Sonntag, den 24.05.2015
Der 24. Mail ist der 144. Tag des Gregorianischen Kalenders, somit verbleiben noch 221 Tage zum Jahresende.
Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen zu reden
Lesung aus Apostelgeschichte
Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab. In Jerusalem aber wohnten Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als sich das Getöse erhob, strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden. Sie gerieten außer sich vor Staunen und sagten: Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden? Wieso kann sie jeder von uns in seiner Muttersprache hören: Parther, Meder und Elamiter, Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, von Pontus und der Provinz Asien, von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten und dem Gebiet Libyens nach Zyrene hin, auch die Römer, die sich hier aufhalten, Juden und Proselyten, Kreter und Araber, wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden. Alle gerieten außer sich und waren ratlos. Die einen sagten zueinander: Was hat das zu bedeuten? Andere aber spotteten: Sie sind vom süßen Wein betrunken.
Apg 2, 1-13
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
Am Abend des ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.
Joh 20, 19-23
Die Apostelgeschichte ist das zweite Werk des Evangelisten Lukas. In seinem Evangelium hat er – in Anlehnung an antike Biographien – die Heilsbotschaft von Jesus, dem Christus Gottes geschrieben. In seiner Apostelgeschichte lehnt er sich an die antike Praxis der historischen Monographien an, um das Werden der jungen christlichen Gemeinden zu bezeugen. Sein Interesse liegt in beiden Werken darin, Glaube in ihrem verunsicherten Vertrauen zu bestärken – im Vertrauen auf den Messias Jesus und in das Vertrauen auf das Wachsen und Wirken der Gemeinde des Messias Jesus. Historische Exaktheit, wie wir sie heute erwünschten, tritt zurück vor der Verkündigungsabsicht. Lukas will ermutigen, diesen Weg der Heilsgeschichte Gottes mitzugehen. Immer wieder greift er auch auf die Heilsgeschichte aus dem Judentum zurück, um die gerade Linie auf die Gemeinde des Christus Jesus hin zu unterstreichen. Er schreibt für Glaubende – das ist auch sein leitendes Interesse in der Geschichtsschreibung.
Das Pfingstereignis spielt im Werden der christlichen Gemeinde eine herausragende Rolle. Es bezeichnet die von Gott geschenkte Dynamik, Gottes große Taten öffentlich zu verkündigen. Die große Heilstat Gottes ist Jesus, den er auferweckt hat aus dem Tod und damit als seinen Messias bezeugt hat.
Weil Lukas ein großes Interesse daran hat, die Gemeinde Jesu Christi in der Kontinuität der Heilsgeschichte der Juden zu sehen, treffen wir einige Anspielungen an das Erste Testament an. Der Pfingsttag ist das große Wochenfest, das die Juden in Erinnerung an den Bundesschluss Gottes mit seinem Volk feiern. Es ist das Fest der Weisung Gottes am Sinai. Entsprechende begleitende Motive erinnern an das Geschehen am Sinai: Das Brausen vom Himmel, die Zungen von Feuer und der Ehrfurcht gebietende Schrecken der Gotteserscheinung. Die vielen Leute, die zum Festtag gekommen sind, erinnern an die Zeit der Pilgerschaft der Juden, die in der Diaspora lebten. Sie kamen zum Fest nach Jerusalem, um im Tempel die Gegenwart Gottes dankbar zu feiern.
Wir stellen uns die Zuhörerschaft des Lukas vor: Sie erfährt vertraute Erscheinungen Gottes. Jetzt werden diese in Zusammenhang mit der Erfahrung des auferweckten Christus Jesus gesetzt. Es ist die Beschreibung einer Gottesbegegnung derer, die im Namen des Christus Jesus versammelt sind. Diese sind alle im Haus versammelt. Lukas bezeichnet den Ort nicht genauer. Die Aussage von alle und das ganze Haus deuten auf die gesamte Gemeinde hin. Es sind nicht Einzelne, es sind nicht Amtsträger alleine, die betroffen sind. Es ist die ganze Gemeinde. Sie erfährt die Gotteserscheinung, die im Vers 4 als die Wahrnehmung der Kraft des wirkenden Geistes Gottes benannt wird.
Kraftvolle sinnliche Zeichen begleiten das, was da in der gesamten Gemeinde geschieht. Der Geist erfüllt sie. Wir dürfen uns das bildlich vorstellen, dass die alle umschließende und durchfließende Luft, der Lebensatem aller Versammelter dieser Geist ist. Sinnlich die Zeichen vom sturmähnlichen Brausen, Zeichen einer alles durchwehenden Kraft, belebend, umwerfend, bestürzend, zerstörend, neu schaffend. Die Zungen wie von Feuer sind die Begleiterscheinungen der Begegnung des Menschen mit Gott. Wieder eine kraftvolle, läuternde, bewegende Wirkung des Geistes.
So sehr das ganze Haus erfüllt ist, so sehr verteilen sich die Zungen von Feuer auf jede und jeden Einzelne/n von ihnen. Die Durchdringung mit dem Atem des Geistes Gottes ist jeder und jedem in der Gemeinde einzeln gegeben.
Die Wirkung ist überragend: Alle wurden erfüllt und alle waren befähigt, selbst in fremden Sprachen, zu reden. Ihre Rede ist die Befähigung, vor den anderen zu verkündigen. Sprachfähig sind sie geworden, als Zeuginnen und Zeugen des Messias Jesus in der Welt zu sein. Im Bild des Sprach- bzw. Hörwunders bezeugt diese Pfingsterzählung, dass die Umstehenden diese Verkündigung aufnehmen können. Die Sprache ist ein wesentliches Mittel der Verkündigung.
Der erste Teil der Pfingsterzählung umschreibt, was sich für die Glaubenden selbst ereignet hat. In der Apostelgeschichte wird diese Sprachfähigkeit 50 Tage nach Ostern ermöglicht. In der johanneischen Evangelienerzählung werden die Schüler Jesu bereits am Ostertag mit der Gabe des Geistes ausgestattet und befähigt, in die Sendung zur Verkündigung zu gehen. Diese Unterschiede unterstreichen, dass wir es nicht mit historischen Beschreibungen eines Ereignisses zu tun haben, sondern mit theologischer Deutung historischer Ereignisse. Immer bleibt aber eine untrennbare Verbindung zwischen der Verkündigung des Osterereignisses und der Geistbegabung. Pfingsten ist nicht das Geistfest an sich. Es ist das Fest der Ermutigung und Kraftgabe und Sprachfähigkeit der Glaubenden, Jesus als den Gekreuzigten und Auferweckten dankend und lobpreisend zu verkündigen.
Der zweite Teil der Pfingsterzählung des Lukas wechselt die Perspektive: Jetzt sehen wir die Wirkung auf die Menschen von außen. Viele sind versammelt, eine Anlehnung an die jüdische Wallfahrtstradition zum Wochenfest. Sie kommen von überall her – die Völker- und Länderaufzählung unterstreicht diese Universalität. Sie alle, so berichtet Lukas, laufen zusammen und werden getroffen von der Kraft der Verkündigung. Jede Gruppe weiß sich angesprochen in seiner Sprache. Skepsis kommt auf: Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden? Das ist eher abschätzig, zugleich aber auch verwundernd gesagt: Galiläer galten als eher ungebildete Menschen. Und jetzt können sie die Anwesenden in ihrer Sprache, in ihrem Verstehenshorizont erreichen. Sie erreichen sie, weil sie Gottes große Taten verkünden. Es geht um das Bekanntwerden Gottes, der sich allen Völkern, allen Menschen, offenbart. Trägerinnen und Träger dieser Heilsbotschaft ist die verkündende Schülerschaft Jesu.
Am Ende seiner Pfingsterzählung gibt Lukas die Reaktion auf dieses Ereignis wieder: Sie sind außer sich – weil sie das Große, weil Gott sie berührt hat. Sie sind ratlos, weil es vielleicht wie eine Überrumpelung war, die nicht gleich zu begreifen ist. Fragendes bleibt übrig: Was hat das zu bedeuten? Und wo Ungeheuerliches da ist und eigentlich lieber nicht da sein sollte, greift man gern zum Mittel der Verunglimpfung: Andere spotteten: Sie sind vom süßen Wein betrunken!
Lukas erzählt in Form einer historischen Monographie. Sein Ziel ist aber, dass es eine Reaktion in seiner Leserschaft gibt. Glaubende Gemeinden spricht er an. Geistgabe Gottes und des auferweckten Herrn ist eine Gabe, die der ganzen Gemeinde zuteil geworden ist. Sakramental vergewissern wir uns durch Taufe und Firmung dieser Gabe Gottes. So sehr die Gesamtheit erfüllt ist, so sehr sind jede und jeder in der Gemeinde Trägerin und Träger dieser Dynamik des Geistes. Das sind wunderbare Geschenke an die Gemeinde. Paulus hat dies in der Auflistung der Gnadengaben eindrucksvoll beschrieben.
Im Umbruch der Situation der Kirche in unserer Gesellschaft wird dieses Urwissen der Apostelgeschichte vielleicht Ermutigung sein, sich dem Umbruch dynamisch, kreativ zu stellen. Erste Voraussetzung ist es, dem Wirken des Geistes zu trauen – in jeder und jedem der Gemeinde. Es ist realistisch zu sagen, dass wir die zukünftige Gestalt der Kirche in unserer Gesellschaft vermutlich nicht kennen. Unsere Umstrukturierungsmaßnahmen sind vermutlich begrenzt wirksame, aber notwendige Maßnahmen, um die derzeitige Unkenntnis des Neuen aushalten zu können. Darum ist das Wissen um die Geistgabe aller Glaubenden das eine; die Bitte um die Gabe des Geistes das andere.
Mir selber ist die Gewissheit sehr gegenwärtig, dass der Geist wirkt – sehr hilfreich weiterführend in den Frauen und Männern, die sich im Vertrauen auf die Existenz Gottes und im Vertrauen auf seine Lebenskraft im auferweckten Messias Jesus versammeln. Für unsere Gemeinde erlebe ich es – staunend dankbar erfüllt – als ein immer wieder wirkendes Geschenk dieses Geistes Gottes.
Ihr Matthias Schnegg
Sonntag: 19.00 Uhr
Feierliches Hochamt zum Pfingstfest
und Gedenken für den verstorbenen
Dr. Martin Seidler
Kollekte RENOVABIS
Montag:
19.00 Uhr Heilige Messe
zum Pfingstmontag
nach der Heiligen Messe
KonzertVierKlang
Donnerstag:
15.00 Uhr Rosenkranzgebet
für den Frieden und die Versöhnung der Religionen und Kulturen
Freitag:
18.00 Uhr Heilige Messe in der Krypta anschließend Bibelgespräch im Pfarrsälchen
19.00 Uhr Heilige Messe
der Gemeinde
Im Fokus der diesjährigen Renovabis-Pfingstaktion stehen Menschen am Rande der Gesellschaften in Mittel, Ost- und Südosteuropa: Obdachlose oder Menschen mit Behinderungen, alte Menschen in Not, arme Familien oder ausgegrenzte Minderheiten. Renovabis unterstützt die Projektpartner dabei, sich in der Nachfolge Christi für diese Menschen einzusetzen. Ihre Arbeit braucht unsere Solidarität. Am Pfingstsonntag ist die Kollekte in allen katholischen Kirchen in Deutschland für Renovabis bestimmt.
Die 50 Tage des Feierns von Ostern sind nun auch wieder (schnell) vergangen. Es war ein Geschenk, dass wir diese Zeit so intensiv feiern konnten – auch wenn manche froh sind, wenn das Halleluja nicht gerade so andauernd uns bestimmte. Pfingsten (50 Tage) ist der feierliche Abschluss dieser besonderen Zeit unserer Glaubensfeier. Der Hl. Geist ist nicht die Gabe, die es nur an Pfingsten gäbe. Der Hl. Geist ist die dauerhafte Wirkmacht Gottes in unserem Leben. Alles, was wir glaubend tun, versteht sich als Gabe des Geistes. Unser Feiern, unser Beten, unser Dienen, unser Singen, unser Verkündigen – alles sind Ausdrucksformen, in denen die Gegenwart Gottes für uns Gestalt annimmt. Wirkmacht darin ist der von uns geglaubte Geist Gottes. Das Ostern ermutigt uns, dieser Lebendigkeit Gottes zu trauen. Darum entlässt uns Pfingsten als Abschlussfeier in den Alltag unseres Lebens. Der möge sich der Geistes Gegenwart erinnern und auf diese Kraft vertrauen. In unserem Gemeindeleben versuchen wir an unterschiedlichsten Fragestellungen zu ergründen, was ‚des Geistes‘ sei. Ostern hat uns diese Lebensmacht Gottes in der Auferweckung Jesu bezeugt. Aus dieser Erfahrung ist der jungen Gemeinde des Anfangs zugewachsen, dieser Lebenskraft das volle Vertrauen zu schenken. Schön, wenn das auch bei und in uns wachsen mag.
Von Herzen Dank allen, die diese Osterzeit mit gefeiert haben, die in verschiedenen Diensten des ermöglicht haben, dass wir uns so in die Feiern einfinden konnten, wie es uns möglich war.
Von Herzen Dank!
Anfang Juni wird Pater Georges aus der Gemeinde St. Kyrill in Damaskus uns wieder besuchen können. Wir erleben fast täglich Berichte von der unbegreiflichen Bedrängnis, die die Menschen dort durchleben müssen. Wir werden uns da auch noch einmal mehr bewusst, wie bevorzugt wir leben können. Wir haben die Gemeinde immer wieder großherzig unterstützen, u.a. auch, wenn Besuch aus Damaskus bei uns war. Auch dieses Mal rufen wir zu unterstützenden Solidarität auf. Wir werden die LYSKIRCHENSonntags-Kollekte des Juni als Solidaritätskollekte der Gemeinde St. Kyrill widmen.
Spendenquittungen werden Ihnen gerne und selbstverständlich ausgestellt.
Seit Mittwoch der vergangenen Woche werden die Fenster im Chor ausgebaut und vorerst durch Schutzverglasung ersetzt. Nach Bearbeitung der Fenster werden sie – wie schon bei den Fenstern in den Seitenschiffen – vor die Schutzverglasung in die Maßwerke eingepasst.
Spannend wird es sein, wie die neue Wandgestaltung mit den kraftvollen Fenstern in Einklang gebracht werden wird. Das bisherige Blau soll überstrichen werden. Es werden Farbproben angebracht werden, die Sie sich dann Ende Mai auch gerne anschauen können.
... die Nachrichtenagenturen melden, dass ein europäisches Kreuzfahrtschiff führungslos, ohne Wasser, Lebensmittel und Treibstoff vor der Küste Siziliens in Seenot geraten ist. An Bord befinden sich Europäer, Kanadier und US-Bürger, es besteht Lebensgefahr für die Menschen an Bord. Ein Schiff ist unterwegs um die Menschen zu retten, ein Schiff der „BARMHERZIGKEIT“ ???
"Deshalb sind wir so bebend dabei, zusammen zu überlegen, ob nicht die Kirchen, die Christen in Deutschland, auch in Italien, in Frankreich, gemeinsam ein Schiff machen, das ein Schiff
der Barmherzigkeit ist ..."
(Rupert Neudeck)
Warum nicht einfach ein Schiff, das Menschen in Not rettet,
eine Rettungsaktion auf 'Augenhöhe'?
Auch wegen Europas Kolonialvergangenheit sieht Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) eine besondere Verantwortung für Flüchtlinge.
Afrika nur "zusätzliche Milliarden" zu geben, bringe gar nichts.
Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU): Ich habe die Einstellung von "Mare Nostrum" immer kritisiert. Wir können die Menschen doch nicht einfach im Mittelmeer ertrinken lassen. Hier ist jetzt ein wichtiger Schritt mit dem Seenotrettungsprogramm gemacht. Ich bin froh, dass die Kanzlerin darüber hinaus deutlich gemacht hat, dass die Bekämpfung von Fluchtursachen und eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Herkunftsländern der Flüchtlinge in den Fokus genommen werden. Die Flüchtlingswelle ist nämlich keine vorübergehende, sondern wird uns über Monate, über Jahre fordern. Die EU braucht deshalb ein Afrika-Gesamtkonzept. Details müssen wir auf einem Sondergipfel mit der Afrikanischen Union besprechen.
Die Bischöfe von Mali: Bischof Augustin Traoré (Bistum Ségou), Erzbischof Jean Zerbo (Erzbistum Bamako), Bischof Jonas Dembélé (Bistum Kayes), Bischof Georges Fonghoro (Bistum Mopti), Bischof Jean-Gabriel Diarra (Bistum San) und Bischof Jean-Baptiste Tiama (Bistum Sikasso)
Papst Franziskus hat die Zusammenarbeit von Christen und Muslimen im westafrikanischen Mali gelobt. Das gemeinsame Eintreten für den Schutz der großen Bibliotheken von Timbuktu sei ein „beredtes Beispiel“ für den interreligiösen Dialog, heißt es in einer am Donnerstag vom Vatikan verbreiteten Ansprache des Papstes an die katholischen Bischöfe des Landes. Zugleich rief er die Bischöfe angesichts andauernder Kämpfe zwischen malischen Streitkräften und Islamisten sowie Tuareg-Rebellen zum Einsatz für Frieden und Versöhnung auf.
Radikale Islamisten hatten 2013 große Teile der Bibliotheken von Timbuktu zerstört. Viele der bis zu 800 Jahre alten Manuskripte konnten zuvor von Bürgern der Stadt in Sicherheit gebracht werden. Die Bischöfe sollten ihren Gläubigen und allen Menschen guten Willens verkünden, dass der Papst im Kampf gegen Intoleranz und gesellschaftliche Ausgrenzung an ihrer Seite stehe, so Franziskus weiter.
Als Islamisten im Jahr 2012/13 den Norden Malis eroberten, drohte tausenden historischen Schriften die Zerstörung. Doch die Malier kennen den Wert ihres kulturellen Erbes - und organisierten dessen Rettung.
Mali hat 14.517.176 Einwohner (Zensus 2009), Mali ist ein muslimisch geprägtes Land, 90 % der Bevölkerung des Landes bekennen sich zum sunnitischen Islam. Christen machen nur etwa 5 % der Bevölkerung aus, die meisten davon bekennen sich zur katholischen Kirche. Der malische Staat respektiert die in der Verfassung festgeschriebene Religionsfreiheit. Die malische Gesellschaft war bis zum Ausbruch der Rebellion von Respekt gegenüber Andersgläubigen geprägt. Religiöse Verfolgung hat in der neuesten Vergangenheit jedoch stark zugenommen.
Ein Künstler will auf der Biennale in Venedig mit einer Moschee in einer Kirche auch auf den Konflikt der Religionen aufmerksam machen. Das gelingt ihm - allerdings auf etwas andere Weise als
wohl vorgesehen.
Nach wochenlangem Streit muss ein Moschee-Kunstprojekt in einer Kirche für die Biennale in Venedig schließen. Der Schweizer Künstler Christoph Büchel hatte für den isländischen Pavillon eine Moschee in einer ehemaligen katholischen Kirche in der Lagunenstadt installiert.
Die Stadt Venedig zog nun allerdings die Betriebserlaubnis zurück, da die Betreiber Vorgaben verletzt hätten.
Unmut gab es vor allem, weil Muslime den Ort für Gebete benutzt hatten - was laut Stadt gegen die Auflagen verstoße, das Gebäude nicht für religiöse Zwecke zu nutzen.
Abschnitt 3 von Nostra Aetate des II. Vaticanum beginnt mit der Haltung der Hochachtung gegenüber den Muslimen und nennt eine Reihe von Gemeinsamkeiten: den Monotheismus, den Glauben an den „Schöpfer Himmels und der Erde“, der sich Menschen offenbart habe, die Hingabe der Muslime an diesen Gott in der Nachfolge Abrahams, die muslimische Verehrung Jesu als Prophet und der Jungfrau Maria, ihren Glauben an das Endgericht, die Auferstehung und ihre von Gebet, Fasten und Almosen bestimmte sittliche Lebensführung