Wir wollen dem Herrn dienen:
denn er ist unser Gott
Lesung aus dem Buch Josua
In jenen Tagen versammelte Josua alle Stämme Israels in Sichem; er rief die Ältesten Israels, seine Oberhäupter, Richter und Listenführer zusammen, und sie traten vor Gott hin. Josua sagte zum ganzen Volk: Wenn es euch aber nicht gefällt, dem Herrn zu dienen, dann entscheidet euch heute, wem ihr dienen wollt: den Göttern, denen eure Väter jenseits des Stroms dienten, oder den Göttern der Amoriter, in deren Land ihr wohnt. Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen. Das Volk antwortete: Das sei uns fern, dass wir den Herrn verlassen und anderen Göttern dienen. Denn der Herr, unser Gott, war es, der uns und unsere Väter aus dem Sklavenhaus Ägypten herausgeführt hat und der vor unseren Augen alle die großen Wunder getan hat. Er hat uns beschützt auf dem ganzen Weg, den wir gegangen sind, und unter allen Völkern, durch deren Gebiet wir gezogen sind. Auch wir wollen dem Herrn dienen; denn er ist unser Gott.
Jos 24, 1-2a.15-17.18b
Dies ist ein tiefes Geheimnis;
ich beziehe es auf Christus und die Kirche
Lesung aus dem Brief
des Apostels Paulus an die Epheser
Brüder! Einer ordne sich dem andern unter in der gemeinsamen Ehrfurcht vor Christus. Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie Christus, dem Herrn; denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Kirche ist; er hat sie gerettet, denn sie ist sein Leib. Wie aber die Kirche sich Christus unterordnet, sollen sich die Frauen in allem den Männern unterordnen. Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie Christus die Kirche geliebt und sich für sie hingegeben hat, um sie im Wasser und durch das Wort rein und heilig zu machen. So will er die Kirche herrlich vor sich erscheinen lassen, ohne Flecken, Falten oder andere Fehler; heilig soll sie sein und makellos. Darum sind die Männer verpflichtet, ihre Frauen so zu lieben wie ihren eigenen Leib. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst. Keiner hat je seinen eigenen Leib gehasst, sondern er nährt und pflegt ihn, wie auch Christus die Kirche. Denn wir sind Glieder seines Leibes. Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden, und die zwei werden ein Fleisch sein. Dies ist ein tiefes Geheimnis; ich beziehe es auf Christus und die Kirche.
Eph 5, 21-32
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
In jener Zeit sagten viele der Jünger Jesu, die ihm zuhörten: Was er sagt, ist unerträglich. Wer kann das anhören? Jesus erkannte, dass seine Jünger darüber murrten, und fragte sie: Daran nehmt ihr Anstoß? Was werdet ihr sagen, wenn ihr den Menschensohn hinaufsteigen seht, dorthin, wo er vorher war? Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, sind Geist und sind Leben. Aber es gibt unter euch einige, die nicht glauben. Jesus wusste nämlich von Anfang an, welche es waren, die nicht glaubten, und wer ihn verraten würde. Und er sagte: Deshalb habe ich zu euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, wenn es ihm nicht vom Vater gegeben ist. Daraufhin zogen sich viele Jünger zurück und wanderten nicht mehr mit ihm umher. Da fragte Jesus die Zwölf: Wollt auch ihr weggehen? Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes.
Joh 6, 60-69
‚Die große Brotrede im Johannesevangelium kommt zu ihrem Ende. Leitender Gedanke war uns der Kontakt zum Lebenshunger, den jede und jeder unterschiedlich immer wieder mal verspürt. Dieser Hunger äußert sich im Suchen nach Sinn, nach Erfüllung, nach Heil für das Leben - das eigene wie das anderer Menschen. Heil ist keine persönliche Zufriedenstellung. Lebenshunger äußert sich auch da, wo wir der Gebrochenheit und Ohnmacht des menschlichen Zusammenlebens begegnen. Der Lebenshunger wird dann wieder eine Frage der Orientierung: In welchem weltanschaulichen Koordinatensystem versuche ich mein Leben, die Aufgaben in der Welt und das Geschehen der Welt zu deuten?
Das Johannesevangelium bezeugt, dass dieser Lebenshunger seine Orientierung und Sättigung im Glauben an Jesus, den Christus, findet. Das ist - für den Glaubenden - so, weil er davon überzeugt ist, dass Jesus der ist, der aus dem Himmel gekommen ist, der Kunde bringt von Gott und der mit Gott wieder verbindet. Diese Einheit mit Gott wird als die endgültige Sättigung des Lebenshungers zugesagt.
Die johanneische Gemeinde feiert sakramental diese Glaubensgewissheit in der Eucharistie. Der vom Himmel gekommene Gottessohn wird Menschensohn - das Wort ist Fleisch geworden. Dieser Menschensohn geht zurück in die Herrlichkeit Gottes. Im sakramentalen Zeichen von Brot und Wein ist der Menschensohn gegenwärtig in seiner Gemeinde. Deren Lebenshunger darf sich nähren an der Lebenskraft Gottes, die in Jesus gegenwärtig war und ist. Das darf die Gemeinde gläubig annehmen.
Der Abschluss dieser Brotrede - unser Textabschnitt - zeigt, welche Wirkung diese glaubensvolle Zusage hervorgerufen hat: Viele seiner Jünger murrten, fanden die Rede hart, eine Zumutung. Zeitgeschichtlich verbirgt sich in diesem Murren der Teil der johanneischen Gemeinde, der Jesus nicht als den Gottessohn annehmen kann, der vor aller Zeit, präexistent, bei Gott gewesen sein soll.
In der Erzählung wird Jesus wieder in großer Souveränität bezeugt: Obwohl die Vielen hinter vorgehaltener Hand murren, erkennt Jesus, was sie denken. Er weist darauf hin: An der Vorstellung, dass Jesus vor seiner Menschwerdung schon bei Gott existierte, nehmt ihr Ärgernis. Es übersteigt euer Vorstellungsvermögen. Und was nicht verstanden ist, wird abgewertet. Der Evangelist lässt Jesus nun auf ein noch viel größeres Ärgernis verweisen: Wie sollte Jesus Gottessohn sein, wenn er den schmachvollen Kreuzestod erleidet? Wieviel Vertrauen bedarf es zu glauben, dass hinter diesem ehrlosen Sterben der Aufstieg des Menschensohnes geschieht: ‚Was werdet ihr (erst) sagen, wenn ihr den Menschensohn aufsteigen seht, dorthin, wo er vorher war?‘
Im Unterschied zu den anderen Evangelisten, die von der Auferweckung Jesu sprechen, steht der johanneisches Jesus anders da: Weil er vor seinem irdischen Leben immer bei Gott war, ist er Träger des unendlichen göttlichen Lebens. Er ist Auferstehung und Leben. So ist es die göttliche Kraft Jesu selbst, die ihn aus dem schmachvollen Kreuzestod in die Herrlichkeit Gottes (zurück)führt. Das glaubend anzunehmen, lässt der Evangelist als die viel größere Herausforderung dastehen.
Im Folgenden wird dieser Glaube theologisch untermauert. ‚Das Fleisch nützt nichts‘ - das wertet das irdisch-vergängliche Leben nicht ab. Es bezeugt aber, dass aus einem sterblichen Menschen nicht die rettende (Lebenshunger stillende) Kraft kommen kann. Die Überwindung des Todes kann nicht durch einen Menschen geschehen, der selbst von seiner Natur aus dem Tod unterworfen ist. Betrachten wir Jesus nur als einen Menschen, dann kann er nicht der Retter aus der unentrinnbaren Verbindung mit dem Tod sein. Seine heilende Kraft (in der Bildsprache der Brotrede: seine Kraft der Stillung des Lebenshungers) hat er, weil göttliches Leben, ‚der Geist‘ in ihm lebt und wirkt: ‚Der Geist ist es, der lebendig macht.‘ Darum kann in unserer Szene Jesus abschließend dazu sagen: ‚Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, sind Geist und Leben.‘ Das alles in die Deutung des eigenen Lebens aufzunehmen, ist eine fundamentale Entscheidung.
Nicht alle können das annehmen. ‚Viele seiner Jünger zogen sich zurück.‘ Der Autor des Evangeliums hat eine Gemeinde vor Augen. Er weiß um die scharfkantige Auseinandersetzung mit der jüdischen Synagoge. Viele aus der johanneischen Gemeinde scheinen sich wieder aus der Gemeinde entfernt zu haben und sind vermutlich in die Synagoge zurückgekehrt. Der Autor zieht darunter einen Schlussstrich: ‚Niemand kann zu mir kommen, wenn es ihm vom Vater nicht gegeben ist.‘ Wir werden gleich wieder fragen, wie das denn sein kann, dass die einen erwählt, die anderen nicht die Chance bekommen haben? Das ist aber nicht die Fragestellung des Evangelisten. Er gibt sich und seiner Gemeinde eine ihm plausibel erscheinende Antwort: Wenn die Gemeindemitglieder die Sendung Jesu nicht verstanden haben, dann liegt es wohl daran, dass Gott sie nicht gezogen hat. Uns mag eine solche Erklärung nicht zufriedenstellend sein. Dem Autor war es wohl so.
Daher endet dieser erste Teil unserer Perikope mit der Feststellung: ‚Daraufhin zogen sich viele seiner Jünger zurück und gingen nicht mehr mit ihm umher.‘ Wir mögen erinnert sein, dass manchen eine Nachfolge nicht mehr möglich ist, weil sie bestimmte theologische Lehraussagen nicht teilen können. (Da ist es für uns auch hilfreich zu bedenken, dass die johanneische Theologie eine unter mehreren ist. Mag sein, dass seine Weisheit der Verkündigung uns persönlich gerade nicht erreicht.)
So entmutigend will eine Verkündigung in die Fülle des Lebens nicht enden. Erzählerisch läuft die Verkündigung nun auf den Endpunkt zu, mit dem die Gemeinde der Zuhörenden sich weiter auf den eigenen Lebensweg als Glaubensweg machen möge. Die Schar der ‚Vielen‘ ist geschrumpft auf die Kerngemeinde, ‚die Zwölf‘. Jesus fragt, ob auch der kleine Rest sich abwenden wolle. (Eine Frage, die manche heute auch bewegt.) Jetzt tritt Simon Petrus auf. Anrührend seine Antwort auf Jesus: ‚Herr, zu wem sollen wir gehen?‘ Wir dürfen diese Frage auf dem Hintergrund der Sinnsuche hören. Der Evangelist ist überzeugt, dass diese Suche, dieser Lebenshunger, wie die Brotrede die Metapher gesetzt hat, ein Ende in der freiwilligen Bindung an Jesus als dem Menschensohn und Gottessohn findet. Petrus bekundet das mit den Worten: ‚Du hast Worte des ewigen Lebens.‘ Die Worte des ewigen Lebens sind die Kunde von Gott, den niemals jemals gesehen hat. Dieses Wort hat Jesus gesprochen und bezeugt. Dieses Wort vom heilenden Gott ist Jesus selbst. ‚Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt‘ so hat es der Evangelist in seinem Prolog ausgesprochen. Der irdische Jesus hat Kunde gebracht und ist selbst auch der Inhalt dieser Kunde. Er ist der eine und einzige Offenbarer des unsichtbaren Gottes.
Petrus spricht dann das feierliche Bekenntnis, dass aus der Erfahrung geschöpft ist: Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes!‘ Es ist das Bekenntnis, dass Jesus zur Welt Gottes gehört. Daher kann er der einzigartige Offenbarer Gottes sein. Wer ihm vertraut, so der Evangelist, hat die Richtung und das Ziel für seinen Lebenshunger gefunden.
Wie immer: Manche werden diese Worte einer großen Klarheit zurückschrecken lassen. Manchen sind sie eine so bekräftigende Lockung, auf dem richtigen Weg zu sein. Der Evangelist ist Glaubenszeuge. Er spricht zu Menschen, die glaubend ringen und auf der Suche sind - ebenso wie zu Menschen, die ihre Bindung an den Christus Jesus gefunden haben. Die Klarheit der johanneischen Botschaft ist erhaben, gefüllt mit Überzeugung, aber wohl auch getragen von vieler Erfahrung. Es ist eine Erfahrung, die stärkt und andere ermutigen mag, mit der Frage ihres Lebens sich Jesus anzuvertrauen. Sein Wort, das Zeugnis seines Lebens will Hilfestellung darin sein. Die Wegzehrung, die stärkende Nahrung auf diesem Weg der Verbindung mit Gott, eröffnet sich dem Glaubenden im Brechen des Brotes der Eucharistie - Wegzehrung auf einem Weg, der nicht nur gradlinig verläuft.
Ihr Matthias Schnegg
21. Sonntag im Jahreskreis:
14.00 Uhr Taufe
19.00 Uhr Heilige Messe der Gemeinde
Donnerstag:
15.00 Uhr Rosenkranzgebet für den Frieden und die Versöhnung
der Religionen und Kulturen
Freitag:
18.00 Uhr Heilige Messe in der Krypta
Anschließend Bibelgespräch im Pfarrsälchen
Samstag:
15.00 Uhr Trauung
22. Sonntag im Jahreskreis:
12.00 Uhr Taufe
19.00 Uhr Heilige Messe der Gemeinde
Kollekte Lyskirchensonntag
Victoriastr. 12
50668 Köln
Heilige Messe im NOTEL
jeweils dienstags und donnerstags
um 18.45 Uhr
Die 35. Lesenacht in Lyskirchen ist am 17. November 2018 um 19 Uhr.
Gelesen wird das Buch Daniel.
Einleitung durch Dr. Fleischer ist am 29.8.2018, 19 Uhr im Pfarrsaal.
Einleitung in die Lesenacht
zum Buch Daniel
Am kommenden Mittwoch, 29. August, wird Dr. Gunther Fleischer um 19 Uhr im Pfarrsälchen in das alttestamentliche Buch Daniel einführen. Er ist Leiter der Bibel- und Litugrieschule des Erzbistums. Er verfügt über eine sehr fundierte Fachkenntnis und hat die Fähigkeit, dieses Wissen verständlich (und spannend) darzulegen.
Die Lesung des Buches Daniel
wird am 17. November ab 19 Uhr in
St. Maria in Lyskirchen sein.
Gemeindetreff ist heute
Wie im Vorjahr, gab es den Wunsch, in einfach gehaltenem Rahmen eine Möglichkeit der Begegnung der Gottesdienstfeiernden zu eröffnen. Das ist an diesem Sonntag nach der Messfeier - bei gutem
Wetter wieder im Hof des Pfarrhauses, wo nun das Baugerüst entfernt ist und der Platz wieder frei ist. Herzlich willkommen alle, die können und mögen.
Kirchenempfang
Unser Kirchlein wird von vielen Menschen besucht, jetzt im Sommer noch vermehrt. Da ist ein Empfang durch Mitglieder unserer Gemeinde immer eine schöne Geste des Willkommens.
Neben den interessierten Gästen sind ab und an auch Menschen da, die die Kirche als Ort für ein gemütliches Rauchen, für das Essens und Hinterlassens der Essensreste und des Mülls und zu unappetitlichen Hinterlassenschaften missbrauchen. Das täten sie gewiss nicht, wenn jemand in der Kirche wäre.
Es ist klar, dass wir nicht die gesamte Öffnungszeit von 9 - 18 Uhr jemanden in der Kirche haben können. Wir lassen sie dennoch geöffnet, denn der Gewinn einer offenen Kirche steht immer über den gelegentlichen Fehlnutzungen Einzelner. Schön wäre es dennoch, wenn der kleine Kreis der Frauen und Männer des Kichenempfangs etwas erweitert werden könnte. Im Moment werden meist am Wochenende ein paar Stunden so abgedeckt.
Wenn Sie Interesse haben, dürfen Sie sich gerne melden. Und das Maß des Einsatzes bestimmen Sie selbst - wie oft und wie lange. Es gibt in der Sakristei eine Liste, in der Sie sich dann eintragen könnten. Detailliertere Informationen können Sie bei mir, dem Pfarrer, bekommen.
Samstag, 8. September 2018, 20 Uhr
(Vorabend Tag des offenen Denkmals)
Nordrhein-Westfalen: Köln, Kirche St. Maria im Kapitol
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Leitung: John Storgards
Zum Tag des offenen Denkmals
Grundton D-Konzert in St. Maria im Kapitol
Samstag 8.9.2018, 20:00 Uhr,
St. Maria im Kapitol, Kasinostraße 6
ANTON BRUCKNER
Sinfonie Nr. 5 B-Dur, WAB 105
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Leitung: John Storgards
€ 25,- / € 20,- / € 15,- zzgl. VVK-Gebühr
Vorverkauf über www.koelnticket.de/
Bischof Stephan Ackermann: Aufrüttelndes Schreiben, das zur Erneuerung aufruft
Schreiben von
Papst Franziskus
an das Volk Gottes