die Brutalität der Winzer steigert sich beim zweiten Durchgang der Knechte.
Der Höhepunkt der Bösartigkeit wird erkennbar im Umgang mit dem Sohn. Die Winzer wollen nicht etwa einmal keinen Anteil ausliefern. Sie wollen Besitzende werden. Sie haben es auf das Erbe abgesehen. Wenn wir in der Deutung des Bildes bleiben, dann haben sie es auf das Reich Gottes abgesehen. Der Sohn, der Erbe dieses Reiches ist, soll vernichtet werden. Beim Lesen dieses Abschnittes des Gleichnisses sind uns die vielen Vorläufer des Reiches Gottes vor Augen, schließlich Jesus als der Repräsentant dieses Reiches Gottes. Die religiösen Führer zur Zeit Jesu haben sich diesem Reich Gottes mit dem Messias Jesus verschlossen. Sie haben wohl in der Vorstellung gelebt, dass sie mit dem Tod des Ideenträgers die Idee vernichtet hätten. Das meinen Menschen öfter, dass sie, wenn sie die Repräsentanten einer Idee vernichten, die Idee selbst ausgelöscht haben. Dem ist nicht so. Wir kennen viele Zeugnisse davon.
Die Evangelienerzählung wechselt von der Geschichte zur Ausdeutung. Dieses Mal spricht nicht Jesus allein die Deutung aus. Er spricht die Zuhörerschaft an und fragt, was ein so geprellter Besitzer nach menschlichem Ermessen zu tun habe. Die Antwort ist eindeutig: Den bösen Menschen wird er ein böses Ende bereiten und den Weinberg an andere Winzer verpachten, die ihm die Früchte abliefern zur rechten Zeit. Hier fällt auf, dass die Aussage in die Zukunft hinein formuliert ist. Es ist wie eine letzte Warnung an die, die das Reich Gottes verraten: Es ist noch nicht jetzt – es kann aber so geschehen, wie am Beispiel der bösen Winzer erzählt. Die Geschichte lässt also Freiraum, sich der Verantwortung des Reiches Gottes zu stellen und entsprechend zu handeln. Dann wird auch wieder gewichtig, dass es darum gehen wird, die rechten Früchte – die gelebte Gerechtigkeit Gottes – zu bringen.
Es schließt sich eine Belehrung an – zunächst in einem Zitat aus dem Psalm 118, dann aber auch in einer deutlichen Ansage. Die Bauleute, das sind die religiösen Führer, die ihrer Verantwortung nicht gerecht werden. Sie verwerfen den Stein (= Jesu). Im Heilsplan Gottes aber ist der der entscheidende, der alles zusammenhaltende Stein, der Eckstein. Mag es die Menschen verwundern, dass gerade dieser so fremd und widerständig anmutende Jesus dieser Stein ist – das ist das Wunder, das so Andere, das Gott der Welt vor Augen gestellt hat. Dieses Zitat betont die unverwechselbare und einzigartige Bedeutung Jesu. Wenn Menschen das Reich Gottes suchen und mitgestalten wollen, dann sind sie auf die Person Jesu verwiesen – unausweichlich.
Die deutliche Ansage des matthäischen Jesus verdeutlicht das: An Jesus kommt niemand vorbei. Wer auf diesen Stein fällt, der wird ihn nicht beiseiterücken können. Man wird sich dabei eine blutige Nase holen. Und wer meint, diesen Stein gar vernichten zu können, der wird durch ihn gänzlich zu Fall kommen. Auch hier ist wieder in die Zukunft gesprochen. Es muss nicht so sein, sagt der Evangelist, aber es kann so kommen. Für die, die Jesus ablehnen, ist es eine Mahnung. Für die aus dem Schülerkreis Jesu ist es eine Bekräftigung, ihr Lebenshaus auf den richtigen Eckstein gesetzt zu haben.
Schließlich endet unsere Perikope wieder mit dem Hinweis auf die Bedeutung der Früchte. Das Gleichnis nahm erst dazu Stellung, wie sich Menschen zum Reich Gottes in Jesus stellen müssen. Da gibt es verschiedene Arten der Abwehr, aber auch der bewussten Zuwendung. Am Ende geht es dann wieder um die Früchte, die zu erbringen sind, damit das Reich Gottes wachsen kann und wächst. Die Früchte bringen all die, die das Wort des Messias Jesus (des Ecksteins) hören und es befolgen. Eingesetzt sind die, die das zum Maß ihres Lebens gemacht haben. Manche mögen sich als Sachwalter des Reiches Gottes fühlen, manche mögen für sich beanspruchen, die einzig legitimen Sachwalter zu sein. Das Evangelium warnt vor einer eigenwilligen Bemächtigung des Reiches Gottes. Maß und Mitte muss demnach Jesus sein, sein Wirken, sein Wort, sein Handeln. Das ist in der praktischen Auswirkung auf das Leben an sich so einleuchtend. Wir wissen, wie schwer es immer wieder ist, dieser Logik der Gerechtigkeit Gottes gerecht zu bleiben.
Das Reich Gottes ist kein Besitz, den religiösen Gruppen für sich beanspruchen können. Das scheint uns so selbstverständlich. Die Wirklichkeit der verschiedenen, konkurrierenden Meinungen innerhalb der Konfession oder darüber hinaus oder gar über die Grenzen des eigenen Religionsbekenntnisses hinaus ist uns sehr vertraut. Die zukunftsweisende Mahnung des Evangelisten ist darauf aus, dass wir nicht reinfallen auf alle, die aus eigenem Interesse sich des Reiches Gottes bemächtigt haben. Aber wie können wir das unterscheiden lernen? Wir werden immer wieder Verlockungen oder Verwirrungen sehen, wenn wir Gruppierungen mit Absolutheitsanspruch begegnen. Das Maß, der Eckstein, ist nach dem Evangelium die Person Jesu. Auf ihn gilt es zu hören und entsprechende Frucht zu bringen. Was das im Einzelnen sein kann, davon erzählen die Evangelien.
Es stimmt nachdenklich, dass unser Glaube und die Praxis unseres Glaubens kein Besitz ist. Er kann uns genommen werden – und zwar wie von selbst dadurch, dass wir uns um die Früchte nicht scheren.
Und wenn in der Verwirrung, wo denn die rechten Sachwalter sind, wir unsicher sind, dann ist über allem so trostvoll, dass der Herr des Weinberges, der Gott des Reiches Gottes, das Seine niemals verlassen hat. Gott wird Ermutigung geben, in das Fruchtbringen hineinzuwachsen.
Ihr Matthias Schnegg
Aufruf der deutschen Bischöfe zu einer Sonderkollekte
für die Flüchtlinge im Mittleren Osten
Liebe Schwestern und Brüder,
das Elend im Mittleren Osten hat eine neue Dimension erreicht. Hunderttausende sind vor den Milizen des sogenannten "Islamischen Staates" geflohen. In vielen Teilen Syriens und des Iraks leiden Minderheiten, besonders die Christen. Viele wurden ermordet, andere gedemütigt, beraubt und aus ihrer Heimat vertrieben.
Zweifellos ist es Aufgabe der internationalen Staatengemeinschaft, sich den Extremisten entschlossen entgegenzustellen und die Verfolgten und Bedrohten zu schützen. Uns Christen ist in dieser Situation vor allem aufgetragen, den Notleidenden zu helfen. Trotz der in den letzten Monaten auch von der Kirche schon geleisteten Hilfe fehlt es aber weiterhin an Unterkünften, Lebensmitteln und medizinischer Versorgung. Der bald beginnende Winter wird die Not verschlimmern.
Wir Bischöfe wissen um die große Hilfsbereitschaft der Katholiken in Deutschland. So haben wir uns entschlossen, zu einer Sonderkollekte für die Flüchtlinge im Mittleren Osten aufzurufen, die am Sonntag, dem 12. Oktober 2014, in allen Gottesdiensten gehalten werden soll.
Wir erbitten Ihre großzügige Spende. Zugleich rufen wir dazu auf, für alle Opfer der Gewalt in Syrien und im Irak zu beten. Verstärken wir die Bitte um den Frieden, dass die Menschen in diesen Ländern wieder sicher leben und die Geflüchteten zurück- kehren können.
Fulda, den 25. September 2014
Für das Erzbistum Köln
Rainer Kardinal Woelki
27. Sonntag im Jahreskreis
Woche vom 05.10. – 12.10.2014
Sonntag:
19.00 Uhr Heilige Messe der Gemeinde
als Jahrgedächtnis für Helga Hamm
Kollekte: LYSKIRCHENSonntag
Donnerstag:
15.00 Uhr Rosenkranzgebet für den Frieden
und Versöhnung der Religionen und Kulturen
Freitag:
18.00 Uhr Heilige Messe in der Krypta,
anschließend Bibelgespräch im Pfarrsälchen
Sonntag:
15.00 Uhr Taufe des Kindes Elena Jers
19.00 Uhr Heilige Messe der Gemeinde
Kollekte: Flüchtlingshilfe IRAK
Heilige Messe im Notel, Victoriastrasse 12, Köln
am Dienstag und am Donnerstag jeweils um 18.45 Uhr
Kindermesse
in Maria im Kapitol
Kasinostrasse 6
50676 Köln
jeden Sonntag um 9.30 Uhr
Sie sind eingeladen.
Derzeit in Weihbischof Melzer zur Visitation im Dekanat Köln-Mitte. Am 19.10. wird er zusammen mit uns die Abendmesse der Gemeinde in Lyskirchen feiern. Im Anschluss daran sind Sie alle herzlich willkommen zu einer Begegnung in der Unterkirche.
Für die Gremien des Seelsorgebereiches wird am 27.10. um 19 Uhr im Pfarrsaal von St. Maria im Kapitol eine Begegnung mit dem Weihbischof stattfinden.
Nun zum dritten Mal sind Sängerinnen und Sänger zu einer Gesangsstunde mit unserem Kantor Ulrich Cordes eingeladen: Wir treffen uns zur Stärkung unseres Gemeindegesangs am Sonntag, 26.10. um 16.30 Uhr im Pfarrsälchen. Eingeladen sind alle, die gerne singen und wissen, dass ihre Freude am Singen nicht durch die Möglichkeiten etwas eingeschränkt sind. Meine bisherigen Einladungen, dass nur sangesstarke Frauen und Männer kommen mögen (weil es ja um die Stärkung unseres Gemeindegesangs geht), ist offensichtlich eher abwehrend verstanden worden. Gottlob haben sich dennoch Menschen ‚getraut’, obwohl sie keine ausgebildete Stimme einbringen konnten. An diesem Tag ist dann die ganze Gemeinde eingeladen, um 17.45 in der Kirche evtl. neu in der Gesangsstunde Erprobtes mit für den Gemeindegesang einzuüben.
Vermutlich wird Mitte November Pater Georges aus Damaskus wieder einen Besuch bei uns machen. Er ist uns herzlich willkommen. Viele von uns tragen die Leiden der Menschen in Syrien mit in ihren Gedanken und Gebeten. Wir werden dann auch eine Sonderkollekte halten. Dazu aber mehr, wenn wir genauere Zeiten seines mögliche Hierseins erfahren werden.
Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode erhofft sich von der heute in Rom beginnenden außerordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode substanziell neue Aussagen zu den strittigen Fragen der Sexual- und Familienlehre. „Ich erwarte, dass wir hinterher nicht einfach genau dasselbe sagen wie vorher“, sagte Bode in einem Interview der Tageszeitung „Die Welt“ in der Samstagsausgabe. Die weltweite Umfrage zu Ehe und Familie zur Vorbereitung der Synode habe gezeigt: „Es gibt da eine große Kluft zwischen der Lehre der Kirche und der Lebenswirklichkeit der Gläubigen. Darauf müssen wir reagieren.“ Die Werte von Partnerschaft und Familie würden allgemein gesucht, so Bode, aber die Vorstellungen davon, wie diese Werte erreicht und geschützt werden könnten, seien sehr unterschiedlich.
„Pastorale Herausforderungen der Familie
im Kontext der Evangelisierung“
das ist der Titel der Bischofssynode, die heute im Vatikan
beginnt.
INFO >>>
"Mögen hätt' ich schon wollen,
aber dürfen hab ich mich nicht getraut!"
Karl Valentin
Lieber Herr Kardinal Müller,
Ziel ist „die volle Aussöhnung“. Wie soll das gehen? Es sind ja nicht die Bischofshandschuhe und die Heilige Messe „versus apsidem“, die irritieren. Bischofshandschuhe und Heilige Messe
„versus apsidem“ gibt es innerhalb der Katholischen Kirche seit dem Motu proprio „Summorum Pontificum“ vom 7. Juli 2007 von Benedikt XVI. wieder reichlich. Schauen Sie doch einfach mal in
Ss.ma Trinità dei Pellegrini in Rom ganz nahe am Tiber vorbei. Auch ein Höhepunkt des „Summorum Pontificum“ wird das Pontifikalamt zum Abschluß der Internationalen Wallfahrt „Populus
Summorum Pontificum“ am 25. Oktober 2014 um 12 Uhr mit Kardinal Burke im Petersdom sein. Also diese Gruppe ist bei Mutter Kirche wahrlich nicht unterdrückt. Aber was machen Sie mit der
Geisteshaltung der Piusbrüder, die sich in so manchen Aussagen widerspiegelt?
Fragt ein einfacher Katholik
„Da erklärt Papst Benedikt uns, der moderne Staat habe sich seit dem 19. Jahrhundert, wo er von der Kirche verurteilt wurde, verändert. Heute sei der moderne Staat besser, versöhnlicher, weniger radikal und folglich musste die Kirche auf dem Konzil bezüglich des Verhältnisses zum Staat eine neue Haltung einnehmen. Und indem sich die Kirche eines der fundamentalen Prinzipien des modernen Staates zu eigen machte, nämlich die Neutralität, die Unparteilichkeit allen Religionen gegenüber, konnte die Kirche ihr eigentliches Erbe wiederfinden. […] Anders ausgedrückt erklärt der Papst, 1700 Jahre der Kirchengeschichte sei außerhalb der Lehre Unseres Herrn abgelaufen; die Kirche habe während 1700 Jahren ihr Erbe verloren und jetzt wiederentdeckt, indem sie auf den katholischen Staat verzichtet. Wenn das kein Bruch sein soll, was ist es dann?“
„Wir brauchen heute Männer, die Männer sein wollen, Frauen, die Frauen sind und Frau sein wollen, das heißt Gehilfin des Mannes und Mutter der Kinder.“
Pater Franz Schmidberger
„Fast kein Mädchen sollte zu irgendeiner Universität gehen. […] Aber wo finden weiterführende Mädchenschulen dann ihrerseits weibliche Lehrkräfte, wenn kein Mädchen mehr ein Studium absolviert? Man braucht keine Universität, um das meiste von dem zu lernen, was Mädchen unterrichtet zu werden brauchen, zum Beispiel Hauswirtschaft, Einrichtung und Unterhalt eines Heims, Pflege und Erziehung der Kinder, die geistige und soziale Vorbereitung auf die Ehe.“
Bischof Richard Nelson Williamson
„Welches Evangelium besitzt er? Welche Bibel hat er, dass er solche Sachen sagt? Es ist entsetzlich. Was hat das mit dem Evangelium zu tun? Mit dem katholischen Glauben? Das ist der pure Modernismus, meine lieben Brüder. Wir haben es mit einem echten Modernisten zu tun." ...
Bischof und Generaloberer der Priesterbruderschaft St. Pius X. Bernard Fellay
„Wir ändern unsere Positionen nicht; sondern wir haben die Intention, Rom zu bekehren, das heißt, Rom zu unseren Positionen zu führen.“
„Sie können Vatikanum II nicht als ein katholisches Werk lesen. Es basiert auf der Philosophie des Immanuel Kant. […] Ich werde sagen, eines Tages sollte die Kirche dieses Konzil tilgen. Sie wird nicht mehr von ihm reden. Sie muss es vergessen. Die Kirche wird weise daran tun, dieses Konzil zu vergessen.“
Bischof Bernard Tissier de Mallerais
„Die Laizität ist der öffentliche Atheismus und das ist eine schwere Sünde. Der Atheismus beruht auf der Erklärung der Menschenrechte. Die Staaten, die sich seither zu diesem offiziellen Atheismus bekennen, befinden sich in einem Zustand dauernder Todsünde.“
Erzbischof Marcel François Marie Joseph Lefebvre
„Mit dem Kreuzestod Christi ist der Vorhang des Tempels zerrissen, der Alte Bund abgeschafft, wird die Kirche, die alle Völker, Kulturen, Rassen und sozialen Unterschiede umfasst, aus der durchbohrten Seite des Erlösers geboren. Damit sind aber die Juden unserer Tage nicht nur nicht unsere älteren Brüder im Glauben, wie der Papst bei seinem Synagogenbesuch in Rom 1986 behauptete; sie sind vielmehr des Gottesmordes mitschuldig, so lange sie sich nicht durch das Bekenntnis der Gottheit Christi und die Taufe von der Schuld ihrer Vorväter distanzieren. Im Gegensatz dazu behauptet das II. Vatikanum, man könne die Ereignisse des Leidens Christi weder allen damals lebenden Juden ohne Unterschied noch den heutigen Juden zur Last legen.“
Pater Franz Schmidberger
„Ich weiß, dass die Gaskammern zur Desinfektion benutzt wurden. Ich weiß nicht, ob darin Menschen zu Tode gekommen sind.“
Pater Florian Abrahamowicz
Paraguay, ein südamerikanisches Land mit etwa 6.375.000 Einwohner, das sind 16 Einwohner pro km² (Deutschland 226 Einwohner pro km²). In Paraguay sind 80 % der Bevölkerung katholisch. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Gallup vom Dezember 2012 bezeichnen sich die Einwohner des Landes als die glücklichsten Menschen auf der Erde; auch 2013 lag Paraguay beim subjektiven Glücksgefühl auf dem ersten Platz.
Rogelio Livieres Plano, EX-Bischof von Ciudad del Este nahe der Hauptstadt von Paraguay Asunción, ist zur Zeit verzweifelt in der italienischen Hauptstadt Rom und hofft von Papst Franziskus empfangen zu werden. Er fühlt sich als „Opfer einer ideologischen Verfolgung“.
Zu seiner Absetzung meldet Radio Vatikan aber: Papst Franziskus hat einen Bischof in Paraguay abgesetzt, der einen mutmaßlichen Kinderschänder im Priesterstand geschützt haben soll. Das Bistum Ciudad del Este erhält einen Apostolischen Administrator, der Bischof Rogelio Ricardo Livieres Plano ablöst, heißt es in einer Note aus dem Vatikan von diesem Donnerstag. Die Entscheidung sei „aus ernsten seelsorgerlichen Gründen“ gefallen und ziele auf das übergeordnete Wohl der Kirche in der Diözese sowie auf die Einheit unter den Bischöfen Paraguays.