Sonntag, den 16.11.2014
Der 16. November ist der 320. Tag des Gregorianischen Kalenders, somit verbleiben noch 45 Tage bis zum Jahresende.
US-Amerikanische Zeitungen berichteten erstmals über das Massaker im vietnamesischen My Lai. Am 16. März 1968 hatten US-Truppen eine Offensive gegen das Dorf My Lai und benachbarte Siedlungen gestartet. Sie begründeten dies mit der Vermutung, dass dort eine Hochburg der vietnamesischen Truppen sei. Bei der Operation wurden rund 500 Frauen, Kinder und alte Menschen regelrecht abgeschlachtet. Unter den Opfern befand sich kein einziger vietnamesischer Soldat. Drei US-amerikanische Soldaten versuchten, das Massaker zu stoppen. Sie landeten mit ihrem Hubschrauber im Dorf und retteten mindestens neun Dorfbewohner vor dem sicheren Tod. Für ihre Tat wurden sie dreißig Jahre später ausgezeichnet.
Es sagte Gotthold Ephraim Lessing
(1729 - 1781), deutscher Schriftsteller,
Kritiker und Philosoph der Aufklärung
Gewalt! Gewalt! Wer kann der Gewalt nicht trotzen? Was Gewalt heißt, ist nichts: Verführung ist die wahre Gewalt.
In dieser Welt der Globalisierung sind wir in die Globalisierung der Gleichgültigkeit geraten. Wir haben uns an das Leiden des anderen gewöhnt, es betrifft uns nicht, es interessiert uns nicht, es geht uns nichts an!“
Papst Franziskus (Predigt während des Besuchs auf der Flüchtlingsinsel Lampedusa, 08.07.2013)
Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen; nimm teil an der Freude deines Herrn!
+ Aus dem heiligen
Evangelium nach Matthäus
In jener Zeit erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der auf Reisen ging: Er rief seine Diener und vertraute ihnen sein Vermögen an. Dem einen gab er fünf Talente Silbergeld, einem anderen zwei, wieder einem anderen eines, jedem nach seinen Fähigkeiten. Dann reiste er ab. Sofort begann der Diener, der fünf Talente erhalten hatte, mit ihnen zu wirtschaften, und er gewann noch fünf dazu. Ebenso gewann der, der zwei erhalten hatte, noch zwei dazu. Der aber, der das eine Talent erhalten hatte, ging und grub ein Loch in die Erde und versteckte das Geld des Herrn. Nach langer Zeit kehrte der Herr zurück, um von den Dienern Rechenschaft zu verlangen. Da kam der, der die fünf Talente erhalten hatte, brachte fünf weitere und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir gegeben; sieh her, ich habe noch fünf dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn! Dann kam der Diener, der zwei Talente erhalten hatte, und sagte: Herr, du hast mir zwei Talente gegeben; sieh her, ich habe noch zwei dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn! Zuletzt kam auch der Diener, der das eine Talent erhalten hatte, und sagte: Herr, ich wusste, dass du ein strenger Mann bist; du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast; weil ich Angst hatte, habe ich dein Geld in der Erde versteckt. Hier hast du es wieder. Sein Herr antwortete ihm: Du bist ein schlechter und fauler Diener! Du hast doch gewusst, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe. Hättest du mein Geld wenigstens auf die Bank gebracht, dann hätte ich es bei meiner Rückkehr mit Zinsen zurückerhalten. Darum nehmt ihm das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat! Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen.
Mt 25, 14-30
Die Geschichte mit den Talenten weckt bei vielen einen sozialen Widerstand: Warum wird der Ängstliche, der, der sowieso kaum Talente hat, warum wird der am Ende so harsch in die Finsternis geworfen? Wo bleiben Barmherzigkeit und Liebe für die Schwachen?
Zu solchen unangemessenen Akzentuierungen im Verständnis des Textes kommt es, wenn wir einen solchen Text isoliert betrachten. Aber er ist Perikope, Ausschnitt eines ganzen Textzusammenhangs. Dieser ist für das Verständnis dieses Gleichnisses von den Talenten unabdingbar.
Das Matthäusevangelium lebt in der Situation, dass die erwartete baldige Wiederkunft des Messias Jesus nicht eingetroffen ist. Dabei hat die Gemeinde immer wieder die Frage bedrängt: Wann geschieht denn endlich die verheißene Wiederkunft des Messias? Darauf gibt das Evangelium in den Kapiteln 24 und 25 Antworten. Wie eine Überschrift über allem steht: Es gibt keine Angabe, wann die Wiederkunft und das Weltenende sein werden. Es gibt auch keine sicheren Zeichen, die dieses Ende unmissverständlich markieren. Jesus warnt im 24. Kapitel, dass es gewiss Zeichen gibt, die man missdeuten könnte als endgültige und gesicherte Zeichen des Weltenendes. Der Menschensohn kommt anders. Sicher ist nur, dass er kommt – mit großer Macht und Herrlichkeit (24,30).
Als Haltung in dieser Zeit bis zur Vollendung empfiehlt das Evangelium die bleibende Wachsamkeit. Die Wiederkunft des Messias Jesus wird überraschend geschehen – wie ein Dieb, der unerwartet kommt (24,43f) oder wie der Herr, der seinen ungerechten Knecht zu ungebetener Zeit, früher als erwartet, zur Verantwortung zieht (24,45-51).
Über verschiedene Haltungen zur Wiederkunft
des Herrn sprechen die Gleichnisse in den Textstellen 24,45 – 25, 46:
Das Gleichnis vom treuen und schlechten Knecht (24,45-51) zeigt auf, dass die Wiederkunft des Herrn früher als erwartet eintreffen kann.
Im Gleichnis von den zehn Jungfrauen (25,1-13) erfahren wir, dass die Wiederkunft des Herrn auch viel später als erwartet eintreten kann.
Das Gleichnis vom anvertrauten Geld (Talente=Zeit) (25,14-30) spricht davon, dass die Zeit zur Ankunft des Herrn sinnvoll zu gestalten ist. Angst vor dem wiederkommenden Herrn kann lähmen. Da wird die Zeit verpasst, die gegeben ist zu einem wirksamen Tun.
Weil es auf das Tun ankommt, steht am Ende die Szene vom Weltgericht (25,31-46). Sie fordert auf, jetzt, je heute, zu tun, was zu tun ist. Davon wird das Evangelium des kommenden Sonntags künden.
In diesem Kontext der Gesamtkomposition des Matthäusevangeliums ist es angemessen, die Geschichte von den Talenten genauer anzuschauen.
Das Gleichnis stellt einen Mann vor, der sein Vermögen seinen Dienern anvertraut. Die Zuhörenden werden gleich an den Menschensohn denken. Er hat den Seinen das Wachsen des Himmelreiches anvertraut. Es geht um ein Vertrauensgeschehen. Bleiben wir in der Bildhälfte des Gleichnisses: Der Mann überantwortet Talente –‚jedem nach seinen Fähigkeiten‘. Es ist klar, dass niemand überfordert ist mit dem, was ihm anvertraut wurde. Die ersten beiden Diener reagieren sofort, sie wirken und mehren. Wer das Matthäusevangelium bis hierhin gelesen hat, ist wiederum erinnert an das stets wiederkehrende Motiv von den Früchten. Früchte zu bringen ist das Ziel des Lebens im wachsenden Reich Gottes. Früchte sind die Handlungen zur Gerechtigkeit Gottes. Die Szene des Weltgerichtes wird das ganz handfest auflösen.
Die ersten beiden Diener stehen für die, die Verantwortung übernommen haben und Frucht bringen. Das Bild der Verdopplung bezeugt, dass ihnen das reichlich gelungen ist – jedem im Maß des ihm Möglichen!
Das Gleichnis lässt den Herrn ‚nach langer Zeit‘ zurückkommen. Die zuhörende Gemeinde ist noch einmal verwiesen, dass die Wiederkunft des Messias eine unbestimmbar lange meint. Wenn aber die End-Zeit da ist, dann wird Rechenschaft verlangt. Matthäus hat in seinem Evangelium immer wieder darauf hingewiesen, dass es eine zu rechtfertigende Verantwortung des Lebens (Gericht) geben wird.
Die ersten beiden Diener dürfen mit Stolz auf das zeigen, was ihnen möglich war. Sie erfahren Lob. Sie haben sich bewährt. Ihnen ist noch mehr Verantwortung zuzutrauen. Und: Die dürfen teilnehmen an der Freude des Herrn. Das ist eine Umschreibung für das Ziel allen Gottvertrauens: In der ungetrübten, freudvollen Gemeinschaft mit Gott zu sein.
Dann wendet sich die Geschichte dem dritten Diener zu. Sie tut es in einer so großen Ausführlichkeit, dass die Zuhörerschaft mit aller Aufmerksamkeit auf diesen Menschen gebunden wird. Wenn wir nicht die bisher beschriebenen Zusammenhänge mitdächten, rührte sich wie von selbst das soziale Gewissen: Dieser Arme…!
Der Dritte rechtfertigt seine Untätigkeit mit der Furcht vor dem Herrn: Er ernte, wo er nicht gesät habe und sammle, wo er nicht ausgestreut habe. Der Herr bestätigt, dass das mit Ernte und Sammlung genauso ist. Verlassen wir die Bildhälfte des Gleichnisses, dann ist für die Leserschaft die Situation der Gemeinde beschrieben: Jesus lebte und hat den Anfang des Himmelreiches gesetzt. Das Himmelreich heißt hier, das Herrsein Gottes in der Welt aufgerichtet durch sein Leben und Handeln. Jetzt ist das Motiv der ausbleibenden Wiederkunft zu bedenken: Das ist die Zeit, in der nicht Jesus sät, sondern die Gemeinde. Sie sät – durch ihr Handeln in der Gerechtigkeit Gottes. Der Ertrag dieses Handelns vollendet sich in der Vollendung des Himmelreiches – in jenem Zustand, in dem der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt. Kehren wir zur Bildhälfte des Gleichnisses zurück: Das ist die Rückkehr des Herrn.
Der Herr hält dem Diener mit dem einen Talent nicht vor, dass er einen an seinen Fähigkeiten zu kleinen Ertrag eingebracht habe. Er hält ihm vor, dass er gar nichts in Gang gebracht hat. Er hat nicht einmal wenigstens andere für sich im Sinne der Mehrung angestellt. Das steht hinter dem Rat des Herrn, er hätte das Geld wenigstens Zins bringend anlegen lassen können.
Der Diener wird als böse qualifiziert, weil er sich jeder Anstrengung entzogen hat, mit seinen Möglichkeiten dem Wachsen des Reiches Gottes zu dienen. Dafür kann es keine Belobigung geben. Mit vertrauten Bildern der Gerichtszenen endet daher der Spruch über den nichtsnutzigen Diener: Er kommt in die Finsternis, in die Abwesenheit der heilenden Erfahrung Gottes. Das wird körperlich stark unterstrichen mit dem Heulen und Zähneknirschen.
Die, die zum Wachsen des Reiches Gottes, zum Wachsen der Gerechtigkeit Gottes beigetragen haben, die werden mit der Freude der Gemeinschaft mit Gott beschenkt. Sollte sich die Frage regen, ob denn der arme Dritte auf immer verloren sei, so übersteigt das die Aussageabsicht dieses Gleichnisses. Die Frage der liebenden Barmherzigkeit Gottes löscht nicht den Ansporn aus, sich mit der ganzen Kraft seines Lebens für das Wachsen des Reiches Gottes einzusetzen. Das Wachstum zeigt sich im Handeln nach der Gerechtigkeit Gottes. Das Matthäusevangelium betont das immer wieder.
Es geht auch in unserer Lebenszeit um die Gestaltung des Zwischenraumes: Das Reich Gottes hat nach dem Verständnis der Heiligen Schrift mit dem Leben, dem Tod und der Auferweckung Jesu seinen endgültigen Ausgang genommen. Wir leben in der Zeit, in der wir – je nach unseren Möglichkeiten und Fähigkeiten – dem Wachstum des Herrseins Gottes dienen. Das ist ein handfester, Menschen zugewandter Dienst. Das Matthäusevangelium will ermutigen, diese Aufgabe beherzt anzugehen. Das Tun der Gerechtigkeit Gottes ist kein Frondienst. Es bringt Lebensqualität. Obwohl die Geschichte des Reiches Gottes nun auch schon 2000 Jahre Zwischenraum ist, bleibt es offenbar für jede Generation der Menschheitsgeschichte eine neu zu ergreifende Aufgabe, im Tun der Gerechtigkeit Gottes der Liebe Gottes glaubfähigen Ausdruck zu verleihen.
Die Gefährdung, gerade unter dem Gesichtspunkt des sich unendlich dehnenden Zwischenraumes bis zur Vollendung müde und zweifelnd und tatenlos zu bleiben, ist gewiss nicht zu unterschätzen. Gegen die Untätigkeit will unser heutiger Textausschnitt ermutigen. Je mehr wir uns auf das Evangelium des Matthäus eingelassen haben, umso lockender kann es für manchen geworden sein, sich diesem Wirken für das Herrsein Gottes, für das Himmelreich einzubringen.
Ihr Matthias Schnegg
33. Sonntag im Jahreskreis
Woche vom 16.11. – 23.11.2014
Sonntag:
11.00 Uhr Tauffeier Alina Rockstroh,
anschließend Heilige
Messe in der Krypta
18.00 Uhr Heilige Messe der Gemeinde
als 1. Jahrgedächtnis für Agnes Schall
und als 3. Jahrgedächtnis für Heinrich Scholl
Sonderkollekte: für Damaskus
Mittwoch:
08.30 Uhr Heilige Messe des Diözesancaritasverbandes
zum Elisabethfest
Donnerstag:
15.00 Uhr Rosenkranzgebet für den Frieden
und Versöhnung der Religionen und Kulturen
Freitag:
18.00 Uhr Heilige Messe in der Krypta
Anschließend Bibelgespräch im Pfarrsälchen
ab 20 Uhr Lange Nacht der Kirchen
Samstag:
ab 19 Uhr nachterfahrung – Lesung des Buches Deuteronomium
Sonntag:
11.00 Uhr Heilige Messe der Lyskircher Junge
18.00 Uhr Heilige Messe der Gemeinde zum Christkönigsfest
als 1. Jahrgedächtnis für Sylvia Schreiber und für Daniel
Harzheim und Dorothea und Joseph Vey.
Kollekte: Diaspora-Sonntag
Heilige Messe im Notel, Victoriastrasse 12, Köln
am Donnerstag um 18.45 Uhr
Kindermesse
in Maria im Kapitol, Kasinostrasse 6 in 50676 Köln
jeden Sonntag um 9.30 Uhr
Sie sind eingeladen.
An diesem Sonntag ist P. Georges Aboud aus der Gemeinde St. Kyrill in Damaskus bei uns zu Gast. Die Kollekte dieses Sonntags ist ein Zeichen unserer Solidarität mit den derzeit sehr bedrängten Schwestern und Brüdern des Glaubens im Kriegsgebiet Syrien.
Am kommenden Freitag sind die evangelischen und katholischen Kirchen der Innenstadt zur Langen Nacht der Kirchen geöffnet. Sie sind herzlich willkommen. Die Nacht – der Raum – die Stille sind die leitenden Worte. Diese besonderen Räume unserer Kirchen sprechen aus sich und halten die eigene Art der Begegnung der Einzelnen offen. Daher wird in unserer Kirche kein Programm sein. Die Einladung ist der Raum – für uns der Ort der Gemeindeversammlung und der Gottesbegegnung.
Auch an diesem Sonntag werden
die neuen Krippenkarten nach der Messe zum Verkauf angeboten.
Diaspora-Aktion 2014:
"Damit der Glaube reifen kann"
Im Jahr 2014 wird der Diaspora-Sonntag bundesweit am 16. November (in Lyskirchen einen Sonntag später) stattfinden. Dabei lautet das Motto der Diaspora-Aktion "Keiner soll alleine glauben. Ihre Hilfe. Damit der Glaube reifen kann”. Das Spendenhilfswerk sammelt unter diesem Leitwort für katholische Christen in extremen Minderheitensituationen in Deutschland, Nordeuropa und dem Baltikum.
Bald ist 1. Advent. Bald wird die Krippenzeit in Maria Lyskirchen wieder beginnen. Wir suchen Frauen und Männer, die bereit sind, als ‚Krippenempfang’ da zu sein und die Krippen - Postkarten zu verkaufen. Mit der Mitwirkung beim Krippenempfang tun Sie sogar noch ein Werk der Unterstützung für die Arbeit den Notels, denn der Erlös des Verkaufs der Karten geht an das Notel. Wer mithelfen mag, findet in der Sakristei einen Plan, in dem man sich eintragen kann. Es wäre beruhigend, wenn dieser Eintrag nicht erst knapp vor Weihnachten erfolgen könnte.
Unter diesem Namen verbirgt sich eine Initiative der Caritas für Köln, des Deutschen Roten Kreuzes und des Kölner Flüchtlingsrates e.V.. Es geht darum, Menschen, die in Notunterkünften –teils schon seit Jahren – leben müssen, Platz in ganz normalem Wohnraum zu vermitteln. Das Problem der Beherbergung von Flüchtlingen beschäftigt die Öffentlichkeit aus gegebenem Anlass zur Zeit wieder besonders. Alle, die keine persönlichen Fluchterfahrungen gemacht haben, können sich nur begrenzt in das hineindenken, was einen Flüchtling bewegt. Die Flucht ist meist mit sehr schweren Traumata verbunden. Menschen kommen in ein fremdes Land, dessen Kultur, Gewohnheiten und Sprache sie nicht kennen. In all dieser Fremde begegnen sie der Zurückhaltung oder auch der Angst oder gar der Abwehr der Menschen, die hier ihr Zuhause haben. So bleiben Menschen – egal welchen Alters – oft über Jahre in Notunterkünften. Wer von uns wollte so leben müssen?!
Diese Sammelunterkünfte sind keine Dauerlösung für ein menschenwürdiges Leben. Daher ist u.a. das Therapiezentrum für Folteropfer (Caritasverband für die Stadt Köln) immer wieder auf der Suche nach Wohnraum, um Menschen ganz normal unter Menschen, die hier schon lange leben, wohnen zu lassen. Die Mitarbeitenden dieser Fachstelle des Caritasverbandes begleiten einen solchen Auszug aus der Notunterkunft in eine normale Wohnung. (Daher der Name: Auszugs-Management)
Wenn Sie Wohnraum vermieten, dann denken Sie doch bitte auch an die Möglichkeit, Flüchtlingen aus Notunterkünften einen normalen Wohnraum bieten zu können. Das fördert Integration. Das fördert Menschenwürdigung. Die Mitarbeitenden des Caritasverbandes begleiten von den Überlegungen, wer in eine angebotene Wohnung passen könnte, bis zum Einzug und 3 Monate darüber hinaus.
Wenn Sie Wohnraum zu vermieten hätten, aber unsicher sind, ob Sie sich trauen sollen/wollen, dann nehmen Sie unverbindlich Kontakt auf: Therapiezentrum für Folteropfer Tel. 0221 – 160740.
Der mexikanische Kardinal Juan Sandoval Iniguez hat den Gründer der Ordensgemeinschaft "Legionäre Christi", Marcial Maciel Degollado (1920-2008), als "Psychopath und Schizophrenen" bezeichnet. Maciel (Foto) habe dem Ansehen der Kirche geschadet, sagte der Kardinal laut dem spanischen Internetportal «Religion Digital»
Über den mexikanischen Geistlichen und Ordensgründer war bekanntgeworden, dass er jahrelang Seminaristen missbraucht und mit zwei Frauen drei Kinder gezeugt hatte. Sandoval gehörte zu einer Kommission, die im Auftrag von Papst Benedikt XVI. 2009 die Leitungsstrukturen der "Legionäre Christi" unter die Lupe nahm.
Sandoval sagte, er habe bereits als Student in den späten 50er Jahren in Rom von Eskapaden Maciels erfahren. "Kann jemand 50 Jahre, ein halbes Jahrhundert lang ein Doppel- oder Dreifachleben führen? Nein", so Sandoval. Nur mit einer gespaltenen Persönlichkeit könne man "ein Leben als Heiliger, ein anderes als Ehemann, ein weiteres als Homosexueller, als großer Macher und als stiller Mensch führen". Der 80-jährige Kardinal äußerte sich anlässlich einer Vorstellung seiner Autobiografie.
„nichts Böses sehen, nichts Böses hören, nichts Böses sagen“
Das Generalkapitel der "Legionäre Christi" tagte seit Anfang Januar in Rom, um über neue Statuten zu beraten und einen neuen Generaloberen zu wählen. Die Enthüllungen über den Ordensgründer hatten die Gemeinschaft, die nach eigenen Angaben derzeit rund 950 Priester sowie 2.000 Nichtgeistliche und Novizen zählt, in eine Krise gestürzt. Inzwischen hat sich der Orden von Maciel distanziert.
(KNA)
Die Legionäre Christi verstehen sich als "Miliz" Christi. Ihr Kennzeichen ist eine straffe Disziplin bis hin zum Erscheinungsbild. In der Öffentlichkeit fallen sie vor allem durch ihre stets korrekt gescheitelten und gegelten Haarschnitte auf. Kein Geringerer als der Präfekt der vatikanischen Ordenskongregation, Kardinal Joao Braz de Aviz, bescheinigte den Legionären "Autoritatismus" und "Mangel an persönlicher Freiheit". Der Vatikan mahnte eine Neustrukturierung des bislang ganz auf die Person des Gründers zugeschnittenen Ordens an. Die Legionäre unterhalten vor allem Schulen, Universitäten und engagieren sich in der Medienarbeit. Besonders stark sind sie in Mexiko.
In dem Ruf, Avantgarde einer "armen Kirche für die Armen" zu sein, stehen die Legionäre nicht. "Millonarios de Cristo", "Millionäre Christi", nennt sie der Volksmund in lateinamerikanischen Ländern. Ihr Ordensgründer suchte die Nähe der politischen und wirtschaftlichen Eliten und pflegte einen lockeren Umgang mit Geld.
Ein Orden, der von einem vom "falschen Propheten" gegründet wurde?
Bereits im Oktober 2004 verbot der Erzbischof von Saint Paul und Minneapolis, Minnesota, Harry J. Flynn, sowohl den Legionären Christi als auch der mit ihnen affiliierten Laienorganisation Regnum Christi jegliche Aktivität in der Erzdiözese. Er begründet diesen Schritt damit, dass die Legionäre eine Parallel-Kirche aufbauen und somit Gläubige von ihren lokalen Gemeinden entfernen würden. Insgesamt wurde den Legionären in sieben nordamerikanischen (Erz-)Diözesen jegliche Aktivität untersagt: Erzdiözese St. Paul-Minneapolis (Minnesota), Erzdiözese Los Angeles (Kalifornien), Baton Rouge (Louisiana), Richmond (Virginia), Fort Wayne-South Bend (Indiana), Columbus (Ohio), Erzdiözese Miami (Florida). In der Erzdiözese Baltimore (Maryland) stehen ihre Aktivitäten unter Beobachtung.
Generalvikar Klaus Metzel, Passau
Am 29. Juni weihte der Bischof von Passau, Stefan Oster, die Ausbildungsstätte in Alzgern ein.
Die ehemalige Hotelfachschule in Alzgern ist aufwendig renoviert. Doch nicht Hoteliers werden hier nun ausgebildet, sondern 18 "Legionäre", Nachwuchs des ultrakonservativen katholischen Ordens "Legionäre Christi". Bisher war das Noviziat des Ordens in Nordrhein-Westfalen.
Durch Vermittlung des ehemaligen Kölner Erzbischofs Joachim Kardinal Meisner konnte das Noviziat 1995 nach Bad Münstereifel verlegt werden, wo ein leer stehendes Mädcheninternat der Ursulinen ausreichend Platz bot, jetzt sind sie nach Bayern umgezogen.