Sonntag, den 10.04.2016
Der 10. April ist der 101. Tag des Gregorianischen Kalenders, somit verbleiben in einem Schaltjahr noch 265 Tage bis zum
Jahresende.
PS: Der 29. Februar 2016
war ein Montag ...
Der 84-jährige Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg wurde in seinem Amt als Präsident bestätigt. Mit Unterstützung des Zentrums und der SPD konnte sich der Greis als Amtsinhaber gegen die Gegenkandidaten durchsetzen. Adolf Hitler von der Nationalsozialistsischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) erhielt 36,8 Prozent der Stimmen. Der Hamburger Ernst Thälmann von der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) konnte 10,2 Prozent der Stimme auf sich vereinigen. Hindenburg steigerte durch sein Auftreten beim "Tag von Potsdam" (21. März 1933) das Ansehen der Nationalsozialisten und des von ihm ernannten Reichskanzlers Adolf Hitler erheblich. Der Kommunist Ernst Thälmann dagegen bekämpfte die Nazis, bis er dann 1933 verhaftet, elf Jahre ohne Gerichtsverhandlung eingekerkert und schließlich am 18. August 1944 im Konzentrationslager Buchenwald von der SS ermordet wurde.
Umsiedlung von Eidechsen könnte Stuttgart 21 verzögern Eine Population von 10.000 Eidechsen könnte die Fertigstellung von Stuttgart 21 verzögen. Die Umsiedlung der kleinen Reptilien würde Millionen kosten.
Kanzleramtschef Peter Altmaier drängt darauf, deutlich mehr abgelehnte Asylbewerber abzuschieben. "Da sind die Länder gefordert", sagt der Flüchtlingskoordinator der Bundesregierung.
Papst Franziskus fliegt kommenden Samstag auf die Insel Lesbos ...
Wie der indonesische Bischof Edmund Woga die Entwicklung im Inselstaat sieht
„Dort, wo Christen in der Minderheit sind, haben sie Probleme.“ Auf diesen Nenner bringt Bischof Edmund Woga kurz die Lage der Christen im Inselstaat Indonesien. Das größte islamisch geprägte Staatsgebilde der Erde mit rund 240 Millionen Einwohnern, davon etwa 80 Prozent Muslime, erstreckt sich über eine Vielzahl von Inseln mit einer noch größeren Zahl regionaler Eigenheiten.
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
In jener Zeit offenbarte Jesus sich den Jüngern noch einmal. Es war am See von Tiberias, und er offenbarte sich in folgender Weise. Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus - Zwilling -, Natanaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts. Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr nicht etwas zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus, und ihr werdet etwas fangen. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es. Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See. Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot - sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen - und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her. Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot. Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt. Da ging Simon Petrus und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht. Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war. Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch. Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war. Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Lämmer! Zum zweiten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! Zum dritten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Da wurde Petrus traurig, weil Jesus ihn zum dritten Mal gefragt hatte: Hast du mich lieb? Er gab ihm zu Antwort: Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich lieb habe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! Amen, amen, das sage ich dir: Als du noch jung warst, hast du dich selbst gegürtet und konntest gehen, wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst. Das sagte Jesus, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen würde. Nach diesen Worten sagte er zu ihm: Folge mir nach!
Joh 21, 1-19
Würdig ist das Lamm, das geschlachtet wurde,
Macht zu empfangen und Herrlichkeit
Und ich sah auf der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß, eine Buchrolle; sie war innen und außen beschrieben und mit sieben Siegeln versiegelt. Und ich sah: Ein gewaltiger Engel rief mit lauter Stimme: Wer ist würdig, die Buchrolle zu öffnen und ihre Siegel zu lösen? Aber niemand im Himmel, auf der Erde und unter der Erde konnte das Buch öffnen und es lesen. Da weinte ich sehr, weil niemand für würdig befunden wurde, das Buch zu öffnen und es zu lesen. Da sagte einer von den Ältesten zu mir: Weine nicht! Gesiegt hat der Löwe aus dem Stamm Juda, der Spross aus der Wurzel Davids; er kann das Buch und seine sieben Siegel öffnen. Und ich sah: Zwischen dem Thron und den vier Lebewesen und mitten unter den Ältesten stand ein Lamm; es sah aus wie geschlachtet und hatte sieben Hörner und sieben Augen; die Augen sind die sieben Geister Gottes, die über die ganze Erde ausgesandt sind. Das Lamm trat heran und empfing das Buch aus der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß. Als es das Buch empfangen hatte, fielen die vier Lebewesen und die vierundzwanzig Ältesten vor dem Lamm nieder; alle trugen Harfen und goldene Schalen voll von Räucherwerk; das sind die Gebete der Heiligen. Und sie sangen ein neues Lied: Würdig bist du, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du wurdest geschlachtet und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erworben aus allen Stämmen und Sprachen, aus allen Nationen und Völkern und du hast sie für unsern Gott zu Königen und Priestern gemacht; und sie werden auf der Erde herrschen. Ich sah und ich hörte die Stimme von vielen Engeln rings um den Thron und um die Lebewesen und die Ältesten; die Zahl der Engel war zehntausendmal zehntausend und tausendmal tausend. Sie riefen mit lauter Stimme: Würdig ist das Lamm, das geschlachtet wurde, Macht zu empfangen, Reichtum und Weisheit, Kraft und Ehre, Herrlichkeit und Lob. Und alle Geschöpfe im Himmel und auf der Erde, unter der Erde und auf dem Meer, alles, was in der Welt ist, hörte ich sprechen: Ihm, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm gebühren Lob und Ehre und Herrlichkeit und Kraft in alle Ewigkeit. Und die vier Lebewesen sprachen: Amen. Und die vierundzwanzig Ältesten fielen nieder und beteten an.
Offenbarung 5,1-14
Heute werden wir Zeuginnen und Zeugen einer erhabenen himmlischen Liturgie. Es geht um den Lauf der Weltgeschichte. Es geht um die Herrschaft des Christus. Es geht um die dankende Anbetung all derer, die das Geschenk der Gegenwart Gottes haben. Wir erinnern uns, dass die Offenbarung an Gemeinden gerichtet ist, die in Bedrängnis sind. Wo Bedrängnis ist, wo Mutlosigkeit sich breit gemacht hat, wo kaum noch Sinn im Lauf der Zeitgeschichte zu erkennen ist, da stellt sich für viele die Frage nach Gott neu. Es ist die Frage nach der Macht Gottes angesichts Leben vernichtender Mächte und Gewalten. Es ist die Frage nach dem Einfluss Gottes auf den Lauf der Geschichte der Menschheit. Wir merken, dass diese Fragen uns nicht fremd sind. Fremd sind uns die Bildersprache, in der die Offenbarung eine Antwort in diese Situation gibt.
Innerhalb der Offenbarung ist der Seher in den Thronsaal Gottes entrückt. Auf der Erde herrschen Schrecken und Chaos – aber der Himmel wird unerschütterlich Bestand haben. Die Bilderwelt des Thronsaales nährt sich aus jüdischer Esoterik und Mystik.
Zu Beginn unserer Perikope hören wir von dem Buch mit sieben Siegeln. Dieser sprichwörtliche Ausspruch löst in uns Bilder von einem Geheimbuch aus, fördert Gedanken von einer Gerichtsakte, die am Ende das Urteil offenbaren wird. Im Sprachgebrauch der Apokalypse handelt es sich um eine Urkunde. Wenn deren Siegel geöffnet werden, tritt der Inhalt der Urkunde in Kraft. Das Buch mit den sieben Siegeln wird mit jedem Öffnen eines Siegels einen Anteil der Urkunde in Kraft setzen. In der Apokalypse des Johannes enthält das Buch den Ablauf der Geschichte der Welt, wie er von Gott vorherbestimmt ist. Nach dieser Vorstellung wird mit dem Öffnen jedes einzelnen Siegels ein weiterer Schritt der Weltgeschichte auf seine Vollendung hin in Gang gesetzt.
Wir begreifen, dass mit dem Öffnen der Buchsiegel eine große Macht Ausdruck findet. (Wir halten im Bewusstsein, dass es für die Adressaten der Offenbarung einen Machtanspruch des römischen Kaisers auf die Bestimmung der Weltgeschichte gab. Wir bedenken, dass immer wieder die Mächtigen dieser Erde meinen, Bestimmer der Geschichte zu sein.) In unserer Szene befinden wir uns im Thronsaal Gottes – an höchster Stelle, wo es um das Leben geht. Der Seher sieht den am Thron Sitzenden (Gott) mit diesem Buch, mit der Geschichte der Welt, sitzen. Wegen der Erhabenheit und Heiligkeit dieses Gottes stellt ein gewaltiger Engel die Frage: Wer ist würdig, die Buchrolle zu öffnen und ihre Siegel zu lösen? Wer kann Herr der Geschichte sein? Niemand! Und der Seher weint darüber!
Einer der Ältesten (ein Engel), die im Thronsaal Gottes sind, weiß die Lösung: Der Löwe aus Juda (Gen 49,9), der Spross aus der Wurzel Davids (Jes 11,10) hat gesiegt. Sieg meint: Er ist durch Leiden und Tod seinem Gott und seiner Sendung treu geblieben: der Christus Jesus – aus dem Stamm Juda und dem Geschlecht des David.
Die Szene der Vision öffnet sich: Der so Bezeichnete steht in unmittelbarer Nähe Gottes. Im Kontrast zur gerade gegebenen königlich-messianischen Darstellung wird er als Lamm, wie geschlachtet, vorgestellt. Jesus, der Christus, das Pessach-Lamm, der unschuldig Gekreuzigte. So hilflos dieses Lamm erscheinen mag: Es hat in der Vision 7 Hörner – das Horn ist Ausdruck der Macht. 7 Hörner benennen die vollkommene Macht. 7 Augen, die 7 Geister, das ist die Beschreibung der Vollkommenheit des Geistes Gottes. Diese Macht des Geistes spricht sich in 7 Engeln aus, die über die ganze Erde gesandt sind. Ihr Botschaft ist die erhabene Macht dessen, der durch seine Hingabe in den Tod sich als Christus Gottes bewährt hat.
Dieser Christus ist würdig, die Buchrolle zu empfangen und jedes Siegel nacheinander zu öffnen. Er empfängt den Verlauf der Weltgeschichte aus der Hand Gottes. Das Geschick der Weltgeschichte eröffnet sich durch den Christus Gottes. (Wir erinnern: Wem dürfen wir im Blick auf den Verlauf der Geschichte trauen? Weltlicher Macht? Göttlich guter Vorsehung? Wenn es um Deutung und Gestaltung des Weltgeschehens geht, dann ist die glaubende Gemeinde an den Christus Jesus verwiesen.)
Im Folgenden wird eine himmlische Liturgie gefeiert – die Huldigung all derer, die den Lauf der Geschichte in den Händen des Christus gut bewahrt sehen. Die vier Wesen und die 24 Ältesten bilden Teil des ‚Hofstaates‘ im Thronsaal Gottes. Gemeint sind Engelwesen in der Gegenwart Gottes, wobei wir uns die vier Lebewesen als Wächterengel Gottes vorstellen dürfen. Sie alle reagieren auf diese Übergabe der Weltgeschichte in die Hände des erhabenen Lammes mit umfassender Huldigung: Harfe, Räucherwerk, Gesang und Gebet in der Haltung der Unterwerfung geben dem Ausdruck. Wie Weihrauch steige mein Beten zu dir auf …
Sie singen ein neues Lied, denn die Herrschaft in der Hand des Christus ist das Neue. Eine Begründung folgt, die ihn in diese Würde der Herrschaft gebracht hat: seine Hingabe im Tod, seine Hinführung der Menschen zu Gott und die Öffnung des unmittelbaren Zugangs der Glaubenden zu Gott. Die christliche Gemeinde ist es, in der sich die Herrschaft Gottes verwirklicht. Mit seinem Blut erworben (erkauft) deutet den Tod Jesu als den Akt, die Menschen aus der Gewalt der widergöttlichen Mächte (wie Sünde und Tod) befreit zu haben. In der damaligen Vorstellung hatten Könige und Priester direkten Zugang zu Gottes Gegenwart. Somit hat der Christus Jesus die Gemeinde in diese Gottesgegenwart gebracht – sie somit zu Königen und Priestern gemacht – alle, nicht etwa nur Amtsträger.
In der Vision weitet sich der Blick: Nicht nur die am Throne Gottes weilenden Engel (Lebewesen und Älteste), sondern eine unzählige Schar von Engeln (10.000x10.000 und 1.000x1.000 = unvorstellbar viele) stimmt in den Lobpreis ein. Sie drücken ihre Huldigung mit Begriffen aus, die sonst nur Gott selbst zustehen: Macht, Reichtum, Weisheit, Kraft, Ehre, Herrlichkeit und Lob.
Und schließlich stimmt die ganze Welt in diesen Lobpreis ein. Dem damaligen Weltbild entsprechend sind es Himmel, Erde und Unterwelt (Meer). Der Lobgesang der ganzen Schöpfung gilt sowohl Gott (dem, der auf dem Thron sitzt) als seinem Christus (dem Lamm). Mit gleichen Würdetiteln ist der Lobpreis ausgestattet. Und mit einem bekräftigenden Amen wird die himmlische Liturgie in Huldigung und Anbetung durch die vier Lesewesen und die 24 Ältesten fortgesetzt.
Wir wissen, dass die Apokalypse großartige Szenen ausgestaltet. Zunächst gilt es, diese Szenen in ihrem Zusammenhang zu entschlüsseln. Dann suchen wir den springenden Punkt, jene Aussage, die uns in das glaubende Verstehen einlädt. Diese Vision weist uns auf den Gesamtsinn der Geschichte. Das Vertrauen baut darauf, dass der Verlauf der Geschichte in sich einen sich vollendenden Sinn hat. Die Weltgeschichte macht skeptisch. Der Seher der Offenbarung will das Vertrauen stärken, der Unerschütterlichkeit Gottes mehr zu trauen als unserem Augenschein. Dieses Vertrauen bindet der Verkünder der Offenbarung wieder an die Person des Christus. Er hat sein Vertrauen in die Unerschütterlichkeit Gottes mit dem Leben bezahlt. Unerschütterlichkeit ist nicht nur souveräne Macht. Das Lebenszeugnis Jesu hat Gott als in der Liebe und Barmherzigkeit Unerschütterlichen bezeugt.
Der Seher sieht, wie die Vollendung der Geschichte in die Hand des Christus gelegt ist. Er ist das Maß, er ist der Weg, um in das Vertrauen auf den alles umfassenden Welt- und Lebenssinn zu wachsen. Gerade in Zeiten, in denen die Welt sich mit vielen Wunden wahrnimmt, wird ein solcher Blick auf das Gesamt und Vollendete kostbar. Von diesem Vertrauen her lässt sich erlernen, wie wir den Wunden der Welt begegnen. Wir sind nicht die Weltmacht. Als Glaubende können wir lernen, die Welt – um in der Sprachwelt der Vision zu bleiben – aus dem Blick dessen zu betrachten und zu gestalten, der auf dem Thron sitzt und des Lammes. In den akuten politischen Fragen unserer Zeit kristallisiert sich immer deutlicher, dass der Blick aus der Perspektive des Christus Jesus nicht mehr der Blick des Zeitgeistes ist. Die Vision des Sehers ermutigt, der Geschichte Gottes mehr zuzutrauen – und damit auch uns, die wir in dieser Geschichte und in der Verbindung mit dem Christus Jesus leben wollen.
Ihr Matthias Schnegg
Apokalypse heißt: Enthüllung, Offenbarung. Es ist eine literarische Gattung, die im AT, aber auch im nichtjüdischen Umfeld der Jahrzehnte um die Zeitenwende den Menschen vertraut war. Die Texte sind mit vielfältigen mythologischen Bildern bestückt. Zahlen spielen als Ordnungsprinzipien der Geschichte eine große Rolle, allegorische Szenen sind dramatisch aufgestellt. Wir brauchen heute einen Schlüssel, um diese Bilder deuten zu können. Der Leserschaft zu Entstehungszeiten der apokalyptischen Literatur waren sie geläufig. Während sie die Symbolsprache hörten, wussten sie, an was sie zu denken hatten. Apokalyptische Textanteile finden sich auch in den Evangelien (z. B. Mk 13).
Die Offenbarung des Johannes bedient sich dieser mythologischen Bildersprache einzelner Bücher des At (z. B. Daniel und Ezechiel), aber auch Bildern aus der heidnischen Umwelt (wie z. B. der Darstellung von Tieren als Herrschaftssymbolen).
Literarisches Stilmittel sind Auditionen und Visionen. Auch treffen wir auf hymnische Stücke, die als Darstellung der himmlischen Liturgie gefeiert werden.
Der Verfasser der Apokalypse des Johannes ist nicht genau zuzuordnen. Er wird ein gebildeter Judenchrist gewesen sein, der ebenso wie die anderen Gemeindemitglieder unter Bedrängnis und Verfolgung gelitten hat. Nach Angaben des Verfassers ist das Buch auf Patmos geschrieben – vermutlich ein Zufluchtsort für den Schreiber wegen seines Glaubens und des Zeugnisses für den Christus Gottes.
Der Verfasser hat die Form eines Rundbriefes gewählt, der in seinen Inhalten nur aus der geschichtlichen Situation zu verstehen ist. Die Entstehungszeit liegt in der Regierungszeit des Kaisers Domitian (81-96). Der forderte die göttliche Verehrung im Kaiserkult. Nicht alle Christen litten unter Verfolgung. Einige suchten, sich mit der heidnischen Gesellschaft und der römischen Staatsmacht zu arrangieren. Innerkirchlich spricht das Buch den kirchlichen Ämtern keine besondere Bedeutung zu.
So ist die Offenbarung für die, die unter Verfolgung litten, ein Buch des Trostes. Für die, die sich in Selbstzufriedenheit eingerichtet hatten, ein Buch zur Mahnung.
Das Rundschreiben ging an sieben Gemeinden in der römischen Provinz Asia (heute Türkei). Diese Städte lagen an Hauptverkehrswegen. Die 7 (Zahl der Vollkommenheit, die im Buch häufig anzutreffen ist) symbolisiert zudem die gesamte Kirche.
Keine Vorhersage der Zukunft – ein Buch der Glaubensvergewisserung
Die Apokalypse des Johannes zählt als prophetisches Buch des NT. Prophetisch heißt da nicht, den Gang der Geschichte in Welt und Kirche vorherzusehen. Prophetisch heißt, in konkrete Gegenwartssituationen die Botschaft Gottes zu verkünden.
Diese Botschaft in der Offenbarung lautet: Traut nicht den weltlichen Mächten. Nur einer ist Herr der Geschichte und der Welt: Gott und sein Christus. Mit der Auferweckung Jesu ist der Anfang des Sieges Gottes über die Mächte und Gewalten des Bösen gesetzt. Die Aussage – als Trost und als Mahnung – gilt denen, die das Buch lesen in ihrer geschichtlich-gegenwärtigen Situation. Diese gilt es im Licht der Zusage des ewigen, liebenden, treuen Gottes zu deuten.
Das Buch will Mut machen – den Bedrängten, den Verfolgten, den Enttäuschten. Die Naherwartung der Wiederkunft Christi hatte sich nicht erfüllt. Die Offenbarung fordert zum Durchhalten auf. Der endgültige Sieg wird nicht durch Stärke und Gewalt kommen, sondern im Zeugnis für die Wahrheit und im Leiden dafür. Das kann auch bedeuten, Christus auf der Selbsthingabe bis in den Tod zu folgen.
Das Buch wird am Ende von der alle bösen Mächte und Gewalten besiegenden Lebenskraft Gottes und vom Shalom Gottes sprechen, wo es weder Trauer noch Klage geben wird. Gott wird in ihrer Mitte wohnen. Die Sehnsucht bleibt, dass er kommen möge: der Tag der endgültigen Befreiung durch den Christus Gottes.
Wenn wir die apokalyptischen Sprachbilder entschlüsseln, offenbart sich uns als Kern die Ermutigung, Gott und seinem Christus zu vertrauen. Nicht die menschlichen Machthaber werden obsiegen, sondern Gott. Von ihm allein ist Leben zu erwarten. Wie verlockend ist die Macht der Mächtigen? Wie verlockend die Überschätzung der eigenen Möglichkeiten?
Matthias Schnegg
14.00 Uhr Taufe des Kindes
Helena Kirch
19.00 Uhr Heilige Messe der Gemeinde
Jahrgedächtnis für Daniel Harzheim und Horst Laatsch und in Gedenken für Dorothea und Joseph Vey
Kollekte für den DOM
15.00 Uhr Rosenkranz für den Frieden und die Verständigung der Kulturen
Freitag:
18.00 Uhr WortGottesDienst in der Krypta, anschließend Bibelgespräch
19.00 Uhr Heilige Messe der Gemeinde
Am vergangenen Sonntag haben sich 17 Interessierte (und zwei hatten sich vorab schriftlich geäußert) unter der Moderation von Marcus Siebolds zum Austausch über das Hirtenwort und zur Verlebendigung im Blick auf die Gemeinde(n) und das Erzbistum getroffen. Es war ein sehr lebendiger, konstruktiver Austausch. Er begann mit dem Erzählen dessen, was für jede und jeden der Anwesenden das heute denkbare Ziel einer ‚guten Kirche’ sein könnte. Da waren sehr interessante Rückmeldungen, geistlich und praktisch, sozial und theologisch. Diese Äußerungen werden Bestandteil der Rückmeldung an den Herrn Kardinal sein.
Aus der Diskussion über die verschiedenen ‚Visionen’ ergaben sich fünf Themenfelder, die mit ersten konkreten Impulsen versehen wurden. Die Themen waren:
Diese Überschriften sind für die, die in der Diskussion beteiligt waren, mit sehr viel mehr Leben gefüllt, als sie es als Überschriften hergeben können.
Es wird ein Protokoll über die inhaltlichen Details zu den Themen geben.
Die am Gespräch Beteiligten haben die Möglichkeit, dieses Protokoll mit persönlichen Aussagen zu kommentieren. Aus all dem wird sich eine Rückmeldung an den Erzbischof ergeben. Diese erhebt nicht den Anspruch, für die Gesamtgemeinde repräsentativ zu sein. Sie ist die Antwort derer, die der Einladung zum Austausch folgen konnten und mochten – ein kleiner Baustein in den weiteren Überlegungen zur Zukunft unseres Erzbistums.
Wer sich jenseits der am Gespräch Beteiligten noch äußern mag, darf das sehr gerne noch tun.
Dank all denen, die am vergangenen Sonntag mit dabei sein konnten und mochten. Die Einladung des Erzbischofs haben die zum Gespräch Versammelten als ein ermutigendes Zeichen der Teilhabe an der geistlichen Entwicklung in unserem Erzbistum gesehen.
Zur Weihnachtszeit fanden wir in der Krippe das Weihnachtsevangelium des Lukasevangeliums in vielen uns meist fremden Sprachen – es waren Sprachen von Menschen, die als Schutzsuchende zu uns nach Deutschland gekommen sind. Zu Ostern haben wir das Osterevangelium des Johannes wieder in diesen uns meist fremden Sprachen wieder zusammengestellt. Sie sind an der Säule neben dem Taufstein – dem Ort an dem wir unser Leben der unendlichen Lebendigkeit Gottes verbinden.
Zugleich steht das Osterevangelium im Gegenüber zum Kreuz des leidenden Jesus. Unser Osterglaube liegt in diesem Spannungsfeld der Macht des Todes und der Zusage des unendlichen, göttlichen Lebens.
auch am Weißen Sonntag haben wir wieder 839 € zusammengetragen – immer wieder eine großes Geschenk der Gemeinde für das weitere Leben – als Kirchengemeinschaft und als Kirchenbau. Herzlichen Dank!
So heißen die ‚Fürbitten’ innerhalb der Messfeier offiziell. Der Begriff unterstreicht, dass es im Gottesdienst sehr bewusst einen Ort gibt, an dem die individuellen Gebet der Mitfeiernden ihren Raum haben – neben den offizielle sogenannten ‚Präsidialgebeten’. Seit Jahren gibt es bei uns das Fürbittbuch, aus dem ausschließlich das Allgemeine Gebet zusammengestellt wird. Diese Bitten haben – im Unterschied zu machen Bitten aus Fürbittsammelbüchern – oft einen sehr bewegenden persönlichen Ausdruck. Da wird ins Gebet gebracht, was Menschen wirklich bewegt.
Am Ostermontag gab es (seit Ostersonntag) keine neuen Fürbitten im Buch, so dass der Vorsteher der Feier einlud zur Stille und – so es jemand wünsche – zum spontan gesprochenen Fürbittgebet. Es war bewegend, wie in einer vollen Kirche Bitten zum Allgemeinen Gebet der Gemeinde gesprochen wurden. In kleineren Gottesdienstgruppen ist die sogenannte freie Fürbitte vertraut, aber doch seltener in einer sonntäglichen Gemeindeversammlung. Dass es sich am Ostermontag hier so ereignet hat, ist wohl wieder ein Hinweis des Geistes, dass etwas weiter gebracht sein will in der Art der Feier. Wie das aussehen wird, müssen wir noch finden. Wer dazu einen Impuls hat (wie Bitten des Fürbittbuches und freie Bitten zusammenpassen), ist um seine Erkenntnisse herzlich gebeten.
Bei diesen Entwicklungen wird wieder dankbar spürbar, dass die Gemeinde als ganze die ‚Zelebrantin ’ ist. Die Rolle des Priesters ist die des Vorstehers.
Die Pädophilie ist ein Übel. Ist sie aber eine Sünde? Das wüßte ich nicht zu entscheiden. Es ist für jede Person unterschiedlich. Es ist aber ein Übel, und das Wichtigste, das zu tun ist, ist der Schutz der Opfer oder der möglichen Opfer.“
Diese Worte sagte der Bischof dem Radiosender RCF, einem Zusammenschluß von 63 christlichen, französischsprachigen Radiosendern. Bischof Lalanne nahm an einer Sendung zum Thema „Die Kirche von Frankreich und die Pädophilie“ teil. Die Sendung fand angesichts der Vorwürfe gegen Kardinal Philippe Barbarin, den Erzbischof von Lyon statt, gegen den die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts ermittelt, einen Priester seiner Diözese nicht rechtzeitig wegen sexueller Gewalt angezeigt zu haben.
Barbarin bestritt die gegen ihn erhobenen Vorwürfe in Lourdes vehement: «Ich will mit aller Deutlichkeit sagen, dass ich nie, nie, nie auch nur den geringsten pädophilen Akt gedeckt habe», sagte er bei einer Pressekonferenz. Er betonte, die meisten Fälle seien bereits verjährt gewesen, als er von ihnen gehört habe.
... daher blieben wohl die Täter weiterhin in Amt und Würde !
Der Papst hat den amerikanischen Präsidentschaftskandidat für die Woche nach Rom eingeladen. Die Vatikan-Tagung findet am 15./16. April statt. Details sind noch nicht bekannt. Es sei nicht vorgesehen, so Radio Vatikan, dass Sanders eine Rede hält. Die Tagung dürfte daher nur den äußeren Anlass für eine private Begegnung mit Papst Franziskus sein. Das Zusammentreffen zwischen Sanders und dem Papst wird voraussichtlich am Freitag stattfinden, denn am Samstag fliegt Franziskus auf die griechische Insel Lesbos. Auch in Sachen Einwanderungspolitik stehen sich das katholische Kirchenoberhaupt und der US-Senator aus Vermont unter allen Präsidentschaftskandidaten am nächsten.
Sanders bezeichnet sich selbst als „demokratischen Sozialisten“ und als „großen Fan des Papstes“. Im Vorwahlkampf um die demokratische Nominierung rückte er zuletzt wieder zur favorisierten Clinton auf. Das Rennen ist noch nicht entschieden.
Bernie Sanders ist Jude. Sanders wäre der erste jüdische Staats- und Regierungschef der US-Geschichte.
Dass der Papst Sanders eingeladen hat:
Das sei eindeutig Zuviel der politischen Parteinahme und auch Zuviel der Überbetonung seiner Person gegenüber dem Amt, ärgern sich hohe Vatikanvertreter über Franziskus.