Teresa von Avila
Noch will das alte unsre Herzen quälen,
noch drückt uns böser Tage schwere Last.
Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen
das Heil, für das du uns geschaffen hast.
Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern
des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,
so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
aus deiner guten und geliebten Hand.
Doch willst du uns noch einmal Freude schenken
an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,
dann wolln wir des Vergangenen gedenken,
und dann gehört dir unser Leben ganz.
Laß warm und hell die Kerzen heute flammen,
die du in unsre Dunkelheit gebracht,
führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.
Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.
Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,
so laß uns hören jenen vollen Klang
der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,
all deiner Kinder hohen Lobgesang.
Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiß an jedem neuen Tag.
Montag, den 01.01.2018
Der 1. Januar ist der 1. Tag des Gregorianischen Kalenders, somit verbleiben noch
364 Tage zum Jahresende.
Kommentar zur Kritik an Kardinal Woelki
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Lesung aus dem Brief
des Apostels Paulus an die Galater
Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt, damit er die freikaufe, die unter dem Gesetz stehen, und damit wir die Sohnschaft erlangen. Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in unser Herz, den Geist, der ruft: Abba, Vater. Daher bist du nicht mehr Sklave, sondern Sohn; bist du aber Sohn, dann auch Erbe, Erbe durch Gott.
Gal 4, 4-7
Die Aussagen des Paulus-Briefes an die Gemeinde in Galatien sind natürlich auch sehr zeitgeschichtlich geprägt. Es ist eine von Paulus gegründete Gemeinde (um das Jahr 50). Schließlich haben sich in der Abwesenheit des Gründers andere theologische Richtungen breit gemacht, die dem Paulus misshagten. Er sah darin eine Verfälschung der Zugehörigkeit zu Jesus, dem Christus. Dabei ging es nicht um theologische Streitigkeiten, sondern letztlich um die Freiheit, die aus der Beziehung zu Christus dem Menschen geschenkt ist. So schrieb Paulus um das Jahr 54 aus Ephesus an die Gemeinde in Galatien – den Brief an die Galater.
Zeitgeschichtlicher Hintergrund ist die Strömung in der Gemeinde, die für die Nicht-Juden (Griechen) in der Gemeinde die Beschneidung, also die Unterwerfung unter das Gesetz, als zwingende Notwendigkeit sahen, ehe jemand in der Gemeinde Christi Anteil am Heil bekommen könnte. Dem widersetzt sich Paulus energisch.
Wir lesen diese Texte aus anderer zeitgeschichtlicher Einbindung. Uns interessiert anders, was es bedeutet, ‚zu Christus zu gehören‘. Wir lesen es am Anfang eines neuen Jahres, was uns Impuls sein könnte, die Tage dieses neuen Jahres unter diesem Gesichtspunkt (auch) wahrzunehmen. Denn auch uns ist bekannt, dass wir unter Zwängen leben, die wir vielleicht sogar für unabdingbar halten – Zwänge, die uns von außen auferlegt sind, Zwänge durch Traditionen, durch Kulturen, durch Erwartungen, durch Gesetze. Diese Art der Einbindung ist ja nicht nur schlecht. Wir können uns nicht in ein Ideal flüchten, das der Wirklichkeit unserer Lebensumstände nicht gerecht wird. Versuchen wir, einen Impuls aus den Paulusworten für unser Gehen in das neue Jahr zu finden.
Seltsam beginnt unser Textabschnitt: ‚Nachdem aber der Glaube gekommen ist, stehen wir nicht mehr unter dieser Zucht.‘ Der ‚Glaube‘, das ist das Bekenntnis zu Jesus als dem Christus, dem autorisierten Repräsentanten Gottes. Die ‚Zucht‘ meint das mosaische Gesetz. Es hat lange die Aufgabe eines ‚Aufsehers‘ gehabt – Hilfe und Schutz auf der einen Seite – und Einengung und Bevormundung auf der anderen Seite. Paulus spricht von der Freiheit, die mit Christus der Welt geschenkt ist. Zu Christus zu gehören ist keine Einladung zur Willkür und Anarchie. Nur ist es nicht mehr ein Gesetz, das zu Gott führt, sondern der Christus Jesus. Sein Zugang zu Gott lebt aus dem grenzenlosen Vertrauen auf Gott. Darum spricht Paulus davon, dass ‚der Glaube gekommen ist‘.
Aus diesem Vertrauen in Gott wächst den Glaubenden nun eine eigene Freiheit zu. Diese Freiheit hat – das mag zunächst verwundern – mit einer ganz engen Bindung zu Christus zu tun. Es geht sogar um mehr als eine Bindung: Es geht um die Vereinigung mit der Person des Christus. Das ist ein Bild für die Verbindung, die in die Persönlichkeit des Menschen Einzug gehalten hat. Das ist keine Bemächtigung, sondern die freie Entscheidung dessen, der ‚zu Christus‘ gehören will durch die Taufe. Paulus nutzt dafür den ansprechenden Vergleich: ‚Denn alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus als Gewand angelegt‘. In unserer Sprachbildern hieße das vielleicht, dass wir Christus mit uns verbunden haben wie eine zweite Haut.
Aus diesem Verständnis leuchtet auch ein, dass alle, die getauft sind, miteinander verbunden sind – als ‚Söhne und Töchter Gottes‘. Die Zugehörigkeit zu Christus ist der gemeinsame Punkt. Und weil diese Zugehörigkeit nicht ist wie eine Vereinsmitgliedschaft, sondern wie ein frei gewähltes Einverleiben, ist auch die Beziehung der Getauften zueinander nicht die Zugehörigkeit zu seinem Verein, sondern die Verbundenheit durch die Verbindung in dem Christus Jesus.
Wenn wir an die Wirklichkeit unserer Tauferinnerung denken, werden uns diese Überlegungen eher viel zu hoch angesetzt klingen. Viele meinen, dass die Taufe eine Eingliederung in die Gemeinschaft einer Kirche ist. Das ist sie auch – aber über den Weg der Verbindung mit dem Christus, mit Jesus. Die Radikalität dieser Verbindung können wir uns vermutlich nur begrenzt vorstellen. Taufe ist für die meisten keine persönliche Lebensentscheidung gewesen, sondern eher ein kultureller Akt, weil es bei uns eben so ist.
Das muss nicht als Mangel abgewertet werden. Als Erwachsene haben wir die Möglichkeit, uns neu zu orientieren. Wir wissen, dass wir immer mehr herausgefordert sind, uns zu verhalten – zu sozialen, zu gesellschaftlichen, zu politischen, zu religiösen Fragen. Wir können es uns nicht leisten, keine Meinung, kein Weltbild, kein Menschenbild, keine Weltanschauung zu haben. Selbst wenn wir meinten, auf all das verzichten zu können, haben wir eine Haltung. Manche meinen, durch Verweigerung sich aus der Verantwortung entlassen zu können. Wir wissen, dass das nicht geht. Wir wissen auch, dass es viele Angebote in unserer Welt gibt, wie Leben zu deuten und zu gestalten ist. Es gibt viele Koordinatensysteme, mit denen wir unsere Orientierung in den Fragen des Lebens bestimmen.
Die Erinnerung an die Taufe, die Erinnerung, dadurch ‚zu Christus zu gehören‘, kann ein spannender Anreiz sein, sich mehr und mehr in dieser Lebenshaltung Jesu zu schulen. Wir bleiben, solange wir leben, Menschen, die die Möglichkeit des Lernens haben. Zunehmendes Lebensalter erfährt diese Möglichkeit sogar oft als Geschenk des Lebens. Das Reifen am Leben ist eine Gabe.
Für die paulinische Zeit bedeutete die Zugehörigkeit zu Christus eine soziale Ungeheuerlichkeit: ‚Es gibt nicht mehr Juden und Griechen (Heiden), nicht Sklaven und Freie, nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid ‚einer‘ in Christus Jesus‘. Bemerkenswert, dass es nicht heißt: Ihr seid eins in Christus – das wäre das Verständnis einer zusammengehörenden Gemeinschaft. Paulus spricht bewusst von ‚einer in Christus‘, um die Zusammengehörigkeit zu unterstreichen, die aus der untrennbaren Verbindung (‚Einverleibung in die Existenz des Christus Jesus‘) kommt. Das nicht nur als einen theologischen Überbau zu verstehen, kann ein langer Weg sein. Paulus geht es darum, das eigene Leben aus der untrennbaren Verbindung mit (und in dem) Christus verstehen zu lernen. Da mag es gesellschaftliche Unterschiede und Funktionen geben – aus der Beheimatung in Christus sind alle wert.
Im Folgenden verwendet Paulus die Beziehung von unmündigem Erbe und Vormund an. Er greift auf das Wissen des antiken Rechtes zurück. Da konnte jemand (sogar ein Sklave) Vormund eines Minderjährigen sein. ‚Sklave, obwohl er Herr über alles ist.‘ Das Bild lässt sich übertragen: Solange das Vertrauen durch den Christus Jesus nicht gewachsen war, haben die Juden unter der ‚Bevormundung des Gesetzes‘ und die Nicht-Juden (Heiden) unter der ‚Bevormundung der Elementarmächte‘ gestanden. Sie waren Beschützer und Bevormunder zugleich.
Mit Jesus hat sich diese Bevormundung gelöst. Er steht unter den Gepflogenheiten der menschlichen Natur (‚Gesetz‘) ‚geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt … – damit wir die Sohnschaft (Kindschaft) erlangen‘. Auftrag der Sendung Jesu ist der Ruf zur Freiheit, die aus der direkten Beziehung zu Gott erwächst. Diese Beziehung ist eine innige: ‚Weil ihr aber Söhne und Töchter seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in unser Herz, den Geist, der ruft: Abba, Vater‘. Diese tiefe Bindung und Beziehung löst aus allen Bevormundungen – welche auch immer sich der Freiheit eines Menschen bemächtigen wollten.
Tragend bleibt der ‚Geist seines Sohnes in unser Herz‘. Das Herz ist in biblischer Zeit und Sprache nicht ausschließlich der Sitz der Emotionen, sondern auch des Verstandes, der Urteilsfähigkeit und der Willenskraft. ‚Der Geist seines Sohnes‘ ist die Orientierung, mit der Menschen – so sie sich Christus zugehörig finden – im Leben sind.
Wir wissen, dass all das ein Wachstumsprozess ist, selbst dann, wenn wir dieses Maß des Hinter-Jesus-Hergehens für uns angenommen haben. Es bleibt ein Reifen und Wachsen in diese Haltung aus dem Geist des Christus. Dass ein solches Wachsen auch ein Reifen in die Freiheit sein kann, ist eine belebende Erfahrung. Mächte der Bevormundung kennen wir alle, egal in welchen Gewändern sie auftreten. Die Zugehörigkeit zu Christus, so ist Paulus überzeugt, öffnet einen Weg zur Freiheit – nicht zur Beliebigkeit. Das Ziel ist die ungebrochene Verbindung mit Gott. Auch das neue Jahr ist ein weiterer Schritt des Wachsens und Reifens, auch in unserer Lebensorientierung.
Dazu mag Segen
spürbarer Begleiter sein!
Ihr Matthias Schnegg
Montag (Neujahr):
18.00 Uhr Feierliche Heilige Messe zum Jahresbeginn
mit Möglichkeit des persönlichen Segens
anschl. NEUJAHRSKONZERT
Freitag: 18.00 Uhr Hl. in der Krypta
anschließend Bibelgespräch im Pfarrsälchen
Samstag (Dreikönigstag):
18.00 Uhr Festliche Heilige Messe zum Hochfest
der Erscheinung des Herrn
mit Segnung von Brot und Salz
Kollekte AFRIKATAG
Sonntag:
10.30 Uhr Hl. Messe Gem. St. Georg
18.00 Uhr Heilige Messe der Gemeinde mit Gedenken
Pfr. Gottfried Kirsch und Maria Brecht anschließend Neujahrsempfang der Pfarr- und Fahrgemeinde
in der Unterkirche
Kollekte LYSKIRCHENSonntag
Victoriastrasse 12, Köln
Dienstag und Donnerstag
um 18.45 Uhr
1. Januar 2018
Neujahrskonzert
in St. Maria Lyskirchen
Ulrich Cordes,
Tenor
Frank Stanzl,
Orgel und Klavier
Werke
von Bach, Cornelius, Franck und Reger
Sie sind eingeladen.
Die Kollekte (6. Januar) für Afrika ist eine einzigartige Solidaritätsinitiative der katholischen Kirche. Seit 1891 bittet die Kirche mit dieser Kollekte um Spenden für ihren Einsatz für Menschen in Afrika. Das Anliegen: Gottes Liebe spürbar machen und zugleich Entwicklung fördern.
Der heutige Hilfsansatz setzt auf die Ausbildung von einheimischen Priestern. Sie sind in vielen Ländern die einzigen Hoffnungsträger für die Menschen, die unter Armut, Hunger und Unterdrückung leiden.
Im Blickpunkt des Afrikatags 2018 steht die Arbeit der Kirche im Osten der DR Kongo. Sie ist die älteste gesamtkirchliche Sammlung der Welt: die Afrikakollekte der katholischen Kirche. 1891 rief Papst Leo XIII. die Kollekte ins Leben. Er bat um Spenden für den Kampf gegen die grausamen Menschenjagden der Sklavenhändler auf dem afrikanischen Kontinent.
Die Kollekte zum Afrikatag leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Bitte helfen Sie mit, die wertvolle Tradition der Kollekte zu erhalten. >>>
Auch in diesem Jahr war es uns geschenkt, ein friedvolles Weihnachten gottesdienstlich feiern zu können. Wir wissen, dass das für viele Menschen auf der Erde keine Selbstverständlichkeit ist. Wir haben uns versammeln können, um die Festtage zu begehen. Sehr viele Menschen haben Maria Lyskirchen für sich als Raum ihrer Feier gewählt.
Herzlich Dank all denen, die sich mit eingebunden sehen mochten, an diesem Ort das Fest zu begehen.
Herzlich Dank all denen, die die Feiern vorbereitet haben – von der Reinigung der Kirche bis zur Vorbereitung der Liturgien.
Herzlich Dank allen, die mitgewirkt haben, dass die Krippe mit ihren lebendigen Verkündungsthemen zu den Feiern da ist.
Herzlich Dank allen, die in den Gottesdiensten verschiedene Aufgaben und Dienste übernommen haben, damit wir als Gemeinde gut Zelebranten, Feiernde sein konnten. Viele Menschen sind beteiligt, dass wir das Fest der Geburt des Messias Jesus feiern können.
Allen von Herzen Dank! Mir ist es eine Freude, an diesem Ort zusammen mit dieser sich zu den Feiertagen noch erweiternden Gemeinde unseren Glauben zu feiern – für manche in großer Gewissheit, für andere in suchender Sehnsucht.
Der Weihnachtsfestkreis erstreckt sich noch bis zum 7. Januar, dem Fest der Taufe Jesu. Am 6. Januar feiern wir das Fest der Erscheinung des Herrn, den sogenannten Dreikönigentag. Als Kirche, die für eine Nacht die Gebeine der Heiligen aufgenommen hat, begehen wir diesen Festtag mit einem feierlichen Gottesdienst – und mit der Segnung von Brot und Salz, auf dass uns für das neue Jahr geschenkt sein, das Lebensnötige zu haben – als Mittel zum Leben und in Gesundheit.
Am 7. Januar halten wir auch den Neujahrsempfang der Gemeinde – im Anschluss an die Messfeier in der Unterkirche. Da gibt es traditionelle Neujahrsbrezl und etwas zu Trinken – und Raum, miteinander ins Gespräch zu kommen. Sie sind herzlich willkommen!
Mit dem Seniorenkaffee folgen wir auch einer lange gehegten Tradition in Maria Lyskirchen. Senioren, die sich der Gemeinde zugehörig fühlen, sind zur Messfeier um 14 Uhr, dann zu einer Krippenführung durch den Erbauer und Ideengeber der Krippe, Herrn Marx, und dann zum gemütlichen Kaffeetrinken im Pfarrsaal eingeladen. Dank der über viele Jahre gehenden Regie von Frau Harzheim und ihren Mithelferinnen können wir uns an gedeckte Tische setzen.
Auch hier an die Senioren
ein herzliches Willkommen
Eugen Roth