Sonntag, den 6. November 2016 ist der 311. Tag des Gregorianischen Kalenders somit verbleiben in einem Schaltjahr noch 55 Tage bis zum Jahresende.
PS: Der 29. Februar 2016
war ein Montag ...
Abraham Lincoln bekam bei seiner Wahl nur die 180 Stimmen der Wahlmänner des amerikanischen Nordens. Die elf Südstaaten traten daraufhin aus dem Staatenbund aus. Die Nordstaaten schlossen sich im Sonderbund der Konföderierten zusammen. In der Folge kam es zum Sezessionskrieg. Die Grund für die Spaltung war die Ablehnung der Sklaverei in den Nordstaaten und deren Befürwortung im Süden. 1863 erklärte Lincoln alle Sklaven der Südstaaten für frei. 1864 siegte die Union der Nordstaaten über die Konföderation der Südstaaten und Lincoln wurde mit großer Mehrheit erneut zum Präsidenten gewählt. Wenige Wochen nach seiner zweiten Amtseinführung befürwortete er öffentlich ein begrenztes Wahlrecht für Schwarze in Louisiana. Am 14. April 1865 wurde er im Ford´s Theatre in Washington von dem Schauspieler John Wilkes Booth ermordet.
"Im Namen des Volkes - Refugees Wall" hat der Ex-Grüne und mittlerweile parteilose Guido Bucholtz seinen Clip getauft, der zeigt, wie imposant eine vier Meter hohe Lärmschutzmauer wirkt, wenn man sie neben dem Neubau einer Flüchtlingsunterkunft hochzieht. Bucholtz hat die Mauer an Allerheiligen aus der Luft gefilmt, mit seiner Drohne und ganz korrekt mit Aufstiegserlaubnis.
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In jener Zeit kamen einige von den Sadduzäern, die die Auferstehung leugnen, zu Jesus und fragten ihn: Meister, Mose hat uns vorgeschrieben: Wenn ein Mann, der einen Bruder hat, stirbt und eine Frau hinterlässt, ohne Kinder zu haben, dann soll sein Bruder die Frau heiraten und seinem Bruder Nachkommen verschaffen. Nun lebten einmal sieben Brüder. Der erste nahm sich eine Frau, starb aber kinderlos. Da nahm sie der zweite, danach der dritte, und ebenso die anderen bis zum siebten; sie alle hinterließen keine Kinder, als sie starben. Schließlich starb auch die Frau. Wessen Frau wird sie nun bei der Auferstehung sein? Alle sieben haben sie doch zur Frau gehabt. Da sagte Jesus zu ihnen: Nur in dieser Welt heiraten die Menschen. Die aber, die Gott für würdig hält, an jener Welt und an der Auferstehung von den Toten teilzuhaben, werden dann nicht mehr heiraten. Sie können auch nicht mehr sterben, weil sie den Engeln gleich und durch die Auferstehung zu Söhnen Gottes geworden sind. Dass aber die Toten auferstehen, hat schon Mose in der Geschichte vom Dornbusch angedeutet, in der er den Herrn den Gott Abrahams, den Gott Isaaks und den Gott Jakobs nennt. Er ist doch kein Gott von Toten, sondern von Lebenden; denn für ihn sind alle lebendig.
Lk 20, 27-38
Der Weg nach Jerusalem ist in der Erzählung des Lukasevangeliums am Ziel angekommen. Es ist der Ort der Entscheidung, aber auch der Ort der Entschiedenheit des Christus Jesus. Ehe der Evangelist die Erzählung von Leiden, Tod und Auferweckung Jesu beginnt, hat er die Szene der letzten Tage Jesu in Jerusalem komponiert – getreu der Vorlage des Markusevangeliums. Diese letzten Tage dienen dramaturgisch der Auseinandersetzung Jesu mit seinen Gegnern.
Wir wissen, dass der Evangelist in seine Gemeinde spricht, in der diese Gegner – Hohepriester, Schriftgelehrte, deren ausgewiesene Spitzel und Saduzzäer – keine Rolle mehr spielen. Die in diesen Auseinandersetzungen behandelten Themen sind aber grundlegende Themen der glaubenden Gemeinde: Frage nach der Vollmacht Jesu (20,1-8), Frage nach dem Verhältnis von weltlicher und göttlicher Macht (20,20-26), Frage nach der Auferstehung der Toten (20,27-40) und die Frage nach der Messianität (20,41-44). Alle Fragen berühren auch Inhalte des Glaubens, die bezeugen, dass Jesus der Messias ist. Das verschafft ihm die Autorität, als autorisierter Repräsentant Gottes angesehen zu werden.
Unsere Perikope behandelt das Thema der Auferstehung der Toten. Das christliche Bekenntnis zur Auferweckung Jesu (als Erstem der Entschlafenen) ist zentrale Botschaft. Wie Paulus in seinen Überlegungen zur Auferweckung eindrücklich sagt: ‚Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, ist auch Christus nicht auferweckt worden. Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und eurer Glaube sinnlos.‘ (1 Kor 15,13f). Es geht also um eine fundamentale Glaubenswahrheit der christlichen Gemeinde.
Nun kann eine solche Glaubenswahrheit nicht einfach verordnet werden. Es ist eine existentielle Frage. Es ist eine Frage, um deren Antwort auch gerungen werden muss. Wie kann man mit einem klaren Verstand von der ‚Auferweckung der Toten‘ sprechen? Ein solches Bedenken zerstört nicht den Glauben, es ist eine immer wieder einmal aufkommende Frage, die im Glauben nach einer Antwort sucht. Unsere sonstige Welterfassung wird auf eine harte Probe gestellt, denn es ist nie jemand aus einer jenseitigen Welt zurückgekehrt. Zudem hängen viele Hoffnungen auch an der Vorstellung, dass wir ein Wiedersehen mit unseren schon Verstorbenen erwarten dürfen. So groß diese Hoffnung sein kann, so groß kann auch das verunsicherte Nachdenken über diese Vorstellung sein. Kann das wirklich so sein? Wie wird es dann tatsächlich sein?
Vielleicht sind das Fragestellungen, die auch die jungen Christengemeinden bewegt haben mögen. Die Evangelisten – so auch Lukas – sehen sich gerufen, zur Vorstellung der Auferstehung der Toten etwas zu verkünden. In unserer Erzählung treten Sadduzäer auf. Sie sind eine einflussreiche, aristokratische Elite in der religiösen Führung der Juden in Jerusalem. Im Unterschied zu den Pharisäern leugnen sie die Vorstellung einer Auferstehung der Toten, weil in der Tora davon keine Rede ist. Diese Sadduzäer nehmen die Rolle derer in der Gemeinde an, die an einer Auferstehung der Toten zweifeln. Erzählerisch wird die Fragestellung zynisch und absurd verbrämt. Die Fragesteller führen ein Beispiel an, das die Vorstellung einer Auferstehung lächerlich machen soll. Was da aufgezeigt wird ist so absurd, dass man sich mit dem Thema gar nicht mehr beschäftigen müsste – so die Absicht der zugespitzten Erzählweise.
Die Gegner des Glaubens an die Auferweckung der Toten konstruieren den Fall einer Frau, die sieben Männer hatte und immer kinderlos geblieben ist. Das Beispiel stützt sich auf die sogenannte Schwagerehe (‚Leviratsehe‘, levir=Schwager), eine Anordnung der Tora, um den Fortbestand einer Familie und deren Besitz zu gewährleisten. Sollte ein Mann kinderlos sterben, soll einer der Brüder die Frau heiraten, um dem Verstorbenen einen Sohn zu ermöglichen. Ein solcher Junge ist nach dem Gesetz dann auch Kind des Verstorbenen. Für unser Verständnis ist das schon schwer genug anzunehmen. Die sozialen und kulturellen Verhältnisse sind anders als zur Zeit der Entstehung der Tora.
Verkompliziert – und damit ins Lächerliche gezerrt – wird dieses Beispiel der Sadduzäer, indem diese Frau sieben Männer hat und kinderlos blieb und so in die Ewigkeit kommt. ‚Wessen Frau wird sie nun bei der Auferstehung sein?‘ Mit dieser offenen Frage konfrontieren sie Jesus. Eigentlich wäre auch diese Frage leicht zu beantworten, denn der erste Mann ist der ‚richtige‘ Mann, während die Brüder ja nur einspringen mussten. Aber diese feine Unterscheidung spielt im Text keine Rolle. ‚Wessen Frau wird sie bei der Auferstehung sein?‘
Die Antwort Jesu dient dazu, diese materialistischen Vorstellungen des jenseitigen Lebens als unangemessen zurückzuweisen. Wenn wir die Antwort Jesu auf den Nenner bringen wollen, dann heißt sie: Die Welt der Auferweckung ist völlig anders als die Welt unseres irdischen Daseins. Indem vom ganz anderen die Rede ist, wird deutlich, dass die Vorstellung der Auferstehung sich in einer geistlichen Dimension bewegt. Wir brauchen Bilder, um die geistliche Dimension für uns begreifbarer zu machen. Aber die Bilder bleiben Bilder und sind nicht genau das, was die geistliche Dimension beinhaltet. Wir reden in Analogie, im ‚Es ist so wie‘ – aber jede Analogie beinhaltet zugleich die Aussage, dass die zu beschreibende Wirklichkeit aber auch gänzlich anders ist als im Versuch des Beschreibens ausgedrückt.
In der Antwort Jesu wird klar, dass das Heiraten eine Dimension des irdischen Lebens ist. Die Heirat ist damals wesentlich auf Nachkommenschaft gerichtet, damit Gesellschaft und Welt weiter bestehen können, denn der Tod gefährdete das Weiterbestehen. In der Welt der Gottesverbindung, im Jenseits, spielt der Tod keine Rolle mehr, denn in der Gotteseinheit zu leben bedeutet auch, Anteil an der Unsterblichkeit Gottes zu haben. Darum ist Heirat – im Sinne der Sicherung der Nachkommenschaft – nicht mehr nötig.
Nun sind die Gegner Jesu Menschen, die allein auf die Tora, die ersten fünf Bücher der Bibel, schauen. Daher führt der Jesus des Evangeliums eine Argumentation aus einer Erzählung des Pentateuchs. Er greift auf die Geschichte der Berufung des Mose, ‚die Geschichte vom Dornbusch‘, zurück. Da wird der Gottesname offenbart. Dieser Name bezeugt die Zusage Gottes, allezeit und überall mit seinem Volk zu sein. Gott wird in der Berufungsgeschichte des Mose als ‚der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs‘ betitelt. Mit diesen drei Namen der Erzväter des Glaubens Israels verbindet sich die Zusage des Segens und des Bundes. Gott hat hier seine Treue zugesagt. Diese Treue behält Bestand auch über den Tod hinaus. Im Glauben Israels kann selbst der Tod die Menschen nicht aus der Zusage Gottes trennen. Die Zusage des Bundes enthält die Anteilnahme am unendlichen Leben Gottes. Darum kann Jesus davon sprechen, dass der Gedanke der Auferstehung der Toten schon im Bundesschluss mit den Erzeltern enthalten ist. Gottes Zusage zum Leben ist Zusage des Bundes. Darum bleiben die für menschliche Wahrnehmung Gestorbenen im Zusammenhang des lebendigen Gottes. Darum kann das Evangelium auch formulieren: ‚Er ist doch kein Gott von Toten, sondern von Lebenden; denn für ihn sind alle lebendig.‘ Sie sind alle lebendig, weil sie auch über den Tod hinaus Anteil am Leben Gottes haben.
Soweit der Versuch der Argumentation aus dem Glaubensschatz der Tora. Das Entscheidende liegt in der Aussage des Evangeliums, dass die Auferstehung der Toten keine materiale Wiedergabe dessen ist, was wir auf Erden kennen. Auferweckung der Toten ist der Zustand des ‚ganz anderen‘. Dieses ganz andere bleibt letztlich unbeschreibbar. Wir verbinden damit, dass die Treue Gottes sich bewahrheitet und dass wir in einer unzerstörbaren Verbindung mit Gott stehen. Aber selbst diese Aussagen bleiben Stückwerk, weil wir jene geistliche Dimension des jenseitigen Daseins nicht recht beschreiben können.
Auch heute bereitet es manchem Christen große Mühe, sich ‚Auferweckung‘ vorzustellen. Gerne wünschten wir uns vielleicht einen Zustand, der wie auf Erden aussieht, nur verklärter, friederfüllter. Auch Bilder haben ihre Berechtigung. Sie helfen, das Unaussagbare annähernd benennen zu können, wohl wissend, dass das Andersartige, das letztlich Fremde ausgesagt sein will.
Ganz fremd ist es dann wiederum nicht. Das Leben Jesu ist einzigartiges Zeugnis der Lebensgemeinschaft mit Gott. Das lässt erahnen, wie es ist, in der Gemeinschaft Gottes zu leben – wie immer das aussehen mag. Aber selbst das Reden vom Aussehen ist nur eine Metapher für das uns hier auf Erden noch Unbeschreibbare.
Ihr Matthias Schnegg
11.00 Uhr Taufe des Kindes Olivia Philippa Daub
18.00 Uhr Heilige Messe der Gemeinde
5. Jahrgedächtnis für Heinz-Peter Lenzen
Kollekte: LYSKIRCHENSonntag
Donnerstag
15.00 Uhr Rosenkranzgebet für den Frieden und die Versöhnung der Religionen und Kulturen
Freitag:
18.00 Uhr Heilige Messe in der Krypta, anschließend Bibelgespräch
Heilige Messe der Gemeinde als Jahrgedächtnis für Daniel Harzheim und Josef Vei
Sonntag, 6. November
von 15.30 – 17.30 Uhr
im Pfarrsaal von
Sankt Maria in Lyskirchen
NÄCHSTE LESENACHT
IN LYSKIRCHEN:
19. November 2016
ab 19 Uhr:
DAS BUCH DER PSALMEN
II. TEIL
Papst Fanziskus lädt Obdachlose
und Menschen in prekären Lebenssituationen ein.
Treffpunkt zur Abfahrt: Mittwoch, den 09.11.16 um 13:30h am Hbf Köln
Rückankunft: Montag, den 14.11.2016 um 12:05h am Hbf Köln
Auch in diesem Jahr wäre es schön, wenn wir während der Krippenzeit wieder möglichst viel an Besuchszeit mit einem ‚Krippenempfang’ bestücken könnten. ‚Krippenempfang’ heißt, den Besuchenden ein Willkommen zu sein, kleine Informationen zu geben und zugunsten des Notels unsere Postkarten zur Krippe anzubieten. In der Sakristei liegt eine Liste aus, in die Sie sich gerne eintragen können, um Teile des Krippenempfangs zu übernehmen. Danke auch für dieses Engagement.
Wie in den Vorjahren, so bieten wir auch in diesem Jahr wieder die Postkarten zur Krippe oder mit weihnachtlichen Motiven vor Beginn des Advents an. Das kann an den beiden kommenden Sonntagen gerne wieder so sein. Dafür wäre es gut, wenn sich Menschen finden, die diesen Kartenverkauf an den Sonntagen 13. und 20. November im Zusammenhang mit der Messfeier übernehmen können. Bitte melden Sie sich, wenn Sie da mitmachen mögen.
Seit 2000 sorgt Frau Irmgard Kurz in aller Stille dafür, dass unsere Sonntagsblättchen als Zeugnisse des Gemeindelebens nicht verloren gehen. Danke sehr für diesen Dienst! Nun sind einige Jahrgänge gebunden worden, damit sie der Nachwelt erhalten bleiben. Seit es keine klassischen Pfarrchroniken mehr gibt, werden die Dokumente für die Nachwelt immer weniger, die vom Alltagsleben erzählen. Gerade die Alltagsereignisse geben den Historikern späterer Jahre Aufschluss über das, was früher hier so geschehen ist. Nach den Erfahrungen vor allem des 2. Weltkrieges gehen die Archivalien der Gemeinde nach einer bestimmten Zeit an das Historische Archiv des Erzbistums. Unsere Sammlung der Sonntagsblättchen wird dort ihre Endstation finden.
Seit Jahren freuen sich viele Menschen über einen Besuch bei der Milieu-Krippe, die seit 1997 von Herrn Marx immer weiter entwickelt wurde. Dem Erbauer ist es ein großes Anliegen, diese Krippe nicht als eine anheimelnde Aufstellung von schönen Püppchen zu verstehen, sondern als eine Art der Verkündigung zu verstehen. Verkündet wird, dass der Heiland geboren ist – all denen, die in und vor der Krippe stehen.
In diesem Jahr wird Benjamin Marx in der Darstellung eine Ausnahme vom gewohnten Krippenbild gestalten: Das Flüchtlingsboot, das derzeit als Mahnmal im Dom steht, das an Fronleichnam Altar der Messfeier gewesen ist, wird in diesem Jahr der Ort der Verkündigung unserer Krippe sein. Nicht die vertrauten Kulissen werden die Figuren tragen, sondern dieses Boot mit seiner erschütternden Geschichte geflohener Menschen. Wenn der Engel der Krippe verkündet: ‚Üch eß der Heiland jebore’, dann spricht er von der Erfahrbarkeit der Begegnung mit dem von uns als lebend geglaubten Christus Jesus. An Fronleichnam heißt die Verkündigung, dass dieser von uns geglaubte Christus Jesus in den Zeichen von Brot und Wein gegenwärtig (‚real präsent’, sagt der theologische Fachausdruck) ist. Ebenso real präsent ist er in den Menschen, vor allem auch in den Bedrängten, den Kleinen, den Unterdrückten, den Flüchtenden…
Das Boot als Raum der Krippe wird Zeichen dieser Realspäsenz – oder in den Worten des Krippenengels: Zeichen des mitgehenden, Ansehen schenkenden Gottes. Jesus, der Heiland, nährt dieses Vertrauen der Gegenwart Gottes.
So wird 2016/17 die Krippe einmal in anderem Gewand dieses Glaubensgeheimnis verkünden.
Das Boot wird Mitte November den Dom verlassen müssen und dann direkt in Lyskirchen aufgestellt werden.